Ghana und Burkina Faso

Reisezeit: August / September 2007  |  von Roland E.

Zurück nach Ghana

Ich sah einmal auf einer Zürcher Wiese Afrikaner Fussball spielen. Alles war bereit, aber dann passte einem etwas nicht und es wurde gestritten, mindestens eine Stunde, bis sie endlich anfingen zu spielen. Genau das erlebe ich jetzt im Bus, indem ich sitze.

Eigentlich wollte ich nach Bobo-Dioulassou, aber alle Busse waren ausgebucht, also fahre ich jetzt zurück zur Grenze nach Po. Als Reisender sollte man sich sowieso nicht zu fest auf ein Ziel versteifen, denn der Weg ist das Ziel. (Das sagte ich mir damals, heute bereue ich es jetzt furchtbar, nicht nach Bobo gefahren zu sein) So stehe ich also vor dem Bus nach Po und traue meinen Ohren nicht. Ich hätte nie geglaubt, dass mir ein Afrikaner mal sagen wuerde "c'est trop tard", aber dieser tut es, denn es ist zu spät dafür, den Rucksack auf das Dach des Busses zu binden. Ich muss ihn mit in den Bus nehmen, worüber ich noch froh sein werde.

Nun aber steht dieser Bus irgendwo ausserhalb Ouagas und sie schimpfen. Ich habe keine Ahnung worum es geht, aber jeder hat etwas dazuzusagen und wenn es nur "weiterfahren" ist. Ein Lärm und Aggression erfüllt die Luft. Irgendwann steigen zwei aus, der einen böse und der andere telefoniert. Ich glaube herauszuhören, dass des einen Gepäck vergessen wurde.

Wir fahren durch eine Bilderbuchlandschaft nach Po und ich erfahre, dass der Bus bis zur Grenze, weitere 15 Kilometer entfernt, weiterfährt. Sollte er zumindest, aber der Chauffeur fehlt und so geht der Lärm wieder los und einige suchen ihn. Er wird gefunden und weiter gehts. Ich gehe ins Zollbüro von Burkina Faso und als ich wieder rauskomme ist der Bus weg - zum Glück hatte ich das Gepäck bei mir!

Und schon verlasse ich wieder die netten Burkinabes. Ich frage mich heute, ob ich bereits zu diesem Zeitpunkt unter Einfluss der Nebenwirkungen des Lariams stand, denn einen plausiblen Grund, Burkina Faso bereits zu verlassen oder nicht nach Bobo zu fahren gab es nicht. Mais ca y est, c'est la vie.

© Roland E., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Keine Bettler, keine aufdringlichen Menschen, gar nichtmal so billig und dann die Nebenwirkungen der Malariaprophylaxe ...
Details:
Aufbruch: August 2007
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: September 2007
Reiseziele: Ghana
Burkina Faso
Der Autor
 
Roland E. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.