Mit der Enfield durch Indien & ohne Enfield durch Nepal

Reisezeit: Mai - November 2006  |  von Meike Oppermann

Tamil Nadu: Ziellos in Indien

Frueh morgens losgefahren erreichten wir problemlos unseren ersten potenziellen naechsten Aufenthaltsort - Chidambaram, wo wir jedoch feststellen mussten dass es dort sehr stressig ist. Ein heiliger Pilgerort, ueberfuellt mit Schleppern, Souvenirverkaeufern, Bettlern und Drogendealern, dazu "Hotels" mit den wiederlichsten Zimmern die wir uns vorstellen konnten (und wir sind jetzt schon an einiges gewoehnt) zu unverschaemten Preisen.
Also weiter.

Also landeten wir bei einem 20km entferneten Strandresort, was zwar sehr huebsch anzusehen und gelegen - aber definitiv nicht in unserer Preisklasse zu haben war.
Also weiter.

Der naechste Ort den wir fanden war ein kleines Fischerdorf, wo immernoch deutlich die Folgen des Tsunamis zu sehen waren. Dementsprechend gab es fuer uns dort leider keine uebernachtungsmoeglichkeit.
Also weiter.

Der Tsunami ist an Tamil Nadus Kueste uebrigens immernoch allgegenwaertig, ueberall sieht man provisorische Doerfer, in denen die Obdachlosen jetzt leben. In jeden dieser Doerfer leben ca. 150 Menschen und sie werden jeweils von einer anderen Organisation unterstuetzt, z.B. World Vision, eine schweizer Initiative, "Hessen hilft"... aber auch Indien selbst tritt hierbei in erscheinung, so werden Doerfer vom Rotary Club India gesponsort oder vom fuehrenden indischen automobilhersteller Tata.
An anderen Schildern kann man sehen dass die "aerzte ohne Grenzen" hier mitmischen.

In den Strandrestaurants haengen bilder von "vorher", "nachher" und "nach dem wiederaufbau", und an den haeuserwaenden sind linien eingezeichnet wie hoch das Wasser kam. Selbst Martin kommt ohne stuhl oder aehnliches Hilfsmittel nicht an diese Linie ran.

Nach einem weiteren Blick auf unsere Karte (die hier Gold wert ist!!) beschlossen wir einen weiteren Versuch in Poompoohar.
Ebenfalls ein sehr kleiner Ort ohne ersichtliche Touristische anwandlungen, landeten wir nach einigem Fragen im Tourist office, wo wir ueberraschend mit Flyern und Infomaterial eingedeckt wurden und uns ein Zimmer fuer 60 Cent die nacht angeboten wurde.
Das Zimmer war nicht wirklich luxurioes eingerichtet, aber es erfuellte seinen Zweck vollkommen, vor allem zu diesem Preis.
Mehr oder weniger direkt am meer gelegen war auch dieses Gebaeude vom Tsunami angegriffen aber nicht vernichtet worden. Es gab frueher auch kleine "Muschelbungalows", die aber leider wegen ihre idyllischen Lage direkt am Meer komplett zerstoert wurden.

Die Muschelbungalows

Die Muschelbungalows

Poompoohar freute sich vor dem Tsunami wohl ueber einige Nebeneinkuenfte aus dem Tourismus, aber seitdem kommen wohl hauptsaechlich tagestouristen hierher, weshalb es sich bis jetzt niemand leisten konnte die bungalows wieder aufzubauen, die definitiv auch eine gute Geldquelle waeren.

Auf der anderen Seite scheinen die Menschen hier nicht unzufrieden zu sein, vielleicht ist der mangel an Touristen ja auch ganz angenehm

Am abend kauften wir in der stadt einfach etwas gemuese und kochten auf unserer Terrasse selbst unser abendessen.
Bei der Gelegenheit konnten wir feststellen dass in diesem Ort die Leute mit zu den freundlichsten, nettesten und hilfsbereitesten Menschen gehoeren, die wir in Indien bis jetzt getroffen haben.

© Meike Oppermann, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplant war eine Rucksacktour, doch ploetzlich wurde daraus eine Motorradtour durch Indien. Ueber die staendig Flucht vor dem Monsun, jede Menge Tiervolk auf der Strasse und die schlimmste aller verkehrsteilnehmenden Spezies'; der Inder!
Details:
Aufbruch: 31.05.2006
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 16.11.2006
Reiseziele: Indien
Nepal
Der Autor
 
Meike Oppermann berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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