Komm! Draussen wartet die Welt ...

Reisezeit: September 2007 - September 2008  |  von Nicola Stratmann

Shanti, shanti ... in GOA

Mein erster Stop auf dem Weg von Mumbai nach GOA war Ganpatipule, ein kleiner Ort an der Kueste.
Ich entschied mich fuer den Nachtzug, habe das Ticket tagsueber gekauft und abends um 23 Uhr gings los.
Auf dem Bahnhof habe ich mich schon etwas verloren gefuehlt, es waren kaum "Westler" auf den vielen Bahnsteigen und in der grossen Bahnhofshalle zu sehen. Dazu war es dunkel und ich hatte nicht wirklich eine Ahnung, wo ich genau hin muss. Zum Glueck liessen die Schlepper nicht lange auf sich warten und bald hatte ich gegen eine Gebuehr (Bakschisch) von 50 Rupees mein Quartier fuer die Nacht.
Mir gegenueber sass bzw.lag ein netter Israeli, darueber ein etwas grummeliger Inder. Mit Elad, dem Israeli, habe ich fast die ganze Nacht gequatscht, der grummelige Inder ueber uns beteiligte sich mit lautem Geschnarche... eine gemuetliche Atmosphaere!
Zwischendrin immer wieder Chaiverkaufer,die durch die Gaenge huschen. Elads Plan war es, nach Arambol zu fahren (liegt im aussersten Norden von Goa) und dort ca 14 Tage zu verbringen. Mein Plan war ja nunmal Ganpatipule, obwohl ich so langsam etwas skeptisch wurde... niemand hatte von diesem Ort gehoert, er ist also nicht im Lonely Planet aufgelistet
Da ich aber mit ReiseKnowHow unterwegs bin und Ganpatupile dort als "Geheimtipp" gefuehrt wird, stieg ich also morgens gegen 8 Uhr am Bahnhof in Ratnagiri aus, um mich mit dem Bus 50 Km zurueckkutschieren zu lassen. Haette ich nicht unbedingt gebraucht, diesen AbstecherGanpatupule ist zwar ganz huebsch, aber es regnete in Stroemen und ich fuehlte mich irgendwie fehl am Platz. Ein Tempel am Strand zog indische Familien an, ich klitschnass dazwischen passte da nicht rein. Hab mir dann ein kleines Zimmerchen gesucht (was gar nicht so einfach war, denn es gibt dort nicht viele Guest Houses)und fast den ganzen Tag geschlafen, gelesen, indische Werbung im TV geguckt ... was lustig ist!

Am naechsten Morgen bin ich dann weiter nach Arambol. Ich hatte das Gefuehl ganz dringend Leute kennen lernen zu wollen und erinnerte mich an Elad, den Typ aus dem Zug. Er sagte etwas von einem Guest House mit dem Namen "Sunny" und ich nahm mir vor, ihn dort zu finden. Gesagt, getan. Nach einer elfstuendigen Zugfahrt mit einem local-bus (d.h. im Grunde nicht mehr fahrtuechtig, aber es wird alles gegeben!! habe auch ich dann endlich Arambol erreicht und ich begab mich auf die Suche nach dem Sunny Guest House. Zuerst kannte es keiner, dann auf einmal alle, aber es sollte immer irgendwo anders sein.
Die Inder haben ein Problem damit zuzugeben, wenn sie etwas nicht wissen. Also geben sie brav und bereitwillig Auskunft, auch wenn sie gar keine Ahnung haben ... kann manchmal ganz schoen anstrengend und verwirrend sein.
Ein Beispiel: In Mumbai fragte ich einen Mann, wo ich ein bestimmstes Restaurant finden kann. Ich fragte also: right or left? Er wackelte freundlich mit dem Kopf und entgegnete: Yes, yes madam. Right-left, right-left...

Dieses Kopfwackeln ist uebrigens auch ne Sache fuer sich, man kann nur sehr schwer zischen ja und nein unterscheiden. Ausserdem fange auch ich schon damit an, meinen Kopf auf indische Art wackeln zu lassen, was hier - glaube ich - ansteckend ist. Jeder tut es und es macht Spass!
Habe das Guest House dann letztendlich doch noch gefunden ... "Sunny Guest House", das sind jedoch mehrere Haeuser in den Klippen am Strandende von Arambol, also nahezu jedes Zimmer dort heisst "sunny" ...
habe dann abends Elad wiedergetroffen, dazu ne "Horde" anderer Israelis und vier Deutsche.
Es waren superschoene zwei Wochen in diesem (noch!) verschlafenen Doerfchen.Vopn Zeit zu Zeit fallen mir bestimmt noch einige Anekdoten ein ...

Ganpatipule und ich (falsch herum, aber egal

Ganpatipule und ich (falsch herum, aber egal

"The Beach" in Arambol ...

"The Beach" in Arambol ...

Es ist uebrigens sehr lustig, die indischen Touristen beim Baden zu beobachten. Sie verhalten sich wie Kinder im Wasser - schreien, quieken,planschen ... bei den kleinsten Miniwellen! Sie haben Spass und das kriegt wirklich jeder am Strand mit ... nett!

Inder beim "Planschen" ...

Inder beim "Planschen" ...

"Threesome" - Natalie, Elad und ich. Wir hatten ne Menge Spass zusammen!

"Threesome" - Natalie, Elad und ich. Wir hatten ne Menge Spass zusammen!

Uebrigens, es gibt nicht nur Obstverkaeufer, Schmuckverkaeufer, Bierverkaeufer, Sonnenschirmverleiher, etc... Nein, es gibt sogar Ohrenputzer!
Also ich konnte es kaum glauben, aber es ist wahr. Man kann sich am Strand professionell die Ohren saeubern lassen ... find ich lustig, ist mir aber too much.

Da lass ich mir doch lieber von einer freundlichen "Didi" eine leckere Papaya aufschneiden

Hier laechelt sie gar nicht, aber sie war sooo suess! Immer wenn sie mich sah, rief sie nur "Didi, Didi!", was soviel heisst wie "Schwester".

Hier laechelt sie gar nicht, aber sie war sooo suess! Immer wenn sie mich sah, rief sie nur "Didi, Didi!", was soviel heisst wie "Schwester".

So ists besser ...

So ists besser ...

© Nicola Stratmann, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Reise nach Indien, Sri Lanka, Thailand ... und was mir sonst noch begegnen möchte.
Details:
Aufbruch: 15.09.2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 03.09.2008
Reiseziele: Indien
Havelock Island
Thailand
Der Autor
 
Nicola Stratmann berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Nicola sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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