Safari - mit dem Auto durch Namibia

Reisezeit: Oktober 2014  |  von Misch und HO :-)

Im Auge des Tigers

Frühstück und derartige Erlebnisse lassen wir heute mal aus. Ist ja eh immer dasselbe.

Um kurz vor sieben ging es los um Anderson Gate, um den Eintritt für den heutigen Tag zu lösen. Das da vor uns bereits zahlreiche Autos in der Schlange standen machte die Sache nicht gerade einfacher. Misch stellte sich brav in der Schlange an, während Ho im Auto wartete und überrascht feststellte, dass das Auto vor ihnen doch tatsächlich eine deutsches Kennzeichen hatte. Offenburg... der hatte mal 'ne lange Anreise. Geht auch stressfreier.

Irgendwann hatten wir unsere Anmeldung um im Park die Gebühr entrichten zu dürfen, was uns gleich zum einzig wirklich bösartigen Kommentar des heuten Tages über hummeldumme Menschen bringt. War doch in einem der Fahrzeuge vor uns Oberlehrerin Helga, welche mit ihrem Kollegium eine Gruppenreise nach Namibia unternimmt. Dummerweise waren wohl alle anderen Lehrkörper für Mathematik, Geografie und dergleichen zustänig, während Helga sich für Englisch entschieden haben musste. sie war auch in den banalsten Situationen für niedere Übersetzungsleistungen zuständig. Woher wir das wissen? Nun, Helga & Co. verfolgen uns seit dem ersten Tag immer mal wieder. Heute eben im Etosha Safari Camp.
Jedenfalls stand Helga wie alle anderen in der Reihe an, um die Erlaubnis, den Eintritt lösen zu dürfen, zu erstehen. Schon bald - nach örtlichen Verhältnissen zumindest - kam sie auch an die Reihe...und wurde unverrichteter Dinge wieder zu ihrem Kollegienfahrzeug zurückgeschickt, hatte sie doch eine gültige Eintrittskarte für 3 Tage. Wir wollen das nicht wirklich hummeldumm nennen, aber zumindest erinnert das an die Situation mit Intelligenz, Löffeln oder Gabeln.

Wir waren also wieder im Park und fuhren so ziellos unserem Ziel entgegen, als wir doch tatsächlich wieder einen Elefanten in weiter Entfernung sahen. Von Zebras, Giraffen, Springböcken und Gnus wollen wir ja gar nicht reden. Aber sonst war da nicht viel. Uns mutete es an, als ob die Tiere entweder wirklich zu Sonnenaufgang an den Wasserlöcher rumhängen, oder aber heute einfach keinen Durst hatten.

Irgendwo unterwegs standen zwar ein paar Fahrzeuge am Wegesrand rum und beobachteten etwas, wir aus unserer Position konnten jedoch nicht erkennen konnten und so entschieden wir uns, unsere geplanten Wasserlöcher abzufahren. War noch recht uninteressant muss man sagen.
Einigermassen frustriert machten wir uns auf den Rückweg, wo wir an einem der vorherigen Wasserlöcher halt machten und feststellten, dass ein Wüstenhund um selbiges Loch herumstromerte. Man könnte ja auch trinken, dachten wir uns und kamen zu der Theorie, dass das herzige Tierchen es auf eines der Zebras abgesehen hatte und waren schon recht begeistert von seinem Mut.

Doch dem war nicht so. Gerade als wir dabei waren, das Wasserloch zu verlassen, viel einem von uns doch noch auf, dass gerade ein grosser männlicher Löwe dabei war selbiges ebenfalls zu verlassen. Haben wir hu.... ngrigen Menschen doch fast übersehen, dass dieses Büsi dort war. Aber wir haben es ja zum Glück noch gemerkt und konnten so sagen, dass wir an unserem zweiten Safaritag schon fast alles gesehen haben, was auf der Liste stand.

Weiter ging es von Loch zu Loch und nachdem wir entschieden hatten, dass es für den Vormittag genug wäre, rief Misch auf einmal: "Stopp... TIGER!!!!! ... ähhh Löwen...." und da waren sie tatsächlich. Zwei weibliche Prachttiere, einfach mal so unterwegs zum nächsten Baum, DIE UNS TIEF IN DIE AUGEN SCHAUTEN.... oder so ähnlich.

Man vermerke: Löwen in männlich und weiblich: Check!

Nun konnten wir die Vormittagsfahrt definitiv als sehr erfolgreich abhaken und nach einem kleinen Abstecher zu einem Aussichtspunkt und zwei Elefanten, zurück ins Camp fahren, um dort gemütlich im Schatten 3 1/2 Stunden zu relaxen.

Nach einem Snack ging es dann wieder in den Park. Das Auto, welches uns kurz vor dem Park überholte konnten wir am Gate gemütlich links liegen lassen, da wir unsere Gebührenzahlungserlaubnis ja bereits eingeholt hatten.

So ging es erneut zum "Olifantsbad" an welchem wir - wie dem Namen zu entnehmen - Oli, äh... Eli.. ähhhhh Elefanten vermuteten. Auf dem Weg dorthin sind wir noch unseren beiden Riesenbüsis vom Mittag begegnet, welche noch immer recht unmotiviert unter dem Baum lagen, den sie ich am Vormittag ausgewählt hatten. 36 Grad ist aber auch wirklich zu viel, um mal gemütlich ein paar Springböcke zu jagen.

Wenige Meter weiter am ersten Wasserloch war dann das Erlebnis auf welches wir gehofft hatten. Mindestens 10 oder mehr (in Tat und Wahrheit waren es nur sieben) Elefanten tummelten sich dort herum und taten eigentlich nicht viel ausser Wasser zu trinken, Schlamm zu werfen, ein wenig den Macho rauszuhängen und ein paar dringende Geschäfte zu erledigen. Aber schön war es dennoch. Sehr schön sogar.

Wesentlich später, als wir wieder auf unserer Gravelroad waren, sahen wir noch ein weiteres stolzes Exemplar dieser Gattung, entschieden uns aber bei Olifantsbad viel mehr von diesen zu erwarten.

Wir wurden enttäuscht. Kein Elefant hier, der Löwe vom Vormittag war auch nicht mehr da. Laaangweilig... aber egal. Schliesslich hatten wir auf dem Weg hierhin ja grade drei Löwinnen mit ihren Jungen im Unterholz beobachten dürfen. Man ist ja mit wenig zufrieden.

Nachdem auch diese letzten Wasserlöcher für heute recht unspektakulär anmuteten, fuhren wir noch einmal bei den drei Damen vom Baum vorbei und regten uns ein wenig über das Fahrzeug vor uns auf, in welchem primär Chips gefr... gessen wurden, irgendwas getrunken wurde, die Büsis aber nur rudimentär beachtet wurden. Dafür hätte man nicht unendlich lange in der besten Position sein müssen.

Na ja, Pech halt. Wir mussten zurück. Leider haben wir uns ein wenig verfahren und einen kleinen Umweg von ca. 30 Minuten gemacht und sind so nicht an unserem Wasserloch mit den Elefanten vorbeigekommen. Nochmal Pech halt.

Auf dem letzten Drücker sind wir dann an das Ein- Ausgangswasserloch gekommen, nur um dort festzustellen, dass weder Nashörner, noch Giraffen zu finden waren. Welch eine Enttäuschung.

Nun, fotografierten wir halt die Langhälse, die ein paar hundert Meter down the road standen und sich langsam dem Wasserloch näherten. Hier noch ein kurzes Foto, da noch eines. Mal kurz eine Giraffe ausrutschen sehen (selbst dabei sehr elegante Tiere muss man sagen) und so ging es nach einem weiteren Wüstenhund und noch zwei, drei oder mehr Giraffenbildern definitiv zurück zum Gate, um dort den den heutigen Tag als sehr erfolgreich zu vermerken.

Viel gibt es nicht mehr zu berichten. Sieht man von dem Nashorn ab, das gerade vor uns die Strasse überquerte, ein wenig am Steppenrand graste und nach einer angemessen und ausreichenden Anzahl Fotografien leichtfüssig davontrampelte.... Würden die Hörner nicht ein wenig respekteinflössend sein, man könnte sich glatt überlegen, so ein Tierchen zu streicheln...

Ja, jetzt ist aber wirklich nicht mehr viel zu erzählen. Abendessen, der eine oder andere Drink und bald ab ins Bett.. morgen wartet eine Tagesfahrt durch Etosha auf uns....

Hoffentlich mit ein paar weiteren genialen Erlebnissen....

Lernerfolg des Tages:

Man muss nicht das beste Auto haben. Man braucht auch nicht die perfekte Ausrüstung oder gar das beste Styling (wie manche Dame hier meint). Man muss einfach zur rechten Zeit am rechten Ort sein und der Rest kommt von ganz allein...

© Misch und HO :-), 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Irrungen und Wirrungen der Reisenden HCJS und MIFI, wenn sie Namibia mit dem 4WD erkunden. Das kann ja heiter werden....
Details:
Aufbruch: 06.10.2014
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 22.10.2014
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Misch und HO :-) berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.