Südafrika - Das schönste Ende Afrikas

Reisezeit: November / Dezember 2015  |  von Kerstin Reimer

Das Westkap: Nochmal Knysna und zurück

24.11.15
Nochmal Knysna und zurück

Wetter: blauer Himmel, Sonnenschein, windig 24Grad

Nachdem wir gestern mehr oder weniger den Tag verbummelt haben, stand heute wieder Action auf der Liste. Um 07:00 war die vereinbarte Weckzeiten. Da ich gestern aber schon um 20:00 sanft und selig auf dem Sofa entschlummert bin(eigentlich wollte ich lesen) war ich heute morgen um 05:00 topfit. Eine gute Gelegenheit, den Sonnenaufgang zu beobachten. Leider ist es um diese Tageszeit noch ziemlich frisch draußen, so musste ich mich erstmal in diverse Lagen Kleidung Hüllen um nicht schon zu früher Stunde den Erfrierungstod zu sterben. Kaum ist die Sonne dann am Himmel, pelle ich mich nach und nach aus allen Kleidungsstücken wieder raus. Leider ist der Sonnenaufgang nicht so spektakulär wie erhofft.
Um 06:30 erscheint auch Andreas ohne Wecker auf der Bildfläche, ebenfalls ausgeschlafen und fast knitterfrei. Wir gehen eindeutig zu früh schlafen und haben uns ganz gegen unsere Gewohnheiten zu echten early Birds entwickelt.
Also trinken wir in Ruhe unseren Kaffee, schauen wie jeden Morgen staunend, ob soviel Schönheit auf "unseren" See und genießen die Ruhe der N2. Dort ist um diese Uhrzeit auch noch nicht ganz soviel Verkehr. Der Plan für heute wird geschmiedet, dabei ein Brötchen gefrühstückt. Wir hatten heute Abend eigentlich einen Tisch im besten Restaurant am Platze bestellt. Da uns gestern aber unser Grillgut so sehr gemundet hatte und wir heute Mittag in Knysna noch einmal Fisch essen wollten, musste unsere Verabredung mit "The Girls" kurzerhand abgesagt werden. Das erledigten wir gleich nachdem wir beim Spar einen halben Strauß käuflich erworben hatten. Auch das leckere Knoblauchbrot von gestern wanderte wieder in unseren Einkaufskorb.

Bei der Gelegenheit machten wir noch einen kurzen Zug durch die Gemeinde und schauten uns den "Ortskern" von Wilderness an. Länger als 10 Minuten sind dafür nicht erforderlich. Klein aber fein! Bei unserem kurzen Rundgang sprang mir der Wegweiser zur"Map of Africa" ins Auge und ich erinnerte mich geistesgegenwärtig daran, irgendwo schonmal gelesen zu haben, dass dieser Punkt sehenswert sei. Also Planänderung. Erstmal zur Map of Africa, statt nach Hause, um Grillfleisch in den Kühlschrank zu packen. Da wir ja gleich weiter wollten, hatten wir die Kühltasche schon im Kofferraum, wie praktisch.
Es ging eine steile, schmale Straße hoch, die irgendwann in eine Schotterpisten überging.
Coca Cola verkündete auf einem großen Schild im Nirgendwo noch 1,4 Kilometer. Na Bitte, geht doch.
Eine freundliche Frau im roten T-Shirt winkte uns in eine Parklücke und stellte sich als Roxanne vor. Volonteer irgend einer gemeinnützigen Organisation. Sie fragte, ob wir diesen Platz zum ersten Mal besuchten und ob sie uns ein wenig erklären dürfte? Nur zu. Wir erfuhren einiges zum Fluß, zu den Bergen und zu einigen Häusern.
Die Map of Africa ist eine Landschaftsformation, die durch die Erosion der Wasserläufe aussieht wie? Ja eben, wie Afrika halt. Für Roxanne's nette Ausführungen wechselte ein Nashorn den Besitzer.
Ein kleines Stück die Straße rauf ist der Treffpunkt sämtlicher Paraglider der Umgebung. Fliegen vor wunderschöner Kulisse. Unter einem der tosende Indische Ozean. Wir bestaunten das Panorama und schauten eine ganze Weile zu wie die Könige der Lüfte vor unserer Nase landeten und starteten. Dabei bekamen wir richtig Lust auch fliegen zu wollen. Das ging aber so ganz spontan nicht und war auch ziemlich teuer.

Wiederwillig rissen wir uns los. Wir mussten schließlich nach Hause und den Strauß im Kühlschrank verstauen. Und eigentlich hieß unser primäres Ziel heute ja Knysna. Ca. 35 Kilometer hatten wir zu fahren. In Knysna steuerten wir zielgerichtet sofort Thesen Island an um den Heritage Walk zu machen. Der lag Andreas am Herzen. Thesen Island ist eine Insel in der Knysna Lagune und wurde von einer Norwegischen Familie urbar gemacht und besiedelt. Inzwischen ist Thesen Island einmal generalüberholt und glattgebügelt. Alles Häuser sehen schmuck und adrett aus. Vielleicht auch ein bisschen Uniform. Das wiederum liegt wahrscheinlich daran, das man vor ein paar Jahren ein Architektenbüro damit beauftragt hatte, die Insel auf zu hübschen und ein Habitat für die Reichen und Schönen daraus zu machen. Ziel erreicht. Die halbe Insel ist für den normal sterblichen gesperrt und für Residents only!!! Der Rest ist aber trotzdem seht schön. Hier wollten wir auch Mittag essen. Und zwar wieder im Quay Four. Das liegt einfach super direkt an der Lagune. Ganz dekadent gab es Austern und Champagner. Beides in diesem Land durchaus erschwinglich. Wir sind ja nicht auf Sylt. Die Knysna Auster ist eine Süßwasser Auster und wird in der Lagune gezüchtet. Sehr lecker. Nicht so'n labberiger Kram wie bei Gosch. Im Geschmack leicht nussig. Wie gesagt, sehr lecker. Und wenn man in Knysna ist muss man sie probiert haben.
Zum Hauptgang gab es Calamiri Steak und Catch of the Day. Danach ging es weiter an die Knysna-Waterfront. Die kleine Schwester der Waterfront von Kapstadt. Die Waterfront ist noch relativ neu und besteht hauptsächlich aus Restaurants und Shoppingmeile. Der Touristentreff von Knysna schlechthin. Einheimische trifft man dort nicht, es sei denn man zählt das Service- und Verkaufspersonal dazu.
Die Sonne meint es gut mit uns, der Wind aber auch, er weht kräftig. Das macht müde mit der Zeit. Über die Sonne wollen wir uns keineswegs beklagen, denn bei Sonnenschein ist die Garden Route sicherlich am Allerschönsten!!
Nun sitzen wir auf unseren Balkon, genießen nochmal die schöne Aussicht und werden nachher den Grill anwerfen. Übrigens das Luxusmodel von Weber. Ja die Afrikaner und ihr Braai! Verrückt.
Morgen verlassen wir die Garden Route und wechseln an die Walküste nach Hermanus. Hoffentlich haben wir Glück und können noch welche sehen.
Drückt uns die Daumen.
Auch verlässt uns morgen der Indische Ozean als Begleiter. Dafür heißen wir den Atlantik willkommen.
Denn morgen passieren wir den südlichsten Punkt Akfrikas. Danach kommt nur noch die Antarktis als nächste Landmasse. Das heißt, das Wasser wird kälter.

Gefahrene Kilometer: 111
Fazit des Tages: die Reichen sind ganz schön anstrengend

Prächtige Bourgonvilla in Wilderness

Prächtige Bourgonvilla in Wilderness

Blick auf die Küste von Wilderness

Blick auf die Küste von Wilderness

The Point für Paraglider

The Point für Paraglider

Blick von Thesen Island auf Knysna

Blick von Thesen Island auf Knysna

Die dürfen da wo das Geld wohnt natürlich nicht fehlen...

Die dürfen da wo das Geld wohnt natürlich nicht fehlen...

Das Domizil der Reichen - alles gut bewacht

Das Domizil der Reichen - alles gut bewacht

Und alle normal Sterblichen sind ausgeschlossen

Und alle normal Sterblichen sind ausgeschlossen

Knysna-Austern! In der Lagune gezüchtet. Auch wir wollten uns mal fühlen wie die Könige

Knysna-Austern! In der Lagune gezüchtet. Auch wir wollten uns mal fühlen wie die Könige

Knysna Waterfront

Knysna Waterfront

Und abends wird der Grill befeuert

Und abends wird der Grill befeuert

© Kerstin Reimer, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr wird alles anders. Wir Wechsel den Kontinent. 3000 Kilometer Küste,9 Provinzen,11 Amtssprachen. Südafrika, die Regenbogennation, beeindruckt mit seinen Kontrasten gleich jeden Besucher - auch uns?
Details:
Aufbruch: 04.11.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 08.12.2015
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Kerstin Reimer berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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