Quer durch Südostasien statt nur drum rum

Reisezeit: März 2007 - Mai 2008  |  von Stefanie Kraus Markus Lattorff

Indien: 19.07.07 Chennai

Eigentlich hat Chennai, die Hauptstadt Tamil Nadus, nicht allzu viele Sehenswuerdigkeiten zu bieten, doch uns blieb ein Abstecher in die 6 1/2 Millionen Einwohner Metropole nicht erspart, da wir uns hier erhofften eine neue Digitalkamera (natuerlich ein ganz spezielles Modell..) zu finden.
Kaum hatten wir die Hauptshopping-Meile gefunden, standen wir auch schon dirket vor der Filiale des Herstellers! Was fuer ein Glueck! Als wir den Laden betraten, scharten sich auch schon die Verkaeufer um uns... Wir brachten ohne Umschweife unser Anliegen vor. Danach herrschte erstmal Ratlosigkeit... nachdem ein paar Prospekte und Kataloge durchforstet wurden, hiess es am Ende das diese Kamera in Indien noch nicht auf dem Markt sei, und fruehestens naechste Woche zu erwarten waere. Wir koennten aber auch dieses oder jenes Modell sofort mitnehmen... alles super Kameras! Wir bedankten uns fuer das Angebot, aber nein, wir wollen nur dieses eine spezielle Modell. Auf die Frage ob es denn in Kalkutta noch eine Zweigstelle gaebe, kam von dem Angestellten, der das Sagen zu haben schien, nur die Antwort:" Weiss ich nicht." Ob er denn mal nachsehen oder telefonieren koenne um es in Erfahrung zu bringen? Kurz und schmerzlos: "Nein"
Okay, dann eben nicht...
Als naechstes verschlug es uns ins "Spencer Plaza", einer riesen Shopping Mall, in der es fast (aber auch nur fast...)alles gibt, und die sich trotz ihrer westlichen Vorbilder den Bazaarcharakter erhalten hat. Vor jedem zweiten Laden sitzen die Verkaeufer und versuchen einen "nur mal zum schauen" in den Shop zu locken.

Nachdem wir ueber zwei Stunden in diesem Labyrinth verbracht hatten, gings wieder zurueck auf die Strasse. Natuerlich hatte keiner die Kamera die wir suchten... Fuer heute wars dann erstmal genug. Wir verschoben die Suche auf den naechsten Tag. Das einzige was wir noch zustande brachten war der Besuch des Devi Cinema Complex, um uns Karten fuer die morgige Abendvorstellung von "Shivaji - The Boss" zu sichern. Ein absolutes MUSS, schliesslich ist der Hauptdarsteller der "Tamil Nadu Superstar"! Aber davon spaeter mehr.. diese Aktion schreit foermlich nach einem Extrakapitel!

20.07.07

Tag zwei der verzweifelten Suche nach der Digicam wurde eingelaeutet... und wieder ging es die Anna Salai Street rauf und runter... ohne Erfolg.
Irgendetwas zog uns doch noch mal zur Niederlassung unseres Kameraherstellers... Heute war der Chef im Haus, und der Typ der uns gestern so einfach abspeiste, war ploetzlich ganz klein mit Hut...
Der Leiter der Filiale wollte auch nochmals ganz genau wissen was denn nun unser Wunsch sei... und dann war Feuer unterm Dach! Einige Telefonate, ein paar kurze, knappe Anweisungen an die Belegschaft und schwupps, schwang sich einer auf's Motorrad und brauste davon... Der Chef entschuldigte sich, da er uns verlassen musste und meinte nur, das wir die Kamera in einer Stunde haetten! Und tatsaechlich! Nachdem wir uns in der guten Stunde Stereoanlagen und LCD Fernseher vorfuehren liessen, kam der junge Mann mit seinem Motorrad zurueck und hielt uns die gewuenschte Kamera entgegen! Gestern war's noch ein Ding der Unmoeglichkeit und jetzt hatten wir das gute Stueck schon gekauft! Nein, die Moral von der Geschichte soll nicht sein, das die vielen Chefs auf Erden immer die besten Ideen haben... aber manchmal muss man einfach nur an den "Richtigen" geraten und schon laeufts...!

Jetzt stand dem ruhigen Kinoabend (unsere werte Leserschaft erkennt hier auf Anhieb den Wortwitz...) nichts mehr im Wege.

21.07.07
Chennai hat zum einen nicht viele Sehenswuerdigkeiten zu bieten und zum anderen ist es recht hart diese wenigen Orte zu Fuss zu erreichen. Sowas haelt uns aber schon lange nicht mehr ab... Zu Fuss gings dann zum Ramakrishna Mutt Tempel. Den ersten Teil der Strecke legten wir am Marina Beach zurueck. Mit seinen 13 KM laenge (und im Durchschnitt 300m breite) ist es der groesste Strand den wir je gesehen hatten! Die letzten paar hundert Meter gings wieder quer durch den Verkehr... Auf dem Weg stolperten wir noch ueber die San Thome Cathedral die mit ihrer Schneeweissen Erscheinung ins Auge stach. Urspruenglich im Jahre 1504 erbaut, wurde die Kathedrale 1893 wiederaufgebaut und dem Apostel St. Thomas gewidmet.

San Thome Cathedral

San Thome Cathedral

Keine fuenf Minuten spaeter hatten wir den Ramakrishna Mutt Tempel erreicht. Dieser Tempel kann von jedermann besucht werden um sich der Meditation hinzugeben, ganz gleich welcher Religion man angehoert.

Ramakrishna Mutt Tempel

Ramakrishna Mutt Tempel

Der Kapaleeshwarar Tempel hatte sehr schoene bunte gopurams, so wie man sie auch in Madurai (oder auch an vielen anderen Stellen im Sueden Indiens) bestaunen kann.

Kapaleeshwarar Tempel

Kapaleeshwarar Tempel

Kapaleeshwarar Tempel

Kapaleeshwarar Tempel

22.07.07
Am letzten Tag unseres Aufenthalts wollten wir nun, nachdem wir im Sueden der Stadt waren, den Norden Chennais erkunden. Auf dem Programm standen das St. Georges Fort und der High Court. Natuerlich machten wir uns auch diesmal wieder zu Fuss auf den Weg...
Das Fort war, wie schon in unserem Reisefuehrer beschrieben, nicht der Rede wert...aber wir wollten uns ja unbedingt selbst ueberzeugen... Die St. Marys Church, die sich auf dem Fortgelaende befand war natuerlich, wie es sich an einem Sonnteg gehoert, geschlossen... Etwas entaeuscht machten wir uns auf zum High Court,da dieses Gerichtsgebaeude nach dem Gerichtsgebaeude in London das zweitgroesste der Welt ist. Tja, leider Pech gehabt... Sonntags ist leider kein Eintritt. Das einzig positive, das wir diesem Tag abgewinnen konnten war, das wir uns viel an der von Abgasen durchsetzten Luft bewegt hatten...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit Open End..... Bald ist es soweit und wir lassen alles hinter uns Nach mehreren Monaten Planung brechen wir auf um unsere persönlichen Grenzen zu überschreiten
Details:
Aufbruch: 11.03.2007
Dauer: 14 Monate
Heimkehr: 16.05.2008
Reiseziele: Indien
Nepal
Tibet
Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Der Autor