Südafrika

Reisezeit: Januar / Februar 2003  |  von Kathrin B.

Johannesburg: Was man in Jo'burg nicht tun sollte

Leider war das von Johannesburg und Umgebung schon fast der einzigste Eindruck.
Der indische Geschäftsmann hatte dann noch die tolle Idee, in einem riesigen Einkaufszentrum shoppen zu gehen. Nachdem wir den irischen Geschäftsmann zurück ins Hotel gebracht hatten, machten wir uns also auf in eine riesige Mall.
Wir einigten uns auf sieben Uhr/Gate 2 als Treffpunkt, um von dort wieder abgeholt zu werden. Leider hatten kaum mehr Geschäfte geöffnet und ich hing eigentlich nur rum. Mein indischer Geschäftsmann wollte Dollar wechseln und für seine Kinder Geschenke kaufen. Er kam dann nicht zur vereinbarten Zeit.
Tja, da stand ich dann halt blöd wartend rum und es wurde dunkel und alle Welt verließ die Mall. Selbst die letzten schwarzen Hilfsarbeiter waren dann irgendwann weg. Als nur noch der Ordnungspolizist und ich da waren, hab ich mir dann mal Sorgen gemacht und mich trotz gut gemeintem Rat jeglicherseits in ein Taxi gesetzt, um ins Hotel zurückzukommen. (Zur Wiederholung: sollte man nicht allein machen, noch nicht mal tagsüber.)
Um das "richtige" (sprich: das mich nicht ausraubende und ermordende) Taxi zu finden, hab ich mir erst mal alle Typen in den Taxen angeschaut. Die haben mich allerdings auch angeschaut und sich dumme Sprüche nicht verkniffen. Ich will gar nicht wissen, was die da in Afrikaans an mich rangelabert haben. Letztendlich hab ich einen Fahrer für ungefährlicher gehalten - er fuhr einen silbernen, noch ziemlich gut aussehenden Mercedes. (Hab mir gedacht, vielleicht hat der's ja nicht nötig, kleine deutsche Mädels auszurauben.)
So fuhren wir also zum Hotel zurück: ich auf der Rückbank mit meinem mich stets begleitenden Pfefferspray. Ist übrigens sehr zu empfehlen, weil es einem ein sicheres Gefühl gibt und die Möglichkeit, sich notfalls irgendwie zu wehren. Der Taxifahrer war aber echt sehr nett. Wir hatten anfangs eine kleine Preisdebatte, weil ich absolut keine Lust hatte für diese Situation auch noch Touripreise zu bezahlen. Am Hotel angekommen, hat er sich dann noch dreimal erkundigt, ob das auch wirklich das richtige Hotel ist.
An der Rezeption konnte ich vor lauter schlechtem Gewissen und Sorge um den Geschäftsmann nicht vorbeigehen. Ich hab die Story dem Menschen an der Rezeption anvertraut und mich bei ihm (stellvertretend für den indischen Geschäftsmann) für mein Verschwinden aus der Mall entschuldigt. Ich bekam von ihm aber keine Rüge, sondern eine hektische Bestätigung, alles richtig gemacht zu haben. Er hat mir sogar eindrücklich geraten, bei einer nächsten Situation dieser Art sofort zu gehen.
Der indische Geschäftsmann ist nie wieder aufgetaucht!
Daher rate ich jedem, der nach Jo'burg fährt: haltet euch an die gut gemeinten Tips der Bevölkerung und lasst euch nicht auf Abenteuer ein.

© Kathrin B., 2003
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem ich dieses wunderschöne, ursprüngliche Land auf meiner Reiseliste schon nach hinten verbannt hatte, kam ich fast wie durch Zufall dorthin und wollte nicht mehr nach Hause. An diesem Land mit den unglaublichen Farbnuancen kann man sich nicht satt sehen.
Details:
Aufbruch: 14.01.2003
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 04.02.2003
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Kathrin B. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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