Kilimanjaro & Safari auf eigene Faust

Reisezeit: Januar / Februar 1999  |  von Erwin Kraus

Die Vorbereitung: Allgemeines zum Kilimanjaro

Der Kilimanjaro ist der höchste Berg von Afrika und der höchste alleinstehende Berg der Welt. Er stahlt eine unbeschreibliche Faszination aus und zieht Liebhaber aus aller Welt an.

Der Erstbesteiger war Hans Meyer im Jahre 1899.

Wer es preiswert und individuell haben will, kann ohne Sorge sich einen preiswerten Flug nach Arusha oder nach Nairobi buchen. Einfache und preiswerte Hotels gibt es genug.

Meine Empfehlung ist
YMCA, India Street in Arusha Tel. ++225-27-254-4032 oder YMCA, Kilimanjaro Road in Moshi Tel. ++225+27-275-1754 Fax -1734, preiswert und gut.

Dann mit dem öffentlichen Bus zum Gate von Marangu. Die Marangu Route ist eine der beliebtesten Routen. Man nennt Sie auch Coca Cola Route, warum auch immer. Sicher weil die Einheimischen hier die Coca Cola Kisten bis in jede Hütte tragen um so auch etwas zu verdienen. Diese Route hat auch auf der ganzen Strecke Hütten und man braucht die Zeltausrüstung nicht mittragen. 1) Mandara Hütte/Bismarkhütte. 2) Hurombo Hütte/Petershütte. 3) Kibo Hütte. Zu jeder Hütte sind etwa 1.000 Höhenmeter zu überwinden.

Sie können Ihr gesamtes Gebäck mit hierher nehmen und hier auch lagern. Wenn Sie wollen gibt es hier auch preiswerte einfache Zimmer zu mieten. Zusätzlich gibt es eine große Unterkunftshütte wo jeder einen Schlafplatz findet.

In diesen Nationalpark darf man nur mit Guide und entsprechend der Tour mit Träger. Zum Gipfel ist 1 Guide und 3 Träger (je maximal 15 Kg Gebäck) pro Person vorgeschrieben.

Die Parkgebühren mit Rettungs-Versicherung und Hüttengebühr beträgt pro Person und Woche etwa 350 US$. Ein Guide und 3 Träger kosten etwa 180-200 US$ für die Woche. Die Preise sind von der Verwaltung festgesetzt und hängen am Gate aus. Keine Sorge es gibt immer genügend Guide´s und Träger beim Gate Marangu. Überfüllung gibt es hier in Tansania nicht, wer da ist kommt auch dran.

Das Essen für sich und die Mannschaft kan man am Gate in einem Laden kaufen. Fehlt es an spezieller Bergausrüstung, so gibt es am Gate eine Ausrüstungskammer mit spezieller Kleidung und Bergbedarf, die man sich für die Tour gegen Gebühr günstig ausleihen kann.

Sollten Sie einen höheren Konfort wünschen, dann gehen Sie beim Busstop gleich ins Marangu Hotel an der Strasse. Hier gibt es schöne Zimmer und einen guten Service. Internationale Gäste benutzen das Hotel mit dem Service sehr gerne. Das Hotel organisiert auch täglich Touren zum Berg, mit vorzüglicher Verpflegung, die kommt dann aus dem Hotel. Da bekommen Sie besten Service zu korrekten Preisen.

Während des Aufstieges durchquert man mehrere Vegetationszonen vom tropischen Urwald bis zum arktischen Eis. Zuerst durch den Tropenwald, dann die Moorheide, danach geht es in die Steinwüste über in eine Mondlandschaft und dann über einen Steilhang in den vereisten Gipfel.

Die Übernachtung hier am Marangu Gate erfolgt in Hütten, bei Überbelastung auch in Zelten. Alles steht bereit und man braucht kein Zelt mitnehmen. (Nur ggf. einen Schlafsack) In den Hütten gibt es immer einen Schlafplatz. Zur Not würde ein Extrazelt aufgestellt.

Für den Aufstieg benötigt man: warme Kleidung, Regenschutz, Thermoflasche, Stirnlampe, Nordic-Stöcke, warmer Schlafsack, festes Schuhwerk und gute Kondition. Am Berg sollten Sie 4-6 Liter Flüssigkeit pro Tag trinken um keine Probleme zu bekommen.

Höhenkrankheit: diese macht sich meist ab 3.500 m mit starken Kopfschmerzen bemerkbar. Das beste Rezept dagegen ist von unten an langsam, langsam gehen, keine Eile. Einen Schritt vor den anderen und keinen cm mehr. Lasse die anderen laufen. Es ist immer genug Zeit die nächste Hütte zu erreichen.

Bis zur jeweiligen nächsten Hütte sind etwa 1.000 m Höhe zu überwinden. Das einzige Problem ist die Höhe und die Anpassung an den veränderten Luftdruck. Um sicher zu gehen sollte in der vorletzten Hütte auf etwa 4.500 m ein Tag Pause zur Anpassung eingelegt werden. Denken Sie daran von Anfang an sehr langsam zu gehen, damit sich der Körper langsam an die Höhe anpassen kann. Wenn Sie das beachten wird es sicher klappen.

Denken Sie daran etwa
85% schaffen es bis zur Kibo Hütte.
60% erreichen den Gilmans Point. Nur
20% kommen bis zum Uhuru, dem höchsten Punkt Afrikas.

So sind Sie gut vorbereitet auf den Gipfel. Oben hat es 50% weniger Sauerstoff als am Meer. Beim Gipfelgang in der Nacht wird dem Körper viel abverlangt, daher bei den Hütten immer viel Tee trinken (jeden Tag 4-6 Liter!).

60% erreichen erschöpft die Kraterkante am Gilman´s Point und hächeln wie ein Hund nach Luft. Die meisten brechen hier dann schnell ab und gehen nach dem Krater-Foto gleich wieder nach unten wo die Luftverhältnisse besser sind.

Aber keine Sorge machen Sie hier erst mal Pause und trinken aus Ihrer Thermoflasche. Das schlimmste ist überwunden und nun beginnt der flachere Trampelpfad auf der Kraterkante 210 Höhenmeter zum Uhuru Peak. Langsam, langsam die Luft ist dünn.

Es ist nicht steil und die Strecke ist gut langsam zu erreichen. Am Gipfelkreuz angekommen können Sie sich gratulieren den höchsten frei stehenden Berg der Welt erklummen zu haben. TOP OF AFRIKA.

Ein einmaliges Erlebnis. Jetzt ist es auch Tag geworden und die Sonne kann scheinen, hier haben Sie auch keine Anstrengung und der mühselige Aufstieg ist fast vergessen.

Denken Sie auch an den Eintrag ins Gipfelbuch, was neben dem Kreuz in einer Stahlbox liegt.

Das Gipfelkreuz wird leider oft von verantwortungslosen Touristen mitgenommen. Die Parkverwaltung hat es leid immer wieder ein neues Kreuz hochzubringen. Daher ist zusätzlich ein Brettergestell mit Beschriftung da, was die Suvernierjäger hoffentlich stehen lassen. Leider muss auch dieses Gestell ab und zu von Stickern und Aufklebern befreit werden.

Nach 30 Minuten können Sie dann wieder die 210 Höhenmeter runder zum Gilman´s Point laufen und dann den Hang weiter über die Kipo Hütte gleich bis zur Hoombo Hütte auf etwa 2.700 m.

Da wieder Tee nachtanken. Danach können Sie in Siegerlaune 2.000 m tiefer die erste Hütte (1.700 m) ansteuern. Tee trinken und dann zurück zum Gate zur Abschlusszeremonie. Denken Sie auch an ein angemessenes Trinkgeld für Guide und Träger, denn es ist ein wesentlicher Bestandteil Ihrer Entlohnung. Übertreiben Sie es aber nicht, denn ein Lehrer bekommt in Tansania etwa 80-100 US$ im Monat.

Ein Guide bekommt das oft in einer Woche! So kann es vorkommen dass es bald keine Lehrer mehr in Tansania gibt, da alle sich an den Berg als Guide oder Träger bewerben, wo Sie schnell ein vielfaches eines Lehrergehaltes verdienen können. Das wäre nicht gut für die Entwicklung des Landes.

Wer es bis zum Gilmans Point geschafft hat, bekommt hier die Kilimanjaro Besteigungs-Urkunde ausgehändigt.

Eine Kilimanjaro-Besteigung ist ein einmaliges Erlebnis, auch dann wenn man es nicht bis zum höchsten Punkt geschafft hat.

Hauptsache ist gesund wieder zurück.

PS: Möchten Sie Ihre Bergtour schon in Arusha organisieren lassen, dann empfehle ich Ihnen die Agentur:

Shidolya Safaris.com im UNO-Tower im Zentrum von Arusha / Tanzania.

Hier können Sie auch günstige Safaris buchen. z.B. eine 5 Tage Safari mit Jeep Fahrer / Guide, Koch, Zeltausrüstung und Campingverpflegung sowie alle Parkgebühren.

Der Preis lag 2008 bei 840 US$ für die gesamte Gruppe, also 1-6 Personen. Bei 6 Personen sind das gerade mal 140 US$ pro Person für die 5 Tage Safari! Auf Wunsch werden auch Gruppen zusammengestellt, wobei jeder sein eigenes Zelt bekommt. So preiswert kann Tansania sein!

Foto: Der Schlund des Kilimanjaro:

© Erwin Kraus, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem ich schon etliche mal in Kenia und Tanzania auf Safari war, soll nun der Kilimanjaro mit 5.895 m auf eigene Faust besteigen werden, mit anschließender Safari in der Serengeti von Tansania.
Details:
Aufbruch: 02.01.1999
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 28.02.1999
Reiseziele: Tansania
Kenia
Der Autor
 
Erwin Kraus berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.