Quer durch Südostasien statt nur drum rum

Reisezeit: März 2007 - Mai 2008  |  von Stefanie Kraus Markus Lattorff

Indien: 07.06.07 Munnar

07.06.07

Nachdem wir lange auf Busfahrten verzichten konnten, blieb uns diesmal, um nach Munnar zu kommen, dieses Vergnuegen nicht erspart! Natuerlich dauerte die Fahrt statt der angegebenen 4 Std. diesmal 5... aber naja, beim Busfahren muss man schon froh sein wenn man ueberhaupt sein Ziel in einem Stueck erreicht...
Wobei wir ehrlich gesagt die letzten beiden Stunden unserer Reise sehr genossen, da sich unser Bus schoen langsam durch die gruen bewachsenen Huegel schlaengeln musste. Munnar ist ein kleiner Ort der inmitten riesiger Teeplantagen auf 1500m liegt. Das Klima hier ist das angenehmste, das wir bisher in Indien hatten. Tagsueber klettert das Thermometer gerade mal knapp ueber 20 Grad, und Nachts ist es angenehm kuehl, so dass man endlich mal durchschlafen kann ohne sein Bettlaken und Kopfkissen durch zu schwitzen. Einzig der Regen ist ein bisschen unberechenbar... aber so ist es nunmal, Tee braucht Regen und Sonne - genau das bekommt er hier!

Die zurecht gestutzten Teebaeumchen

Die zurecht gestutzten Teebaeumchen

Blick die Plantagen hinab

Blick die Plantagen hinab

Noch mehr Tee...

Noch mehr Tee...

Nur vom Tee zu reden waere ein bisschen wenig. Wir muessen erwaehnen das es hier, neben den ueberbruehbaren Blaettern, auch etliche Gewuerze gibt die hier gedeihen. Pfeffer, Kuemmel, Anis und sogar Kakao sind nur einige Dinge die hier kultiviert werden... aber eben hauptsaechlich Tee. Es ist wohl typisch Indisch, das im Hauptanbaugebiet der Blaetter des englischen Nationalgetraenks sich keine Moeglichkeit findet diese Kostbarkeit auch zu probieren. Bestellt man hier eine Tasse Tee, bekommt man die selbe Art Beutel ins heisse Wasser getunkt, wie in Delhi oder sonstwo auch.. Aus der Traum vom hohen Teegenuss mit Teei, 5 Minuten ziehen lassen und geniessen...!

Was? Ihr wollt noch was typisches hoeren bzw. lesen...?! Gut, einen neuen haben wir noch...
Wir wollten uns darueber informieren, wann denn ein Bus zu unserem naechsten Zielort faehrt. Also gings so gute zehn Minuten zu Fuss auf zur Busstation... dort angekommen fragten wir auch gleich nach, wann die Busse nach Kumily abfahren. Unser Gegenueber machte ein ueberraschtes Gesicht und meinte nur auf einigermassen verstaendlichem Englisch:
"Hier fahren keine Busse!"
Wir fragten nochmal, da wir erst dachten wir haetten uns verhoert... aber wir bekamen einfach nicht die passende Antwort...
Der Typ wird sich auch gedacht haben: " Diese Touris! Denken das an einer Busstation Busse abfahren! Tss,Tss,Tss!"
Und wir dachten:" Indien! Wo sonst wird einem an einer Busstation gesagt, das hier keine Busse abfahren...?!"

Den Nachmittag verbrachten wir in den Huegeln und Bergen auf deren Flanken sich scheinbar unendliche Teeplantagen befinden. Ab und an kamen wir auch an Gruppen indischer Maenner und Frauen vorbei, die sich ihren Weg durch die zu kleinen Straeuchern gestutzten Teebaeumen bahnten, um fleissig die jungen Triebe abzuschnippeln. Diese landeten dann letztendlich nach einigen Schritten der Aufbereitung, lose oder im Beutel verpackt hinter der Ladentheke. Die Teepfluecker/-innen waren echt nett. Sie fanden immer Zeit zu winken und uns zu gruessen! Ab und zu gelang es uns auch, mit Ihnen ein paar Worte zu wechseln. Der Regen weichte uns ordentlich durch, was aber gar nicht so schlimm war. Unsere einzige Sorge galt der Kamera, die nicht nass werden durfte, was sich als echt schwierig erwies bei so vielen tollen Motiven! Nach ein paar Stunden ging es wieder zurueck ins Tal.

Nach dem Teepfluecken muss noch sortiert werden

Nach dem Teepfluecken muss noch sortiert werden

Wiedermal der Blick ins Tal

Wiedermal der Blick ins Tal

Teepflueckerin bei der Arbeit

Teepflueckerin bei der Arbeit

Es gibt ihn doch.. den blauen Himmel!

Es gibt ihn doch.. den blauen Himmel!

Als wir wieder im Hotel ankamen, hiess es sofort es gibt ein "Problem". Das grosse Fragezeichen in unseren Gesichtern verlangte Aufklaerung. Diese bekamen wir auch Postwendend.
" Ab morgen wird gestreikt! Alle Laeden, alle Restaurants, die Rickschafahrer, sogar die Busse (...die natuerlich vom Postamt abfahren... war ja sonnenklar! Wieso wir da nicht selber drauf gekommen sind!) und auch der Markt, machen fuer 3 Tage dicht!" hiess es.
Die gute Nachricht: Das Hotel bleibt selbstverstaendlich geoeffnet! Okay, wenigstens etwas!
Die schlechte Nachricht: Wir muessen auf die Schnelle (schliesslich war es frueher Abend) Essen und Trinken fuer die naechsten Tage besorgen!
Wir mussten zweimal los. Die erste Fuhre bestand aus Zwieback, Marmelade und 20 Ltr. Mineralwasser. Bei unserem zweiten Einkauf besorgten wir uns ordentlich Obst und Gemuese.
Unser Zimmer sieht aus, als wuerden wir morgen einen "Tante Emma Laden" aufmachen wollen... waere garnicht schlecht, denn als "Streikbrecher" koennten wir bestimmt ein gutes Geschaeft machen... nur das WIR dann nix mehr zu essen haetten..!
Mit kochen siehts bei uns mittlerweile auch schlecht aus... unser gutes Eau de Cologne ist fast aufgebraucht und hier gibts auch keinen Supermarkt der sowas haette. Spiritus gibts ja in ganz Indien nicht! Jetzt hoffen wir mal das unser Brennstoff ausreicht, um uns wenigstens einmal am Tag eine warme Mahlzeit (ja, Tuetensuppe machts moeglich!)zu bescheren. Zum anderen hoffen wir das es morgen hier ruhig bleibt, da schon heute Abend einiges an Polizei in Stellung gegangen ist... und wer die Hitzkoepfe hier schonmal erlebt hat weiss, das das nix gutes bedeutet. Aber da wir keine Inder sind, sollte uns das nicht weiter tangieren. Ja, es hat auch manchmal seine Vorteile in Indien auslaendischer Tourist zu sein...

Ach ja, einen kleinen Nachtrag bzw. Nachteil gaebs da noch... unsere Berichte koennen wir leider nicht aktualisieren, da ja die Internetcafes auch geschlossen sind...

09.06.07

Die letzten beiden Tage blieb es ruhig in Munnar. Die Laeden und Geschaefte waren verrammelt, Restaurants geschlossen, nur die Busse fuhren noch... Da wir aber Proviant fuer die naechsten 3 Tage bei uns im Zimmer gehortet haben, kam es natuerlich nicht in Frage per Bus unser naechstes Ziel anzusteuern! Aber alles halb so wild. Wir verbrachten die Tage in den Bergen und durchquerten eifrig die Teeplantagen. Die Plantagen die sich ueber die Huegel wie gruene Labyrinthe ziehen, lassen die Gegend um uns herum ueberall gleich aussehen. Nein, ueber Monotonie wollen wir uns nicht beklagen, im Gegenteil, die Ruhe und das gruene Meer aus Straeuchern ist echt entspannend. Bloed wird es nur wenn man wieder zurueck moechte und dann doch leichte Orientierungsschwierigkeiten bekommt... Gut dann stapft man eben 1 1/2 Std bergauf und bergab durch die Landschaft, bis man eine Stelle findet, die einem irgendwie bekannt vorkommt...! Aber wie man lesen kann, haben wir letzten Endes doch noch den Weg zurueck ins Hotel gefunden. Dort erwartete uns die naechste Nachricht!
Der Streik ist morgen vorbei und hat somit nur 2 Tage gedauert!
Aber halt!! Wir sind in Indien... Ob der Streik morgen wirklich vorbei sein wird, kann uns nur der morgige Tag beantworten...!!

10.06.07

TaaaTaaa...!! Wie ihr lesen koennt war der Streik heute wirklich vorbei...

Und an Onkel Michael:

Alles Gute zum Geburtstag!!
Nachdem heute Sonntag ist kannst du den Tag ja richtig geniessen!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit Open End..... Bald ist es soweit und wir lassen alles hinter uns Nach mehreren Monaten Planung brechen wir auf um unsere persönlichen Grenzen zu überschreiten
Details:
Aufbruch: 11.03.2007
Dauer: 14 Monate
Heimkehr: 16.05.2008
Reiseziele: Indien
Nepal
Tibet
Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Der Autor