Südafrika - Das schönste Ende Afrikas

Reisezeit: November / Dezember 2015  |  von Kerstin Reimer

Wenn eine eine Reise tut...: Addo Elephant Nationalpark

16.11.15
Addo Elephant Natioalpark

Wetter: sonnige 24 Gräten

Heute hieß es also Addo NP. Wie üblich und von den anderen Nationalparks nicht anders gewöhnt krabbelten wir um 04:30 schlaftrunken zum Wasserkocher und in's Bad. Erstmal einen Kaffe und dann die Augen öffnen. Ein vorsichtiger Blick zum Fester raus, räumt die letzten Zweifel beiseite. Die Sonne lacht und wir lachen mit ihr!
Schnell sind unsere Siebensachen zusammen gepackt. In der Küche noch fix die Brote für unser Frühstück geschmiert. Alles wandert in die Kühltasche und die selbst gemachten Akkus aus gefrorenen Wasserflaschen werden oben drauf geworfen.
Wir sind startklar. Zum Addo Main-Gate sind es von unserem Guesthouse ca 10 Kilometer und Punkt 06:00 stehen wir auf der Matte.
Nichts rührt sich. Ein ganz offensichtlich nicht ausgeschlafener Mitarbeiter schaut uns fragend an. Wir schauen fragend zurück. Dann fragt er was wir denn wollen. Hä?? Rein natürlich. Jaaaa, sagt er aber erst um 07:00!!
Wie jetzt? Schlafen die Tiere im Addo etwa länger? Jawoll, so ist wohl. Es führte vor 07:00 kein Weg rein.
Was machen wir nun mit einer Stunde, die vertrödelt werden musste? Noch mal ins Bett gehen, war keine Option. Wir entschieden uns für die Straße, die beide Parkseiten teilt. Der Addo Park ist in mehrere Sektionen aufgeteilt, und so führt auch immer mal eine Straße quasi quer durch den Park. Jenseits des Zaunes sahen wir jede Menge Tiere. Große Zebra Herden, Strauße, Kudus und selbst ein Kranich Paar ließ sich nicht lumpen. Das verhieß Großes. Natürlich erst nach 07:00!
Überpünktlich standen wir nun ein zweites Mal am Gate und begehrten Einlass. Der Schrankenmann hatte Erbarmen mit uns und öffnete Selbige. Nächste Hürde ist die Rezeption. Dort werden wieder verschiedene Papiere ausgefüllt und die Wilde-Karte durch den Schlitz gezogen. Alle Anderen mussten stattdessen die Kreditkarte zücken. 260 Rand kostet der Tagespass pro Person. Nachdem die notariell beglaubigen Papiere zur Einbürgerung in dreifacher Ausfertigung mehrfach über den Tresen hin und her geschoben worden sind, gibt es eine Art Kassenbon. Dieser ist sorgfältig zu verwahren, denn wenn der Weg ist, muss man auf immer und ewig im Park bleiben.

Na ja, ganz so schlimm kommt es dann wohl nicht, kostet aber erhebliche Strafe. Genau wie das Aussteigen aus dem Auto an nicht gekennzeichneten Stellen, das Füttern der Wildtiere oder die nicht sachgerechte Entsorgung von Abfall.
So, nun aber rein in den Park und, das Erste was einem ins Auge springt, der Park ist grün. Grüne Büsche, saftige Wiesen, volle Wasserlöcher. Wie geht das denn? Sind wir noch im selben Land? Waren all die anderen Parks knochentrocken, überwältigte der Addo mit gnadenloser Üppigkeit.
Die Vormittagsroute war nicht nur landschaftlich wunderschön, auch viele Tiere zeigten sich. der sogenannte Dung-Beetle Käfer wohnt hier. Dieser Käfer zeichnet sich dadurch aus, dass er meist eine große Kugel Elefantendung mit den Hinterbeinen durch die Gegend rollt. Rückwärts versteht sich. Und auch sonst ist er dem Elefantenmist in inniger Zuneigung verbunden. Denn auch seine Eier zur Reproduktion wandern in die Hinterlassenschaften der grauen Riesen. Deshalb machen Schilder im Park darauf aufmerksam, dass man bitte den Käfern ausweichen soll und nicht durch Elefantenmist fahren soll. Denn, wie gesagt, dort wohnen die lustigen Käfer.
Auch viele Schildkröten kreuzten unsere Wege. Sahen wir zwar keinen Leoparden, so doch wenigstens die Leopardschildkröte.
Zum Ende unserer vormittäglichen Erkundungsfahrt stießen wir kurz vor unserem Exit-Gate noch auf eine riesige Elefantenherde. Es waren bestimmt an die 50 Tiere, die nicht weit von uns entfernt im Dickicht standen und grasten. Waren wir eben noch mutterseelenallein auf der Straße, tummelten sich innerhalb kürzester Zeit rund 10 Autos um uns herum. Wo kämen die so plötzlich alle her?
Eine halbe Stunde bestaunten wir das Elefantenspektakel, bevor wir den Park für eine Siesta verließen. Ausfahrt war für uns das Addo-Town-Gate. Auffallend war der viele Müll rechts und links der Straße. Überall Plastikflaschen und in den Büschen flatterten malerisch die Plastiktüten. Da wir ja noch immer auf der Suche nach dem Ort Addo waren, haben wir ihn hier endlich gefunden. Zwar anders als vorgestellt, aber gefunden ist gefunden. Addo ist nämlich ein ziemlich großes Township (oder zumindest hielten wir es dafür) Uniforme Häuser, in der Größe einer deutschen Gartenlaube stehen dicht an dicht und beherbergen 10-köpfige Familien. Auch hier türmt sich der Müll. Trotz der Versuche einiger Bewohner, ihr kleines Stück Land rund um das Häuschen sauber und gepflegt zu halten, ist diese Siedlung ziemlich trostlos und bedrückend. Spontan beschließe ich, hier lieber keine Reifenpanne haben zu wollen. Unsere Mittagspause verbringen wir in unserem tollen Guesthouse Garten unter blühenden Jacaranda Bäumen.
Gegen 16:00 geht es für die Abendpirsch zurück in den Park. Auch hier haben wir wieder großes Elefantenglück. Diesmal am Wasserloch. Alle anderen Tiere machten sich bei diesem Drive rar. Trotzdem ein tolles Erlebnis.
Zum Abendessen gab es wieder kiloweise Steak für schmales Geld.

Gefahrene Kilometer: 158
Fazit des Tages: Wer beim Autofahren einen Arm auf's offene Fenster legt, hat auch nur auf einem Arm Sonnenbrand.

Mist. Ich bin einfach zu groß zum Versteckspiel

Mist. Ich bin einfach zu groß zum Versteckspiel

Dung-Beetle auf der Suche nach Elefantenmist

Dung-Beetle auf der Suche nach Elefantenmist

Gefunden....

Gefunden....

Auch große Tausendfüßlers kreuzten unseren Weg

Auch große Tausendfüßlers kreuzten unseren Weg

Leoparden Schildkröte im "Sturmschritt"

Leoparden Schildkröte im "Sturmschritt"

Frecher Webervogel auf der Jagd nach Kekskrümeln

Frecher Webervogel auf der Jagd nach Kekskrümeln

Schweine

Schweine

Schlammpackung...

Schlammpackung...

In der Abendsonne

In der Abendsonne

Eland Antilopen

Eland Antilopen

© Kerstin Reimer, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr wird alles anders. Wir Wechsel den Kontinent. 3000 Kilometer Küste,9 Provinzen,11 Amtssprachen. Südafrika, die Regenbogennation, beeindruckt mit seinen Kontrasten gleich jeden Besucher - auch uns?
Details:
Aufbruch: 04.11.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 08.12.2015
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Kerstin Reimer berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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