Seychellen-as pure as it gets

Reisezeit: April / Mai 2006  |  von Ulrike Zahn

La Digue

Wir fuhren also am 05.Mai mit dem Bus wieder zum Flughafen und checkten unser Gepäck für den 15 minütigen Flug nach Praslin ein, um dann mit der Fähre nach La Digue zu fahren. Ich wusste ja vorher, dass ich in eine Propellermaschine steigen musste, aber als ich dieses Teil da auf dem Rollfeld sah, wurde mir schon ein wenig anders.
Das schöne Stück war mindestens 20 Jahre alt und hatte kaum Luft auf seinen Reifen. Wie sich hinterher erklärte war das der Fall, weil der Flieger noch Scheibenbremsen hatte und mit voll aufgepumpten Reifen, wäre man bei der Landung an die Decke gegangen. O.K. Schlimmer fand ich die Tatsache, das für den Flieger höchstens 20 Leute a 10kg Gepäck vorgesehen waren. Wir waren aber 20 Leute mit je mind. 20kg Gepäck pro Nase, manche noch plus Tauchgepäck. Der Flug sollte 11 Uhr starten, damit wir pünktlich um 12 Uhr die letzte Fähre, vor der Mittagspause, bekommen. Wir saßen im Terminel und saßen und saßen und saßen... Und schauten uns ein echtes Schauspiel auf dem Rollfeld an. Das Bodenpersonal hatte nämlich auch bemerkt, das entweder zu viel Gepäck für die Maschine da war oder eben zu viele Leute. 3 Seychellois packten eifrig Koffer in die Maschine, schauten und packten den ein oder anderen Koffer raus, dann wieder zwei rein, einen wieder raus usw. Es landete unterdessen eine zweite kleine Propellermaschine und das Problem war gelöst. Man teilte Gepäck und Personen auf, wohl gemerkt, nicht unbedingt sortiert, aber egal. Die andere Maschine musste ja auch nach Praslin und so würde sich schon alles wieder zusammen finden. Manch ein Koffer kam dann noch mit auf den Sitz, weil so eine Maschine ja auch gut ausbalanciert sein möchte und so starteten wir um kurz nach 12 Uhr Richtung Praslin. Aus der Luft konnte man atemberaubende Bilder sehen, so dass ich ein wenig abgelenkt war von den lauten Geräuschen und den Luftlöchern...

Air Seychelles, allerdings beim Rückflug fotografiert.

Air Seychelles, allerdings beim Rückflug fotografiert.

Unsere Fähre war natürlich ohne uns nach La Digue gefahren und die nächste fuhr erst um 14:30 Uhr. Auf Praslin war es ganz fürchterlich am Regnen. Es ist sowieso ganz faszinierend, weil es auf den Seychellen anders regnet als bei uns. Manchmal hat man nach links geschaut und es war am Regnen und nach rechts, da schien die Sonne mit strahlend blauem Himmel. So war es z.B. so, als wir später auf der Fähre nach La Digue waren, das man, wenn man links den Arm aus dem Kahn gehalten hat, die Sonne drauf schien und rechts, der Arm von oben nass wurde. Ist kein Witz.
Die Zeit, die wir warten mussten bis unsere Fähre ging, verbrachten wir dann in der Indian Ocean Lodge, einem netten Hotel, unweit vom kleinen Flughafen. Wir saßen da in dem nett angelegten Hotelgarten unter einem Holzpavillon und schauten zu, wie der Regen ins Meer plätscherte und machten mit den zwei anderen Pärchen, die mit uns waren Siesta. Fern aller Hektik und voller Entspannung.
Auf La Digue angekommen schien die Sonne wieder prächtig vom Himmel. Mittlerweile war es fast 16 Uhr und wir bezogen unser Hotel, die La Digue Island Lodge.mehr über das Hotel

Unser Gartenchallét in der Island Lodge.

Unser Gartenchallét in der Island Lodge.

im Garten der Island Lodge

im Garten der Island Lodge

das berühmte "Yellow House" in der Anlage der Island Lodge

das berühmte "Yellow House" in der Anlage der Island Lodge

La Digue ist von den 6 Inseln, die wir von den 115 Eilanden gesehen haben, für mich die Schönste, auf der man wohnen kann. La Digue zählt etwa 2400 Seelen, quasi Störmede im indischen Ozean. Erst 1996 wurden die wenigen Straßen befestigt und bis heute sind privat genutzte Autos oder motorisierte Zweiräder nicht erlaubt. Auf die Insel kommt man am günstigsten mit der Fähre, einem wackeligen, sich stramm in die Dünung legenden Schoner, von Praslin aus. Das Leben der dort lebenden Seychellois spielt sich hauptsächlich in La Passe ab, gleich am Hafen, ein verspieltes kleines Örtchen mit Shops und Souvenierläden.
Auf La Digue bewegt man sich am besten per Fahrrad fort, die es an so ziemlich jeder Ecke zu mieten gibt, für ca. 8-10 € pro Tag und Nase, ist aber eine Verhandlungssache. Wir hatten die Räder für 3 Tage gemietet und nach den 3 Tagen hätte ich auch keinen Kilometer mehr fahren können, so hat mir mein Hintern weh getan. Manche Strecken und Wege, wenn man überhaupt davon sprechen kann, sind absolut nichts für ungeübte Mountainbiker. Am schönsten fährt es sich durch den Union Estate und die Straße hoch zur Grand Anse von La Digue. Der Union Estate ist eine ehemalige Plantage, wo Kokos und Vanille verarbeitet wurden, heute Nationalpark (ca. 5€ Eintritt). Besichtigen kann man hier das Plantation House, allerdings nur von außen, welches schon mehrfach als Filmkulisse genutzt wurde (z.B. für einen Raffaello-Werbespot) und gelegentlich vom Präsidenten oder von Staatsgästen bewohnt wird. Auch auf dem Besichtigungsprogramm kann ein alter Piratenriedhof sowie die traditionelle Schiffswerft liegen und natürlich ganz wichtig für mich: ein Gehege mit Aldabra-Riesenschildkröten.

ich in "meiner Welt"...

ich in "meiner Welt"...

... und in meinem Element...

... und in meinem Element...

...und keine Berührungsängste mehr.

...und keine Berührungsängste mehr.

unser Fortbewegungsmittel auf La Digue

unser Fortbewegungsmittel auf La Digue

Union Estate

Union Estate

Danach kann man herrlich an einem der allerschönsten Strände der Welt relaxen, dem Anse Source d´Argent, der zugleich der meist fotografierteste Strand der Welt ist. Der Strand ist wirklich von atemberaubender Schönheit und sieht aus, als wären die Palmen und Granitfelsen, wie für ein Urlaubsbild, zurechtgerückt.

Anse Source d´Argent

Anse Source d´Argent

Thorsten und ich im puren Glück

Thorsten und ich im puren Glück

auch die Anse Source d´Argent

auch die Anse Source d´Argent

... und noch einmal

... und noch einmal

Wir waren mehrmals an diesem Strand, weil wir uns einfach nicht satt sehen konnten... An diesem Strand gibt es keine Srömungen und mann kann super schnorcheln, auch im Stehen...!
Überhaupt ist La Digue Urlaubsidylle pur. Hier geht alles noch ein wenig geruhsamer zu, als auf Mahé oder Praslin. Nachts sollte man eine Taschenlampe mitführen (liegen in jedem Hotel), da es keine Straßenbeleuchtung gibt und die Räder kein Licht haben. Man muss froh sein, wenn bei den Fahrrädern die Gangschaltung und die Bremsen funktionieren. Also bitte vorher testen! Wir haben La Digue die 4 Tage richtig lieben gelernt und ich wäre gerne länger geblieben, auch wenn man auf der Insel in 3 Tagen alles locker gesehen haben kann.

noch mehr Traumstrände

noch mehr Traumstrände

Die Grand Anse, zu der man ganz leicht findet, wenn man einfach der einzigen "Hauptstraße" folgt, ist zum Baden eher ungeeignet. Schwimmen ist wegen der Strömung absolut verboten ! Es schlagen zum Teil schon riesige Wellen an Land und hier hat man mal gemerkt, wie viel Kraft Wasser haben kann...

Baden an der Grand Anse - gefährlich !

Baden an der Grand Anse - gefährlich !

unterwegs immer mal wieder ein Posing für die Erinnerung zu Hause

unterwegs immer mal wieder ein Posing für die Erinnerung zu Hause

mit dem Fahrrad hier vorbei ? Ganz langsam rechts vorbei schieben...

mit dem Fahrrad hier vorbei ? Ganz langsam rechts vorbei schieben...

bei der Grand Anse

bei der Grand Anse

Am 08. Mai mussten wir La Digue leider schon verlassen und unsere Fähre zurück nach Praslin nehmen.

beim Warten auf die Fähre nach Praslin

beim Warten auf die Fähre nach Praslin

© Ulrike Zahn, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
erfrischend, individuelles Inselerlebnis 1600 km südöstlich vor der afrikanischen Küste. Die Seychellen - abwechslungsreich und einzigartig, unser persönliches Inselparadies im indischen Ozean.
Details:
Aufbruch: 28.04.2006
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 14.05.2006
Reiseziele: Seychellen
Der Autor
 
Ulrike Zahn berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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