yebo, yes! 12 monate unterwegs auf dem schwarzen kontinent!

Reisezeit: November 2010 - November 2011  |  von Markus Knüsel

zur richtigen zeit nicht am falschen ort

in bamako, malis hauptstadt, gönnten wir uns wieder mal eine auszeit von 5 nächten auf einem public zeltplatz. ehrlich gesagt ist es mehr als das! "the sleeping camel" ist eine herberge, hat einen swimmingpool und eine bar. erfrischung im wasser und abkühlung mit einem grossen blonden. wie viele male haben wir während dem bushcampen davon geträumt! einfach perfekt! und es kommt noch besser. mein so sehr geliebtes english breakfast wird hier serviert. habe einen 5-tagespass gelöst, welcher bei den meisten mates nur kopfschüttelon auslöste, ist doch frühstück im truck inklusive. egal, ich leiste mir diesen luxus...
bezüglich essen können wir uns aber nicht beklagen. wir haben vorzügliche köche dabei und täglich übertreffen sich die gruppen. in meiner gruppe (1xcanada, 1xwales, 1xschweden und 1xschweiz) habe ich mich zum chefkoch gemausert. nun gut, wenn man bedenkt, dass die beiden lady's in meiner gruppe noch nie gekocht haben, ist das keine gewaltige leistung... jungwacht/pfadi sei dank, hab ich doch schon für grössere gruppen gekocht. menu diese woche: zwiebel-bratkartoffeln mit brauner sauce und hackfleisch. dazu einen feinen tomatensalalt und früchte zum dessert.
sonst herrscht hier aber so ziemlich leerlauf. wir warten auf unsere visas für burkina faso und ghana (also ich nicht, glücklicherweise). ich überbrücke die zeit mit blog schreiben, facebook akutalisieren, truck reinigen, nähen, waschen, fotos ablegen, faulenzen und spazieren. und all das bei angenehmen 35 grad. es gibt hier einen grossen markt in welchem ich gestern für je 2 euro ein mosinetz und eine tasche ergattert habe. und dann ist da noch der vodoomarkt. dort kriegt man alles, vom affenkopf über straussenfüsse bis zu irgendwelchen hoden von bullenähnlichen tieren. der markt ist ziemlich belebt und als weisse person mit der zeit ziemlich anstrengend. es gibt eltern, die schicken ihre kinder zu uns. die fassen dann die hand oder das shirt und laufen 10 minuten hinterher, immer mit dem hundeblick (braune augen eignen sich hervorragend)) und der offenen hand!

die senegal-ausreisser sind in bamako wieder zurückgekehrt. beide italiener laborieren an fieber und rückenschmerzen. diagnose: malaria, und zwar beide. massimo ist nicht schlimm betroffen (stufe 1 von 5 möglichen stufen), massimiliano hat aber stufe 4 und blieb 4 tage im krankenhaus. zudem verzögerte ein 24-stunden stromunterbruch die ghana-visas.
der erste abend in bamako endete im desaster. mit dem hintergedanken, am nächsten tag nicht im truck sitzen zu müssen, warfen einige den alk-anker über board, ohne in festgemacht zu haben. mein zelt-mate war nicht mehr ansprechbar, konnte noch laufen und übergab sich einige male (vor dem zelt). ein englisch/walisisches trio hatte denn die gute idee, morgens nach 1 uhr noch einen club aufzusuchen. es endete damit, dass sie überfallen und ausgeraubt wurden. wie stark ich die beteiligten bemitleide, man missachtete jegliche grundregeln in afrika. nachts als mzungus in einer afrikanischen hauptstadt johlend durch die strassen zu ziehen erachte ich schlicht und einfach als harakiri. gegen ein schwert zu treten würde weniger gefährlich sein... nun gut, man wird hoffenlich was daraus gelernt haben.
denkste. gerade mal eine nacht dauerte der schock und schon wieder war party ohne grenzen angesagt. begonnen hat das ganze ziemlich harmlos (bis dorthin habe ich auch noch mitgemacht), es folgten ein paar trinking games und endete im kollektiven hangover-tag. ich zog es vor, die trinking games zu verpassen und die schönen tage zu nutzen. hangover bei fast 40 grad kann ziemlich uncool sein. ganz lassen konnte ich das feiern aber doch nicht. am letzten abend im bamako besuchten wir ein lokales konzert und es wurde ziemlich früh. die musik war brilliant und lud zum tanze ein. natürlich durfte ein kühles blondes nicht fehlen. über die fahrt am nächsten tag im truck brauch ich euch nicht viel zu erzählen, alle schliefen und es war ziemlich still...

© Markus Knüsel, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
wir reisen in ferne länder, verlassen unsere männer und frauen, buchen fröhlich die teuersten flüge und nehmen fast jede entbehrung in kauf, nur um genau dasselbe immer wieder und wieder zu tun. warum, zum teufel, nur? weil wir süchtig sind, süchtig nach freiheit, ferne und glück...!!! yebo yes!
Details:
Aufbruch: 10.11.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: November 2011
Reiseziele: Marokko
West-Sahara
Mauretanien
Mali
Burkina Faso
Ghana
Südafrika
Namibia
Botsuana
Simbabwe
Sambia
Malawi
Tansania
Uganda
Kenia
Äthiopien
Sudan
Ägypten
Der Autor
 
Markus Knüsel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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