Südafrika - Das schönste Ende Afrikas

Reisezeit: November / Dezember 2015  |  von Kerstin Reimer

Prolog: Die Geschichte Südafrikas - ein Versuch....

Nachdem die Engländer sich gegen die Etablierung am Kap der guten Hoffnung entschieden hatten, witterten die Holländer ihre Chance. Sie erkannten die strategische und ökonomische Bedeutung des Kaps als erste.
Clever!
Im Auftrage der Holländisch-Ostindischen Handelskompanie landete Jan van Riebeeck am 6.April 1652 in der malerischen Bucht am Tafelberg.Trotz vieler Rückschläge begann die Niederlassung der Holländer am Kap zu florieren. Der Bedarf an Arbeitskräften stieg. Man führte zunächst Sklaven aus Indonesien ein, doch schon bald kamen holländische Siedler.Einwanderer aus anderen europäischen Ländern folgten. Das führte dazu, dass man immer mehr landwirtschaftliche Nutzflächen benötigte. Und so dehnte sich sich die Siedlung in der Tafelbucht stetig nach Norden aus.
Da wohnten nun aber die Hottentotten (so wurden das Volk der Khoikhoi tatsächlich genannt) Diese waren dadurch zum Zurückweichen gezwungen. Das fanden die gar nicht gut.
Das wiederum interessierte die Holländer wenig.
Die sogenannten Trekburen trieben die Siedlungsbewegungen ins Landesinnere voran. Auch dabei stießen sie nicht immer auf Zustimmung. Die im Osten siedelnden Xhosa Völker hatten überhaupt keinen Bock auf Holländer.
Interessenskonflikte wohin man auch schaut. Ein Teufelskreis.
Inzwischen hatten auch die Engländer gemerkt, dass das Kap kein schlechter Standort war, was die Holländer gar nicht "lekker" fanden.
Das muntere Gemetzel ging weiter.
Die Vortrekker zogen ab 1835 unbeirrt mit ihren Familien immer weiter über das Land und besiedelten große Teile des Nordens und des Ostens.
Die Politik der Kolonialregierung war zunächst an der Trennung der Siedlungsgebiete von Weissen und Schwarzen ausgerichtet.

Auch in den darauf folgenden Jahren fanden immer wieder verschiedene Volksgruppen Gründe der anderen eins über den Schädel zu ziehen.
Mit der Bildung der Südafrikanischen Union im Jahre 1910 schlossen sich die englische Kolonie und die unabhängige Burenrepublik zusammen. (Wurde aber auch Zeit) Das Ergebnis war die Gründung eineses modernen "demokratischer Staates" , in dem allerdings nur die weisse Bevölkerung das Recht auf freie Wahlen hatte. (OK, da war also der Haken) Gegenüber den Schwarzen wurde weiterhin eine Politik der Ausgrenzung betrieben. War eh klar, handelte es sich doch um ihr Land!?
1913 wurde mit dem "Eingeborenen Gesetz" ganze 13% der Fläche des Landes der schwarzen Bevölkerung zugestanden!!! Respekt!!
In den 60er Jahren wurden die Siedlungsgebiete der Schwarzen zu Homelands erklärt. Super Idee!
Irgendwann dazwischen folgte der erste und der zweite Burenkrieg, in dem sich Holländer und Engländer ordentlich die Köpfe einschlugen. Grund für das Gemetzel waren Bodenschätze wie Gold und Diamanten. (Na, schon den Überblick verloren?) Ja,ja, das liebe Geld lässt jeden seine guten Manieren vergessen. Zeitweise schlug jeder auf jeden ein. Ob es nun um verschiedene Glaubensfragen ging oder ob das Gegenüber nicht weiß oder schwarz genug war, war letztendlich egal. Wie heißt es doch gleich? Wer Wut sät, wird Sturm ernten??
Nach dem 2.Weltkrieg verschärften sich die Konflikte, die 1910 durch eine Politik der konsequenten Rassentrennung eingeleitet wurden. Die verunsicherten Weissen verhalfen daraufhin der rechtskonservativen National Party unter Dr. D.F. Malan, übrigens studierter Theologe, der drastische Maßnahmen gegen die "schwarze Gefahr" garantiert hatte, zu einem überwältigenden Wahlsieg.
Malan war es auch, der die Mutter aller irrsinnigen Ideen ausbrütete: die Apartheid!

Dr. F.D. Malan. Unter anderem studierter Theologe, Pfarrer und Erfinder der Arpartheid

Dr. F.D. Malan. Unter anderem studierter Theologe, Pfarrer und Erfinder der Arpartheid

Pieter Willem Botha 1984-1989 Staatspräsident der Republik Südafrika. Wegender hartnäckigen Verfolgung seiner politischen Gegner auch das Krokodil genannt.

Pieter Willem Botha 1984-1989 Staatspräsident der Republik Südafrika. Wegender hartnäckigen Verfolgung seiner politischen Gegner auch das Krokodil genannt.

Er leitete die konsequente Umsetzung dieser unheilvollen Politik ein. Immer mehr Ressentiments gegenüber der schwarzen Bevölkerung war die Folge. Ihm folgte Pieter Willem Botha ins Amt, der nochmal ordentlich Salz in die Wunde streute. Südafrika entwickelte sich mehr und mehr zum Polizeistaat.

Frederik Willem De Klerk, Nachfolger Botha's beendete 1989 den Wahnsinn der Apartheid

Frederik Willem De Klerk, Nachfolger Botha's beendete 1989 den Wahnsinn der Apartheid

Es dauerte jedoch noch bis ins Jahr 1989, als der letzte Präsident des Regimes, Frederik Willem de Klerk, das Scheitern der Apartheidspolitik endgültig öffentlich eingestand. Im Februar 1990, nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt läutete er durch seine historische Rede vor dem Parlament das Ende dieser unsäglichen Ära ein und sprach sich für ein demokratisches Südafrika aus.
Bereits einige Tage danach wurde Nelson Mandela nach 27 jähriger Haft aus den Gefängnis Robben Island freigelassen.
De Klerk heimste dafür den Friedensnobelpreis ein.
Der ANC indess, war sich intern leider auch nicht grün.
Schlussendlich wurden1994 die ersten freien Wahlen in Südafrika abgehalten. Erwartungsgemäß errang der ANC dabei einen überwältigenden Wahlsieg. Nelson Mandela wurde der erste schwarze Präsident des neuen Südafrikas.Und auch er erhielt, der ausgleichenden Gerechtigkeit halber, den Friedensnobelpreis.

Gott segne Afrika....
das ist die erste Zeile der Südafrikanischen Nationalhymne.
Ein frommer Wunsch.
Nur drängt sich der Verdacht auf, dass Gott bis dato anderes zu tun hatte....

Ein neuer Anfang, der Mut macht

Ein neuer Anfang, der Mut macht

© Kerstin Reimer, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr wird alles anders. Wir Wechsel den Kontinent. 3000 Kilometer Küste,9 Provinzen,11 Amtssprachen. Südafrika, die Regenbogennation, beeindruckt mit seinen Kontrasten gleich jeden Besucher - auch uns?
Details:
Aufbruch: 04.11.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 08.12.2015
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Kerstin Reimer berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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