Im Land der Dogon (Mali)

Reisezeit: Dezember 2001 - Januar 2002  |  von Angelika Gutsche

Weihnachten in Dogon-Land

Nach einer kleinen Stärkung machen wir uns mit dem Auto auf den Weg zu einem neuen Höhepunkt dieser Reise. Unser Ziel ist das Dorf Benimato. Wir können bis zum Abriss der Falaise fahren, dann heißt es, das Auto verlassen, um zu Fuß etwa eine halbe Stunde in das Dorf abzusteigen. Unseren Blicken bietet sich eine phantastische Landschaft dar: vor einem hohen Felsen erstreckt sich auf einer Felsplatte das Dorf mit den inzwischen ja so vertrauten typischen Dogon-Hüttchen. Im Hintergrund fällt steil die Falaise ab. Der Blick schweift in die Weiten einer sagenhaften Ebene.

Das Dorf besteht aus drei Teilen, einem traditionellen, durch den Ahnenkult geprägten Teil, in dem der Medizinmann noch seine Affenköpfe an die Wand nagelt, einem islamischen Teil mit Moschee und dem christlichen Teil, in dessen Kirche um Mitternacht die Christmette zelebriert wird und in dem wir unter dem Holzdach einer Hütte unser Lager aufschlagen dürfen. Wir feiern Weihnachten in einer Krippe! Dies wird ein unvergessliches Weihnachtsfest der besonderen Art.

Unsere Weihnachtskrippe

Unsere Weihnachtskrippe

Als Weihnachtsmahl hat man uns ein Lamm gebraten, das am Stück auf etwas Pappe serviert wird. Nach unseren heutigen Märschen sind wir so ausgehungert, dass wir uns wie Kannibalen auf das arme Tier stürzen. Allen Warnungen an Afrikareisende zum Trotz verzehren wir die dazu gereichten Pommes mit Mayo mit größtem Genuss - ein Genuss ohne Reue!

Kinder in Benimato

Kinder in Benimato

Am nächsten Morgen spazieren Seydou und Mabou mit uns zum Tanzfelsen des Dorfes, der direkt am Abbruch liegt. Es ertönt Musik und die Maskentänzer halten Einzug. Ein in braunem Rupfen gekleideter Sänger und Vortänzer, vier Musiker und an die zwanzig Maskentänzer in traditionell-bunter Tracht, die interessante aber auch beängstigende Masken tragen, führen zum Teil auf hohen Stelzen ihren traditionellen Tanz vor. Der Maskenkult ist ein Totenkult. Da Frauen Trägerinnen des Lebens sind, dürfen sie mit den Masken nicht in Berührung kommen.

Maskentanz auf Stelzen

Maskentanz auf Stelzen

© Angelika Gutsche, 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Zeitreise in die Vergangenheit.
Details:
Aufbruch: 17.12.2001
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 05.01.2002
Reiseziele: Mali
Der Autor
 
Angelika Gutsche berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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