yebo, yes! 12 monate unterwegs auf dem schwarzen kontinent!

Reisezeit: November 2010 - November 2011  |  von Markus Knüsel

ungewolltes rockstar feeling

kameltransport

kameltransport

public buses...

public buses...

mit äthiopien und sudan werden uns zwei ziemlich neue und unbequeme länder erwarten. die visas zu kriegen ist eine sache, die vergangenheit eine andere. die vergangenheit war meist brutal und kriegerisch, jahrelanger bürgerkrieg mit eritrea zermürbte das land äthiopien und selbst bis im jahre 2006 stand das land im krieg mit somalia. dennoch oder vielleicht gerade deswegen freute ich mich auf dieses land, abwechslung soll mir ja liegen.
jedoch wurde meine vorfreude ziemlich bald getrübt. an jedem ort, wo wir auftauchten, herrschte ein volksauflauf. bushtoilette, hier ein ding der unmöglichkeit. alle leute bequatschen und betatschen uns, häufig reisst man uns sogar an den kleider oder man probiert den truck zu stürmen. irgendwie sind die leute neugierig, teilweise nett, freundlich und man winkt uns zu. dennoch bewirft man uns mit steinen (einmal sogar mit einer ananas), schreit uns "f**k you" entgegen oder gibt ein "erschiess dich"-zeichen mit der hand. die kinder schreien uns "you you you" zu und lassen ihre hand fallen (als zeichen für essen oder trinken). persönlich ein bisschen zuviel des guten. ich erkenne ziemlich viele parallelen zu mauretanien. moslemland, keine weissen leute, keine atm's und arm. mauretanien begegnete uns aber im gegensatz zu äthiopien immer mit respekt und auch ein bisschen zurückhaltung.
doch ich kann euch auch einige positive sachen berichten. man nennt äthiopien nicht umsonst das mutterland des kaffees. immer und zu jeder zeit geniesse ich eine tasse dieses koffeingetränkes. himmlisch für mich alte kaffeetante!
einen cheeseburger kriegt man hier für einen us dollar, für 2x tee, 1xkaffee und ein sprite brauchte ich sogar keinen ganzen us dollar zu zücken. essen und trinken ist so ziemlich gratis hier. jedoch teilweise schwer erhältlich. zeltplätze gibt es schlicht und einfach nicht, also hausen wir in gärten von hotels. oder nehmen ein upgrade. in awassa tat dies die ganze gruppe: tv, bbc-news, internet und ein richtiges bett. und warme dusche. dies weckt neue energie, nach so langer zeit ein gelungene abwechslung.

kurze zeit später peilten wir addis ababa an, die haupstadt äthiopiens. zuvor mussten wir aber noch einen stopp beim buffalo soldier einlegen. äthiopien soll ja geburtsort des reagge sein, bevor man das gedankengut nach jamaica brachte. das rasta museum war ziemlich beschaulich und wäre da nicht ein alter rastafari gewesen, welcher über frieden sprach während im hintergrund sich zwei jungendlich gerade die köpfe einschlugen, ich hätte es wohl im blog nicht einmal erwähnt. nun gut, gewisse leute konsumierten dort dann auch noch ein bisschen, die fahrt nach addis war jedenfalls ziemlich lustig. addis und die leute waren freundlicher gesinnt, als ich erwartet hatte. ein grosses gewitter mit heftigen schauerregen war im vollen gange als wir die vororte erreichten. wohl auch deshalb kaum leute auf der strasse, unser glück! gute zwei stunden waren wir auf der suche nach einem zuhause, fanden aber nur eine absteige mit stinkend dreckigen klos und keinen duschen. daraufhin suchten einige im benachbarten hotel unterschlupf. so auch wir! nichts besonderes, unterer standart, aber wenigstens funktionierendes sitzklo und eine kalte dusche. die stadt an und für sich ist zum vergessen. dreckig, schwühl und voll mit müll und abgasen. in unserem quartier fanden wir dennoch ein internet-kafe und ein kleiner einkaufsladen. dieser nahmen wir sofort in beschlag und füllten unser foodstock wieder etwas auf. der laden war danach praktisch leer, der besitzer wohl um ein monatseinkommen reicher! ganze 3 tage verbachten wir in addis und dies wegen einer einzigen amerikanerin. sudan visa. sie zog es vor, in nairobi auf safari zu gehen anstatt sich um die visas zu kümmern. sie kriegte es in addis für satte 200 us dollar. ich war ein bisschen enttäuscht, da ich mit meinen visa-problemen meistens auf mich alleine gestellt war und nachreisen musste. aber für die lieben amis tun wir scheinbar alles und warteten 3 tage in diesem loch!
diese lange zeit ohne etwas vernünftiges unternehmen zu können brachte drei jungs unserer gruppe auf den gedanken, somalia und somaliland zu besuchen. das visum kriegten sie im nu (24 stunden) und werden uns in wenigen tagen für einige zeit verlassen. wenn das nur gut kommt...

zeltplatz im vorhof eines hotels

zeltplatz im vorhof eines hotels

hochwasser in äthiopien

hochwasser in äthiopien

© Markus Knüsel, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
wir reisen in ferne länder, verlassen unsere männer und frauen, buchen fröhlich die teuersten flüge und nehmen fast jede entbehrung in kauf, nur um genau dasselbe immer wieder und wieder zu tun. warum, zum teufel, nur? weil wir süchtig sind, süchtig nach freiheit, ferne und glück...!!! yebo yes!
Details:
Aufbruch: 10.11.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: November 2011
Reiseziele: Marokko
West-Sahara
Mauretanien
Mali
Burkina Faso
Ghana
Südafrika
Namibia
Botsuana
Simbabwe
Sambia
Malawi
Tansania
Uganda
Kenia
Äthiopien
Sudan
Ägypten
Der Autor
 
Markus Knüsel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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