Jambo, namaste und namskaar

Reisezeit: August 2008 - Januar 2009  |  von Esther Wallimann Beat Zurfluh

Im Sueden von Tansania: Isimilia-Schlucht und Fahrt zum Lake Nyasa

Um genuegend Zeit fuer die Reise nach Matema (koennte ev. etwas laenger dauern!) zu haben, beschlossen wir, nach der Safari nur noch einen Tag in Iringa zu bleiben. Wir besuchten am Vormittag den Markt und wollten anschliessend einen Ausflug zur Isimilia Stone Age Site machen. Wir rechneten bereits wieder mit einer grossen Taxipreis-Verhandlung, da es laut Fuehrer ca. 16km ausserhalb von Iringa und nicht gerade um die Ecke liegt.

Doch zu unserem Erstaunen war der Preis viel tiefer als erwartet und so wurden wir uns schnell einig: Nach dem Mittagessen sollte es losgehen! Iringa ist "handeltechnisch" wirklich anders...

Nach kurzer Zeit erreichten wir den "verlassenen" Ort und erst nach einer Weile kam der Aufseher, um uns eine "Schnellbleiche" ueber die Steinzeitfundstaette zu geben:
Diese Steinzeitfundstaette ist eine der bedeutensten Ostafrikas. Durch Erosion wurde hier ein ganzes Tal ausgespuelt und Tausende von Steinwerkzeugen kamen zum Vorschein. Sie werden auf ein Alter von mehr als 60.000 Jahren geschaetzt.

Die eigentliche Attraktion ist aber die Isimilia-Schlucht: Wie durch ein Wunder fraest sich hier ein in der Regenzeit entstehender Bach ins weiche Erdreich und liess mit den Jahren bis zu 15m hohe Saeulen stehen.

Jetzt, in der Trockenzeit, war der Spaziergang durch diese Saeulenwelt eine sehr "hitzige" Angelegenheit!!!

Hier soll es frueher einen See gegeben haben.

Hier soll es frueher einen See gegeben haben.

Blick in die Saeulenschlucht

Blick in die Saeulenschlucht

Riesig...

Riesig...

...vor allem, wenn Beat daneben steht!

...vor allem, wenn Beat daneben steht!

Erinnert an die Gaudi-Kathedrale in Barcelona

Erinnert an die Gaudi-Kathedrale in Barcelona

Zurueck im Hotel hiess es dann einmal mehr unsere Rucksaecke zu packen. Denn am naechsten Morgen sollte um 8Uhr unsere Reise nach Matema beginnen. Ob wir wohl den ganzen Weg in einem Tag schaffen wuerden?

Mit dem Ticket in der Hand kamen wir zur aussergewoehnlich ruhigen Busstation und bald ging die Reise los.

Wackelbild aus dem Bus: So riesige Felder haben wir bis jetzt in Tansania noch nicht gesehen!

Wackelbild aus dem Bus: So riesige Felder haben wir bis jetzt in Tansania noch nicht gesehen!

Bananentraegerinnen auf dem Weg zum Markt

Bananentraegerinnen auf dem Weg zum Markt

Bananen, Bananen...

Bananen, Bananen...

Muede und wie meistens mit Verspaetung kamen wir am Nachmittag in Mbeya an, wo wir unser Zugticket fuer die Reise zurueck nach Dar Es Salaam buchen wollten.
Etwas ueberrumpelt (seit Arusha ist uns das nicht mehr passiert!) wurden wir von den vielen "hilfsbereiten" Herren, die uns bereits im Buseingang die Taschen abnehmen wollten, um uns zu unserem naechsten Ziel zu bringen. Nur hatten wir kaum eine Chance zu erklaeren, wohin es denn gehen sollte. Mit ziemlich hartem Gesichtsausdruck und scharfer Stimme erklaerte ich ihnen zuerst einmal, dass ich es nicht ausstehen kann, wenn alle gleichzeitig reden und dass der Herr rechts doch bitte ruhig sein soll, wenn ich gerade dem links zuhoeren will! Und siehe da: Es hat gewirkt!
So fanden wir dann heraus, dass es scheinbar im Zentrum kein Eisenbahnbuero mehr gab und wir zu der ein paar Kilometer entfernten Station fahren muessen, um die Tickets zu besorgen. Gluecklicherweise hatte fuer uns die Safarireisebuero-Lady in Iringa die Telefonnummer von Mr. Tedy (Angestellter bei der Eisenbahn) herausfinden koennen. Er bestaetigte uns die Mitteilung der Taxidriver. So liessen wir uns zum menschenleeren und unglaublich grossen Bahnhofgebaeude fahren, um 2 Plaetze zu reservieren.

Voellig erschoepft entschieden wir uns dann, die Reise erst am naechsten Tag fortzusetzen. Mr. Tedy fuehrte uns per Dalla-Dalla und Fuessen zu einem einfachen, aber gemuetlichen Guesthouse in der Naehe der Busstation und dennoch ruhigen, hup-freien Gegend. Asante sana, Mr. Tedy!

Mit dem Bus unterwegs gibt es so viel zu sehen. Oft einfach zu schnell:
Endlich konnte ich unterwegs fast-nicht-verwackelte Fotos von der Herstellung der Haueserbausteine machen. So faszinierend...

Mit dem Bus unterwegs gibt es so viel zu sehen. Oft einfach zu schnell:
Endlich konnte ich unterwegs fast-nicht-verwackelte Fotos von der Herstellung der Haueserbausteine machen. So faszinierend...

So werden sie "gebrannt".

So werden sie "gebrannt".

Nach einer Nacht in Mbeya ging die Reise am naechsten Morgen(12.9.2008) weiter:
Wie so oft bedeutete die Ankunft auch bei dieser Busstation eine besondere Herausforderung. Einmal mehr wurden unsere Ohren wieder von mehreren Stimmen gleichzeitig gefuellt und jede wollte eigentlich das gleiche: Ein Ticket nach irgendwo verkaufen!
Noch halb verschlafen mussten wir dann schnell mal merken, dass sie uns fast(wir haben doch noch reagieren koennen!)ein viel zu teures Ticket verkauft haetten. Natuerlich geht es meistens nur um ein paar Franken, doch in der Hitze des Gefechts aergern wir uns schnell mal, wenn versucht wird, uns uebers Ohr zu hauen. Als dann der Bus ankam, erfuhren wir von einer Passagierin den wirklichen Preis, doch hatten sie dann eine weitere Idee, um doch noch ein bisschen Geld gewinnen zu koennen: Wir mussten einen Zuschlag fuer unser Gepaeck bezahlen! So haessig habe ich Beat schon lange nicht mehr schimpfen hoeren, und dann noch auf Englisch! Sein Ausbruch hat dann zumindest bewirkt, dass unser Gepaeck "very safe", direkt vor unseren Augen, mitfahren durfte!

Wie so oft bei den Dalla-Dallas mussten wir dann auch bei diesem Kleinbus immer wieder anhalten und warten, bis jeder Platz (und noch ein bisschen mehr !) besetzt war. Erst dan konnte die wirklich Reise beginnen.
So verbrachten wir einen grossen Teil der Reisezeit mit Warten(das Gehupe, eine Art Verstaendigungsmittel unter den Drivern, an den Hauptstationen war teilweise kaum auszuhalten!) und ich mit Schlafen...

Passagiere unterschiedlichster Gattung fahren mit!

Passagiere unterschiedlichster Gattung fahren mit!

Busstation in Tukuyu:Laut, aber interessant, was es da alles zu beobachten gibt...

Busstation in Tukuyu:Laut, aber interessant, was es da alles zu beobachten gibt...

Dreimal das gleiche "Kasten"-Angebot: Gebratene Bananen und Fleischkugeln(?) - De schneller esch de Gschwinder!

Dreimal das gleiche "Kasten"-Angebot: Gebratene Bananen und Fleischkugeln(?) - De schneller esch de Gschwinder!

Die vorbeiziehende Landschaft gefiel mir sehr: Die Huegel mit den vielen kleinen Feldern mit dem unterschiedlichsten Getreide und Gemuese erinnerte mich irgendwie an die Passfahrten in Peru! Auch konnte man immer wieder Eukalyptusbaeume sehen und sogar riechen!

Ab Tukuyu hatten wir dann einen kleinen, aufgeweckten Reisefuehrer: Ein 13-jaehriger Junge, der in Matema sein Zuhause hat.

Vorbeiflitzende Teeplantagen, wie wir von unserem kleinen Fuehrer erfuhren.

Vorbeiflitzende Teeplantagen, wie wir von unserem kleinen Fuehrer erfuhren.

Er gab uns dann auch ein ruhiges Gefuehl, als wieder ploetzlich an einer Kreuzung aus dem Bus geschoben wurden, um 5 Minuten spaeter auf einer Ladepritsche eines Lastwagens zu sitzen, der scheinbar nach Matema fuhr.

Er handelte fuer uns drei(!) auch gleich einen guten Preis aus und laechelte mir auf diesem holprigen und staubigen Weg immer wieder aufmunternd zu.

Einmal mehr ein Wackelbild, Strassenzustand sei Dank!
Beat und unser kleiner Fuehrer auf dem Weg nach Matema

Einmal mehr ein Wackelbild, Strassenzustand sei Dank!
Beat und unser kleiner Fuehrer auf dem Weg nach Matema

Ab und zu wurde angehalten, um jemanden auf- oder abzuladen. Anfangs waren es nur ca.5 Mitreisende, dann immer mehr... Natuerlich inklusive Gepaeck: Matrazen, Fahrraeder, Koerbe und Tuecher mit Gemuese und vieles mehr!

Voellig "klebrig und mit Staub paniert" kamen wir, umringt von einer mehrheitlich weiblichen, laut "gackernden" (samahani, aber das Lachen dieser Frauen hat sich so angehoert!) und wild gestikulierenden Reisegruppe, in Matema Beach an. Geschafft!!!

© Esther Wallimann Beat Zurfluh, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Tansania, Nepal und Indien: 2neugierige Menschen mit 2Rucksäcken, 3Reiseführern, 3gebuchten Flügen und einigen Tipps von Freunden im "Handgepäck" sind selber gespannt, was sie in den 6 Monaten alles erleben werden... Fliegende, staunende,lesende, wandernde, fahrende, überraschende Planung von Tag zu Tag:Jambo, namaste & namskaar!!!
Details:
Aufbruch: 01.08.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 30.01.2009
Reiseziele: Tansania
Nepal
Tibet
Indien
Der Autor
 
Esther Wallimann Beat Zurfluh berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.