Uganda 2008

Reisezeit: Juli / August 2008  |  von Michael Kasper

IRUDEKA

In der Bishop's Residence (30.7.)

Maria hat ueber ihre Caritas-Welthaus-Kontakte einen Besuch bei Projektpartnern in der Dioezese Kasana-Luweero organisiert. Dieser Besuch war fuer die letzten Tage unseres Urlaubs als abwechslungsreiches "Zuckerl" geplant. Was aus dem harmlosen Besuchsplan nun geworden ist, das uebersteigt aber unsere Erwartungen:
Per Mail erhielten wir gestern das detaillierte Programm fuer die kommenden vier Tage. Vom Fruehstueck in der Residenz des Bischofs angefangen, ueber den Besuch einer Volksschule, einiger Landwirtschaftsprojekte oder Jugendgruppen bis hin zum taeglichen "Evening Tea" um 4.30 pm scheint unsere letzte Woche schon perfekt durchorganisiert. (Vielleicht hat es sich ja aus Versehen herumgesprochen, dass wir die Kinder des oesterreichischen Praesidenten sind?)
Heute um 12 Uhr werden wir mit dem Fahrzeug der Dioezese vor dem Hotel abgeholt und fahren in das 60 km entfernte, noerdlich gelegene Luweero - voraussichtliches Ende des Staatsbesuches: Sonntag, denn hier steht im Programm: "Visitors depart for Kampala".
Wir sind also in besten katholischen Haenden

You are mostly welcome - Thank you - Aminu (3.8.)
Diese drei Phrasen praegten unsere letzten Tage bei den Brothers and Fathers. Noch mehr - auch physisch - praegten uns aber die taeglichen drei Mahlzeiten + Teatime. So war es gut, dass wir immer durch die Gegend kutschiert wurden; sonst haetten wir uns hoechtens rollend fortbewegen koennen. Wobei auch das Kutschieren nicht immer ganz gemuetlich war, denn unsere Prozession setzte sich aus zwei 4x4 und einer 10-koepfigen Eskorte zusammen.
Das Programm war dicht gedraengt (0800 Breakfast in Bishop's Residence, 1030 Abfahrt ins Field, 1300 Speech, Prayer und Discussion mit Community, 1400 Lunch mit Community im Field, 1630 Teatime [= Beertime], 1700 Smalltalk mit Brothers und Fathers [You are mostly welcome - thank you], 2000 Supper in Bishop's Residence), sodass wir von unserer Villa (der 'Austrian Embassy') leider fast nichts hatten... - oder zumindest nicht allein. Dann folgte Drummer-Drama II:

Der 'Leisure Time at Visitors Home with Youth-Alive-Group'-Abend hielt was der Name versprach. Unser Garten verwandelte sich in eine Party-Zone mit Beleuchtung, Beschallung (2 riesige Boxen), 2 Buffettischen, 10 Essenstoepfe, 3 Bierkisten, 7 maennlichen Trommlern, 4 tanzenden Maedchen, 2 Stuhlreihen Guinesstrinkender Brothers and Fathers. Besonders dramatisches Highlight: Die Tanzeinlage der Mzungus mit Bastroeckchen (nicht freiwillig, aber hoechst unterhaltsam ['thank you, thank you so much']).

[f]IRUDEKA - Von Biobauern, Sparvereien und Marketingstrategien (3.8.)[/f]
IRUDEKA - Integrated Rural Developement Project Kasana hat das Ziel die Armut von 2700 Haushalten zu reduzieren.
Strategien:

* Zusammenschluss in Farmergruppen
* Verbesserung des landwirtschaftlichen Ertrags durch nachhaltige Methoden; z.B. organische Duengung, Nutzung von Pflanzensymbiosen, ...
* Nutzung eines gemeinsamen Kontos inkl. Sparverein und interner Mikrokreditvergabe
* Entwicklung von Marketingstrategien durch Lobbying, Wertsteigerungen und Nischenprodukte
* Wissensvermittlung und Kompetenzerweiterung
* Modellfarmen ('Der Bauer glaubt nur was er mit eigenen Augen gesehen hat')

Unser Benefit:

* Perfektion in Short-Speeches ('thank you so much')
* Verzehr der suessesten Bio-Ananaesse
* Wir koennen Matoke von Sweet-Banana unterscheiden
* Intensiver Austausch mit den Farmer/innen ueber Landwirtschaft, Haarfaerbemittel und Verhuetungsmethoden

[f]Anfang vom Ende (4.8.)[/f]
Heute ist unser Abschlussabend hier in Kampala, d.h. der letzte richtige Abend unter Ugandern im Hotel. Nach einem anstrengenden Tag der Erledigungen - mich ausgenommen, denn ich verweilte mit Heimito von Doderers 'Die Daemonen' im Hotelzimmer. Edith und Maria shoppten nochmals quer durch die City und sind jetzt komplett fertig, was ihnen in unserem Hotel zum Vorteil gereicht: Die zentrale Lage am City Square bringt naemlich naechtliches Dauerhupen und spaete (oder fruehe) Gesangseinlagen mit sich. Da braucht man schon einen guten Schlaf - dem wir mit ein paar 'Club' (unser bevorzugtes ugandisches Bier) nachhelfen werden, denn morgen erwartet uns ohnehin eine kurze (in Bezug auf den Schlaf) bzw. lange Nacht in Entebbe.

Weitere Infos auf: [verweis=http://monti.heim.at/uganda.html]http://monti.heim.at/uganda.html[/verweis]

Schulbesuch mit IRUDEKA

Schulbesuch mit IRUDEKA

Unser IRUDEKA-Guide Br. Mathias

© Michael Kasper, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Sommer 2008 bereisten wir zu viert Uganda. Das ostafrikanische Land am Äquator bot neben dem Viktoriasee, dem Mt. Elgon-Gebirge und der Quelle des Weißen Nils vor allem spannende Einblicke in die dort stattfindende Entwicklungszusammenarbeit. Bei einem mehrtägigen Besuch des Projektes IRUDEKA in der Diözese Kasana erfuhren wir mehr über Land und Leute, ihre Probleme und Fortschritte, als in der gesamten vorherigen Reisezeit.
Details:
Aufbruch: 08.07.2008
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 06.08.2008
Reiseziele: Uganda
Der Autor
 
Michael Kasper berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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