Jambo, namaste und namskaar

Reisezeit: August 2008 - Januar 2009  |  von Esther Wallimann Beat Zurfluh

Kilimanjaro - 6Tage-Trekking: Kili-Fazit

Bevor wir die Tour starteten, waren wir uns nicht mehr sicher, ob wir es wirklich machen sollten. Wir hoerten so viel davon, von vielen Touristen, stellten uns Schlangen von Menschen auf dem Berg vor. Zudem war die Tour fuer unser Reisebudget sehr teuer, dazu kamen noch die Tips, die man ja bei der gut geleisteter Arbeit gerne gab, aber halt auch das Budget belasten.

Wir entschieden uns trotzallem die Tour zu machen und sind froh darum. Es war wirklich toll, auch wenn mit einigen Abstrichen und noch immer einigen Fragezeichen.
Die Menschenmassen am Berg hielten sich in Grenzen, obwohl natuerlich die einsame Bergwelt nicht exsistiert.
Die ersten vier Tage waren ohne Zweifel einfach grandios. Unglaublich schoene Landschaften, klare Sternennaechte...

Den Gipfelaufstieg erlebten wir sehr seltsam. Wie bereits beschrieben waren wir unglaublich muede nach dem Aufstieg, nicht faehig die Gefuehle einzuordenen. Wir erreichten eindeutig unsere Grenzen - vielleicht ueberschritten wir sie auch. Und trotzdem, nun, zurueckblickend ist es ein unvergessliches, positives Erlebnis. Stolz es geschafft zu haben, alleine mit dem eigenen Rucksack am Ruecken. Eine Erfahrung, die ich nicht missen moechte, aber wir werden bestimmt kein zweites Mal raufsteigen.
Als ich(Beat) den Bericht hier im Netz schrieb, lief es mir wieder mehrmals kalt den Ruecken ab, einmal kriegte ich gar wieder waessrige Augen. Fragezeichen bleiben zurueck bei dem Anblick von den Leuten, die (nur) gestuetzt den Gipfel erreichen, kreidebleich. Und wenn man daran denkt, dass man fuer ein Gipfelfoto anstehen muss, so weiss man, dass man dennnoch nur einer von vielen ist.

Fragezeichen bleiben auch beim Geld. Von den (hohen) Preisen die man bezahlt, geht viel Geld an den Staat (Eintrittsgeld fuer den Park). Es wird aber nicht gerade viel dafuer getan: Die Toiletten sind teilweise eklig und werden kaum geputzt. Die Folge davon kann sich jeder selber ausmahlen - oder wuerdet ihr so ein ekliges WC-Haeuschen benuetzen?
Ein weiteres Beispiel zum Thema Geld ist die Rettungs-gebuehr die man bezahlt. Dieses Geld geht ebenfalls an den Staat. Aber es exsistiert schlicht und einfach kein Rettungsteam. Wenn etwas passiert am Berg, was nicht gerade selten ist, so wird ein Team aus Portern von verschiedenen Organisationen zusammengestellt. Diese Tragen dann die Verletzten runter vom Berg. Der Staat tut und bezahlt nichts!!

Zum reibungslosen Gelingen einer Tour bleibt noch zu sagen, dass es schon auch mit dem Safariunternehmen zusammenhaengt (und da hatten wir mit Shidolya wirklich Glueck). Fuer die Qualitaet der Tour sorgt aber der Guide mit seinem Team. Ob man ein warmes Mittagessen kriegt, ob genuegend Wasser da ist, ob die Zelte waehrend dem Essen bewacht sind,... dafuer schaut der Guide. Und da war Ezekel(Guide) mit seinem Kernteam einfach grossartig!!! Zu diesem gehoeren noch Enock(Assitent-Guide), Ben (Mess-Assistent) und Emanuely (Cook). Dieses Team koennen wir nur weiterempfehlen. Wir haben sie waehrend diesen Tagen nicht nur enorm geschaetzt, sondern auch richtig lieb gewonnen.

Zu den Portern bleibt noch zu schreiben, dass sie einen unglaublichen Job machen. Schade, dass sie von den Organisationen so schlecht bezahlt sind und dass sie vorallem von den Tipps der Touristen leben. Bedenklich ist, mit welcher Ausruestung (Kleider, Schuhe) sie ihren teilweise sehr gefaehrlichen Job ausueben.

Uns ist bewusst, dass wir mit dem Buchen dieser Tour das ganze System unterstuetzen. Und trotzdem bleibt auch zu schreiben, dass viele Leute von diesen Touren leben und profitieren.

Wir blicken noch jetzt immerwieder erfuerchtig auf den Kili. Wir sind stolz, oben gewesen zu sein. Die kritische Haltung konnten wir aber trotz all den positiven Erlebnissen nicht vernichten und das denke ich, ist sehr wichtig!!

© Esther Wallimann Beat Zurfluh, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Tansania, Nepal und Indien: 2neugierige Menschen mit 2Rucksäcken, 3Reiseführern, 3gebuchten Flügen und einigen Tipps von Freunden im "Handgepäck" sind selber gespannt, was sie in den 6 Monaten alles erleben werden... Fliegende, staunende,lesende, wandernde, fahrende, überraschende Planung von Tag zu Tag:Jambo, namaste & namskaar!!!
Details:
Aufbruch: 01.08.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 30.01.2009
Reiseziele: Tansania
Nepal
Tibet
Indien
Der Autor
 
Esther Wallimann Beat Zurfluh berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.