per 4x4 durch Namibia

Reisezeit: September / Oktober 2006  |  von Carsten Embert

Die Namib Wüste und das Naukluft Gebirge

Fahrt Tirasberge - Namib Wüste ca. 230 km

Unterkunft Sesriem Restcamp (Camping)

Heute ging es in die Wüste...zumindest ganz nahe dahin. Das Sesriem Camp haben wir schon recht frueh erreicht, und den Nachmittag nur entspannt.
Unsere Tour führte uns vorher noch zum Schloss Duwisib. Sehr skurril so ein Schloss mitten in der Steppe. Viel zu bieten hatte es aber nicht. Auf dem Weg nach Sesriem gab es viele Oryx, Springböcke und auch Paviane zu sehen.
Das Camp selber hat alles was man so braucht. Eine Tankstelle, einen Shop, einen Pool mit Bar und natürlich auch sanitäre Anlagen, die, wie bei allen staatlichen Camps, ihre beste Zeit schon hinter sich haben.
Abends gab es selbstverständlich noch Strauß und Oryx vom Grill. Dazu ein leckeres Bier am Feuerchen und wir freuten uns auf den nächsten Tag - die Wüste kann kommen.

auf dem Weg nach Sesriem

auf dem Weg nach Sesriem

Fahrt Namib Wüste - Naukluftgebirge 80 km + 120 km Sossusvlei hin und zurück

Unterkunft Farm Ababis (Zimmer)

Ganz früh - noch vor Sonnenaufgang - ging es auf die 60 km lange Pad zum Sossusvlei, um das Spiel der aufgehenden Sonne in der Wüste zu genießen. Die Duene 45 sind wir "raufgekraxelt".
Sogar als erstes standen wir gegen 06 Uhr morgens an der noch geschlossenen Schranke zum Park. Mit Öffnung begann dann die "Hetzjagd" zur Düne 45. Hinter uns gesellten sich mehrer Overlander, Busse und einfache Autos. Dennoch gewannen wir das Rennen und waren die ersten an der Düne.
Die Besteigung mit vielen anderen Touris verdarb aber vorerst ein wenig den Charme des ganzen, die aufgehende Sonne und Ihr farbenprächtiges Spiel mit den Dünen, machte aber alles wieder wett. Auf einmal kam ich mir ganz alleine vor. Nur die Dünen, die Sonne und ich...und mein Schatz, die auf einmal auf eine Schlange oder etwas wurmähnliches getreten war und einen lauten Schrei loslies.

Blick von der Düne 45 bei Sonnenaufgang

Blick von der Düne 45 bei Sonnenaufgang

es ging weit hinab

es ging weit hinab

Nach der ganzen Anstrengung und Aufregung machten wir uns weiter Richtung 2x4 Parkplatz. Dort habe ich den Allradantrieb zugeschaltet und mich auf die letzten 5km ins Vlei gemacht. Diese Fahrt durch tiefen Sand hat wirklich viel Spaß gemacht. Als ersten gingen wir zum Deadvlei (ca. 1 km Fusswanderung durch die Wueste). Die Markierung dorthin, ja...man kann sie nur erahnen. Da steckt alle 100 m ein Stück Holz im Boden, und da das wohl nicht ursprünglich der Wüste entsprungen ist, musste dies wohl die Markierung sein. Gefolgt - Gefunden. Der Anblick ist bizarr und bezaubernd zugleich. Aus der in der Sonne weiß blendenden Lehmsenke, unter der ständigen Belagerung der sich hoch auftürmenden Dünen, erhebt sich stolz eine Ansammlung von abgestorbenen Bäumen, die seit hunderten von Jahren dieser Belagerung trotzen.

Das Deadvlei. Warum es wohl nur so heißt?

Das Deadvlei. Warum es wohl nur so heißt?

toter Baum vor lebender Wüste

toter Baum vor lebender Wüste

Weiter ging es zum Soussusvlei. Da wir das Dünenkraxeln schon geübt hatten und auf einen "Profistatus" verzichten konnten, haben wir das Vlei nur ebenerdig erkundet. Das hat auch gereicht, denn es hat nicht so viel zu bieten wie das Deadvlei. Außerdem hatte es hier deutlich mehr Touris, die uns dazu bewegten nicht allzu lange dem hier noch stärker vorherschenden Dünenrennen beizuwohnen. Eine Besonderheit gab es hier aber - Wasser. Durch die ergiebigen Regenfälle im Frühjahr hat sich das Wasser den ganzen afrikanischen Winter hier gehalten. Bei weitem kein Normalfall und für uns als Besucher natürlich dazu ein Glücksfall.

Claudi im Soussusvlei. Sogar noch mit Wasser. Keine Selbstverständlichkeit

Claudi im Soussusvlei. Sogar noch mit Wasser. Keine Selbstverständlichkeit

Was wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten und wovon ich schon immer geträumt hatte war ein Frühstück in der Wüste. Wir haben uns ein schönes ruhigs Plätzchen gesucht und los gings. Gut, für ein Luxusfrühstück hat es nicht gereicht, aber ein Nutellabrot und ein Kaffee so mitten im rot-weißen Nichts war auch schon ein unvergessliches Erlebnis.

Frühstück in der Wüste. Das darf man sich ja nicht entgehen lassen.

Frühstück in der Wüste. Das darf man sich ja nicht entgehen lassen.

Dann machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Sesriem und besuchten noch den namenspendierenden Canyon. Hier war es uns aber zur Mittagszeit viel zu heiß um eine größere Wanderung anzustreben, also machten wir ein paar Schritte hinein und eben auch wieder hinaus. Der Canyon sieht wirklich toll aus und ich wäre gerne weiter gegangen, aber bei diesen Temperaturen und unserem - an diesem Tag - straffen Zeitplan, war eine ausgiebige Erkundung nicht möglich.

Auf dem Weg zurück nach Sesriem. Kleiner Bock vor großer Düne. Irgendwie erdrückend aber faszinierend zugleich.

Auf dem Weg zurück nach Sesriem. Kleiner Bock vor großer Düne. Irgendwie erdrückend aber faszinierend zugleich.

Weiter ging es an die Ausläufer des Naukluft Gebirges zur Ababis Gästefarm. Hier haben wir wieder einen 2-tägigen Stop eingelegt und konnten nach den ganzen Übernachtungen im Zelt hier den Luxus eines Zimmers genießen. Die Farm ist klasse, die Farmbesitzer (Uwe und Katrin) sehr nett. Auch hier haben wir eine Sundowner Tour gemacht und eine Menge Tiere gesehen.
Außerdem durfte ich hier auch zum ersten Mal auf der Tour in den Genuss eines erfrischenden Poolbades kommen. Man mag es nicht glauben, aber trotz der am Tage sehr hohen Temperaturen, schaffte es der Pool nicht sich auf erträgliche Temperaturen aufzuheizen. Durch den hier starken Wind und nächtliche Temperaturen von nicht mehr als 14 Grad, waren die Grundvoraussetzungen dafür auch nicht wirklich gegeben. Ich bin trotzdem rein...! Und schnell wieder raus!!!!!

auf der Farm Ababis

auf der Farm Ababis

tote Bäume hat es überall in Namibia

tote Bäume hat es überall in Namibia

© Carsten Embert, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Schlangen, Skorpione und sonstiges wildes Getier. Dünen, Berge, Steppen und unendliche Weiten. Das ist Namibia - das wollen wir sehen. Mit einem Toyota Hilux (4x4) mit Dachzelt geht es einmal quer durch das Land. Windhoek, Köcherbäume, Fish-Canyon, Tirasberge, Namib-Wüste, Swakopmund, Spitzkoppe, Damaraland und der wilde Etosha-Nationalpark!
Details:
Aufbruch: 09.09.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 06.10.2006
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Carsten Embert berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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