Kilimanjaro - Zum 50ten einen Traum verwirklicht

Reisezeit: September / Oktober 2014  |  von Bernd L.

Moshi II

In Moshi ging es erst zum Büro von Mauly-Tours um einen Beurteilungsbogen auszufüllen. Dort habe ich erfahren, dass Mody nicht mein Guide für den Kilimanjaro sein wird, da er am folgenden Tag schon die nächste Gruppe zum Mt Meru führen sollte. Dann ging es zum Parkview Hotel. Ich habe Zimmer Nr. 2 bekommen, ein kleines Zimmer, aber für mich ausreichend. Ich bin gleich unter die Dusche, was aber nicht so angenehm war wie erhofft, da sich die Temperatur nicht regeln ließ. Das Wasser kam reichlich, aber nur lauwarm. Ich habe an allen möglichen und unmöglichen Stellen der Armatur herumgedreht, ohne Erfolg. Ok, bei Außentemperaturen von 30°C und einer nicht funktionierenden Klimaanlage war es erträglich. Irgendetwas musste ich aber verstellt haben, da sich die Dusche nicht mehr ganz abstellen ließ. Ein nicht enden wollendes, dünnes, aber plätscherndes Rinnsal kam aus dem Duschkopf. Ich habe an der Rezeption Bescheid gesagt und 2 Rezeptionistinnen kamen zu demselben Ergebnis wie ich. Der Haustechniker sollte es am späten Nachmittag richten. Am Computer in der Rezeption funktionierte heute die Internetverbindung, so dass ich meine Mails checken und eine Nachricht über den erfolgreichen Verlauf meiner Mt-Meru Tour nach Hause schicken konnte. Bis der Haustechniker kam, hatte ich herausgefunden, warum die Dusche ständig lief. Ich hatte bei meinen Versuchen die Armatur gelockert. Wenn sie mit einem kurzen Dreh wieder festgeschraubt war, war auch die Dusche aus. Da mir aber das Zimmer nicht gefiel, Erdgeschoss, vorne zur Straße heraus und die Klimaanlage setzte ständig aus, habe ich die Armatur wieder gelockert und hoffte auf einen Umzug. Um 3 Uhr kam der Haustechniker und zerlegte erstmal die komplette Armatur, reinigte sie, wechselte Dichtungen, setzte sie wieder zusammen – ohne Erfolg. Nach einer guten Stunde gab er auf und der Manager des Hotels bot mir an, am Abend umzuziehen, da zur Zeit noch alle Zimmer belegt wären - Ziel erreicht. Den Hahn sollte dann ein Installateur in Ruhe wechseln.

Um 6 Uhr bin ich auf die Dachterrasse um den Kilimanjaro bei Sonnenuntergang genießen zu können. Leider war die Hollywoodschaukel schon besetzt. Aber der Kibu war frei und schön rot angestrahlt. Als das Spektakel vorbei war, sind Linda, Alex und ich in den Uhuru-Park gegenüber des Hotels gegangen und haben uns an einer der Buden typisch afrikanisches Essen geholt, eine Art Ratatouille mit Kochbananen und braunen Reis mit Gemüse, das Ganze für 1,40€ (2800 TS). Nach dem Essen sind wir kurz zum Hotel zurück und ich bin umgezogen, Zimmer 7, gleiche Größe und auch vorne heraus, aber im ersten Stock und mit funktionierender Klimaanlage und Dusche. Dann sind wir nochmal los und haben in einem Restaurant außen den Abend mit einem Drink, frisch gepresstem Ananassaft, ausklingen lassen.

Zum Sonnenaufgang hatte ich mir wieder den Wecker gestellt und bin hoch auf die Dachterrasse, aber leider war der Kili in Wolken. Dafür habe ich mich noch von Linda und Alex verabschieden können, die morgens abgeholt wurden, um nach Sansibar zu fliegen. Um 11 Uhr hatte ich ein Briefing mit Mathew, meinem Guide für die Kilimanjaro-Tour. Mathew war 52, arbeitet seit 36 Jahren am Berg, 26 davon als Guide, und war nach eigenen Angaben schon ca. 500mal auf dem Gipfel. Ich dachte mir, wenn er mich nicht hochbringt, dann schafft es wohl niemand. Wir sind zu dem 2 Straßen entfernten Büro von Mauly-Tours gegangen, wo mir der Tourverlauf erklärt wurde. Mathew ist dann mit mir in einer weiteren Runde zum Hotel zurück gegangen. So hatte ich Gelegenheit, ein paar Bilder von Moshi zu machen, da ich, wenn ich alleine unterwegs war, nie meine Kamera mitgenommen habe.

Am Nachmittag war ich nochmal in der Stadt um ein paar Souveniers zu kaufen. Spaß machte das keinen wegen der nervigen fliegenden Händler, die einem überall „auflauern“. Einer, dem ich am Vormittag, als ich Postkarten wegbrachte, sagte, ich würde am Nachmittag einkaufen gehen, hatte wirklich die ganze Zeit vor dem Hotel gewartet und kam gleich auf mich zugestürzt. Ich folgte ihm in seinen Laden, habe mich lange umgeschaut und mich dann für einen geschnitzten Kürbis und eine kleine Giraffe entschieden, beides für meine Tochter. Ich hatte meinen Geldbeutel im Hotel gelassen und nur 15000 TS eingesteckt. 35000 TS sollten die beiden Teile kosten, aber nach einigem Hin und Her haben auch die 15000 TS gereicht, wahrscheinlich war das immer noch zu viel. Auf der Straße haben mich zwei andere Händler angequatscht. Der eine hatte eine Kette mit kleinen Schnitzereien, vom Elefanten wie er erzählte und auf meine Nachfrage nochmals betonte, unterstützt vom Nicken des anderen. Als ich dann meinte, das könnte ich nicht kaufen, da ich in Deutschland dafür Strafe zahlen oder ins Gefängnis gehen müsste, meinte der zweite Händler, ich sollte nicht auf seinen Kollegen hören, der wäre verrückt, es wäre natürlich nur aus Rinderknochen.

Zurück im Hotel habe ich meine Sachen umgepackt und Rucksack und Tasche für die Kilimanjaro-Tour und die Tasche, die im Hotel blieb, fertiggemacht. Zum Sonnenuntergang war ich wieder auf der Dachterrasse und habe mir mein Ziel für die nächsten Tage angeschaut.

Der Uhrturm von Moshi

Der Uhrturm von Moshi

Mein nächstes Ziel

Mein nächstes Ziel

© Bernd L., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Seit ich vor 22 Jahren auf einer Ostafrika-Rundreise den Kilimanjaro zum ersten Mal gesehen habe, wollte ich da irgendwann einmal hoch. Meinen 50. Geburtstag habe ich zum Anlass genommen, den Traum endlich zu verwirklichen.
Details:
Aufbruch: 27.09.2014
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 12.10.2014
Reiseziele: Tansania
Der Autor
 
Bernd L. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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