Im Süden Europas - Réunion!

Reisezeit: Juli 2016  |  von Nikoline Mensing

13.07. ins Cirque de Salazie

Piton Plaine des Fougères - Cirque de Salazie

Der Tag erwacht

Der Tag erwacht

Nach der ersten Nacht, Piton Fougère

Zum Frühstück gab es Haferpaps und heißes Wasser, man darf nicht anspruchsvoll sein, auf so einer Wandertour. Danke nochmals an den Tippgeber in einem Trekkingforum, der das Esbit in sein Metallgeschirr packt und es bisher immer durch die Gepäckkontrolle bekam.

Unsere Lösung. Hat geklappt!

Unsere Lösung. Hat geklappt!

Nach dieser reichhaltigen Mahlzeit machten wir uns in Daunenjacke und Skiwäsche auf den Weg, die restlichen 0,9 Längenkilometer auf den Piton de Fougère zurückzulegen. Wir ließen bis auf unsere auf Bargeld, Ausweise und Kreditkarten reduzierte Existenz, alles zurück, mit dem Vermerk ( NATO- Klebeband und Edding unbedingt mitnehmen), dass wir den "Gipfel" besteigen würden und alles gut sei. Es würde bestimmt niemand kommen und alles zusammen raffen, um sich mit über zwanzig Kilo Gepäck aus dem Staub zu machen, aber so wie wir die Kreolen kennen gelernt haben, könnte es durchaus geschehen, dass ein vorüber Kommender beim Anblick des verwaisten Lagers eine Suchaktion veranlasst. Vielleicht hätte er uns noch Wasser hingestellt.

Also, wie gesagt, in Daunenjacke und Skiwäsche ging es los.

Also, wie gesagt, in Daunenjacke und Skiwäsche ging es los.

Der Regenwald machte seinen Namen auch ohne Regen zum Programm, es war alles pitschnass. Tatsächlich benötigten wir gut eine halbe Stunde zu der unspektakulären Betonplatte, dem höchsten vermessen Punkt.

Der Regenwald machte seinen Namen auch ohne Regen zum Programm, es war alles pitschnass. Tatsächlich benötigten wir gut eine halbe Stunde zu der unspektakulären Betonplatte, dem höchsten vermessen Punkt.

Die Aussicht in den Cirque de Salazie war dafür wunderschön.

Die Aussicht in den Cirque de Salazie war dafür wunderschön.

Zurück an der Basis gab es ein zweites Frühstück bestehend aus Erdnüssen und Eiweißriegeln, dazu heißes Wasser mit Brausetablette. Die Sonne schickte ihre ersten Strahlen über den Wald und so konnte das Gröbste abtrocknen.

Zurück an der Basis gab es ein zweites Frühstück bestehend aus Erdnüssen und Eiweißriegeln, dazu heißes Wasser mit Brausetablette. Die Sonne schickte ihre ersten Strahlen über den Wald und so konnte das Gröbste abtrocknen.

Ein steiler Abstieg auf einem alten Passpfad am Nordrand des Cirque de Salazie

Im Cirque de Salazie gab es schon immer erfolgreiche Kleinbauern. Doch wie sollte die reiche Ernte aus dem Tal zu dem Märkten der Inselhauptstadt gelangen? Ganz einfach: Bananen, Pfirsiche und die begehrten Chou-Choice wurden geschultert und los ging es über den steilen Pfad hinauf auf das Plaine des Fougères. Ein Jahrhundert später schulterten wir unser Gepäck und wollten den Handelspfad vom Plaine des Fougères hinab in den Talkessel von Salazie hinabsteigen. Gesagt, tun getan

Das alles für ein Kübisgewächs

Das alles für ein Kübisgewächs

Der Pfad wird wohl eher selten begangen und ist entsprechend verwachsen, kaum zu erkennen, gefällig und da im Schatten liegend auch rutschig. In engen Kehren kletterten wir nach unten. Rutschiges Geröll wechselte mit weichem Untergrund ab, bei dem man sich fragte, ob er nach den nächsten Regenfall noch da sein würde. Eine unglückliche Belastung des äußeren Fußes reichte aus, die Kante zum Abbruch und einen selbst ins Straucheln zu bringen. Seltsamerweise bildeten wir uns auch noch ein, der Pfad würde immer Gefälle weg vom Hang in den Abgrund hinein haben. vielleicht täuschten wir uns da, aber die Erinnerung sagt so. Ein Pfad für Selbstmörder. Die zuerst sarkastisch aufgenommenen Seile im Fels wurden später eine willkommene Hilfe und herbei gesehnt

An einigen Stellen hatte der Pfad alpinen Charakter

An einigen Stellen hatte der Pfad alpinen Charakter

Vor allem Konzentration war von Nöten, Ausdauer war zweitrangig. Der Abstieg von 1639 m auf 850m wurde mit zwei Stunden zu erwartender Gehzeit ohne Rast und Fotopausen und ohne Gepäck angegeben. Wir rechneten mit vier Stunden und benötigen tatsächlich fünf. Laut Reiseführer sind wir durch einen Eukalyptuswald gekommen. Bestätigen können wir das nicht. Es war grün, was an uns vorüber zog.

Alles grün und der Weg kaum erkennbar

Alles grün und der Weg kaum erkennbar

Wer, verdammte Axt, kam auf die Idee diesen Pfad zu gehen? Und das alles für ein Kürbisgewächs, wenn es Gold, wenigstens Tomaten gewesen wären, aber für ein Gemüse, dass kaum mehr Geschmack als eine Schmorgurke hat- letztendlich hatten wir den Weg unterschätz und ihn von der Kategorie schwarz auf Kategorie dunkelschwarz hochgesetzt.
Wir sind über die Grenzen unserer persönlichen Leistungsfähigkeit gegangen.
Das hat die Sache sehr gefährlich gemacht.
Die Trittsicherheit war verschwunden und man hat sich jeden Schritt mehrfach überlegt.
So wurden aus angekündigten zwei Stunden - fünf Stunden!!!
!!Festzustellen ist, dass mit unseren Gepäck alle angegebenen Stundenzahlen verdoppelt werden müssen!!

Glück gehabt

Dann standen wir ziemlich hilflos an einer Bushaltestelle.
Unmittelbar nach dem Erreichen der Haltestelle hielt ein Auto an und nahm uns mit.
Er sagte bis zum nächsten Ort seien es noch zweieinhalb Stunden! Also für uns fünf!

© Nikoline Mensing, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Trekking zu zweit mit: Nikoline und Frank
Details:
Aufbruch: 09.07.2016
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 30.07.2016
Reiseziele: Réunion
Der Autor
 
Nikoline Mensing berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.