Jambo, namaste und namskaar

Reisezeit: August 2008 - Januar 2009  |  von Esther Wallimann Beat Zurfluh

Ankunft in Dar Es Salaam

Immer wieder wurden wir gefragt, warum wir gerade die Laender Tansania und Indien (mit Nepal) auf unserer Reise kombinieren werden. Eine klare Antwort konnten wir bis kurz vor unserer Abreise am 1. August nicht geben - Faszination, Vielseitigkeit, unbekannte Kulturen... Doch schon nach kurzer Zeit wurde uns klar, dass die beiden Laender tatsaechlich eine spuerbare, sichtbare Verbindung zueinander haben.
In Tansania leben schon seit langer Zeit viele Inder, welche neben anderen Voelkern die Kultur Tansanias stark mitgepraegt haben.So wurde uns bereits am ersten Abend ein indisches Curry serviert:Spezialitaet des Hauses!Und das in unserem Gesthouse-Restaurant in Dar Es Salaam, Tansania...

Dar Es Salaam - uebersetzt Hafen des Friedens - konfrontierte uns bereits in den ersten Stunden mit den unterschiedlichsten Eindruecken:

Wo du hinsiehst sitzen,stehen Menschengruppen zusammen, plaudernd, in ein Spiel vertieft... Maenner- und Frauengruppen meistens getrennt.
Im Gegensatz zu den Maennern, die oft Hemd und Bundfaltenhose(selten Jeans und T-Shirt) tragen, bekleiden sich die meisten Frauen noch sehr traditionell:Ihre farbigen Wickelkleider mit Kopftuch(Kanga)faerben die staubigen und oft sehr schmutzigen Strassen dieser Stadt bunt und lebhaft.Im Gegensatz zu Sansibar(siehe naechstes Kapitel) sind aber nur wenige Frauen ganz verhuellt.
Auch sehen wir in der Stadt die ersten Maasai in ihren traditionellen Kleidung und mit teilweise riesigen Loechern in den Ohrlaeppchen(grosser,schwerer Schmuck!).Faszinierend!Gerne moechten wir spaeter noch mehr ueber die verschiedenen Voelker Tansanias erfahren!

Immer wieder staunten wir, wie schnell die Schubkarren mit Fruechten, Gemuese, Kleidern, Kesseln... sich den Weg durch den Verkehr suchten, wie stark beladene Fahrraeder durch die Strassen kurvten und wie anmutig die Frauen ihre Buendel auf den Koepfen balancierten.
Da wir am Wochenende ankamen, war viele Laeden geschlossen. Geschaeftig wurden aber dennoch die vielen Autos poliert!

Viele Leute scheinen sehr arm zu sein und auch die Haeuser wirken oft sehr verfallen, aus einer anderen Zeit! Einzig ein paar Kirchen, Moscheen,Banken oder Hotels ragen glaenzend ueber die Stadt. Wenn gebaut oder renoviert wird, kann man sich kaum vorstellen wie diese Holzgerueste wirklich die Lasten halten sollen!
Ein Handy zu besitzen ist aber trotz Armut auch hier ganz selbverstaendlich...

Obwohl sich in Dar Es Salaam viele Kulturen und Religionen(Christen, Muslime, Hindus...) treffen, fallen wir Weissen(Mzungus) sofort auf. Wenige Touristen halten sich in der Stadt auf, reisen direkt nach der Ankunft weiter in touristischere Gebiete.

Deshalb laesst sich auch schnell erklaeren, warum sich immer gleich mehrere Personen "um uns kuemmern" wollten:

Kaum ein paar Schritte ohne: Jambo, jambo(hallo) what are you looking for?
Hakuna matata(kein Problem), brother|sister!

und natuerlich: Taxi,Taxi?

Einzelne junge Herren zeigten sich als wahre "Kletten" und folgten uns bis zu 2Stunden,ernannten sich, ohne uns zu fragen, als unsere Stadtfuehrer. Natuerlich wollten sie gerne so ein bisschen Geld verdienen: Die Arbeitslosenrate ist sehr hoch!Eigentlich sind diese Fuehrer harmlos, doch strapazierten sie schnell mal unsere Nerven. Vor allem, wenn der oben erwaehnte, ausdauernde Herr dann auch noch boese wurde, als wir nicht den gewuenschten Preis bezahlen wollten. Er hatte uns doch auf dem Weg zum Fischmarkt(Gerueche und Bilder,die du so schnell nicht vergisst!)und mit dem Minibus(Dalla Dalla)zu einem weiteren Markt quer durch die Stadt begleitet... Wir sagen eher "verfolgt"!

Die Menschen sind hier sehr freundlich, doch gleichzeitg probieren sie mit uns Geld zu machen wo sie nur koennen.
So lernten wir bereits am Flughafen, dass Feilschen hier in Tansania ein "Muss" ist. Stolz schafften wir es fuer unsere erste Taxifahrt ins Zentrum von 25000TShilling auf 15000(ca.15Franken) herunterzufeilschen!
Auch probierten die Strassenfuehrer immer wieder, uns zu einem Reisebuero oder zu Faehrenticketbuero zu bringen. Wie wir beobachteten bekommen sie selbst in Hotels Provision fuer die erfolgreiche Kundenwerbung!

Nachdem wir entschieden hatten, die ersten Tage unserer Reise sehr gemuetlich anzugehen und nach Sansibar zu fahren, liessen wir uns dann auch von einem netten Strassenfuehrer zu einer 3-stuendigen Faehrenfahrt ueberzeugen. Dass diese Faehre ziemlich rostig und mit schmutzigen Sitzen ausgestattet war, beunruhigte uns nur die ersten paar Minuten!

Zurueck liessen wir diese grosse Stadt mit den Muezzingebeten in den Ohren und weiteren Eindruecken, die wir noch nicht wirklich "einordnen" konnten.

Gemuese- und Fruechtemarktstand in Dar Es Salaam

Gemuese- und Fruechtemarktstand in Dar Es Salaam

Fischmarkt

Fischmarkt

Schnappschuss auf Strasse

Schnappschuss auf Strasse

© Esther Wallimann Beat Zurfluh, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Tansania, Nepal und Indien: 2neugierige Menschen mit 2Rucksäcken, 3Reiseführern, 3gebuchten Flügen und einigen Tipps von Freunden im "Handgepäck" sind selber gespannt, was sie in den 6 Monaten alles erleben werden... Fliegende, staunende,lesende, wandernde, fahrende, überraschende Planung von Tag zu Tag:Jambo, namaste & namskaar!!!
Details:
Aufbruch: 01.08.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 30.01.2009
Reiseziele: Tansania
Nepal
Tibet
Indien
Der Autor
 
Esther Wallimann Beat Zurfluh berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.