Indien, Nepal und mal sehen wo wir noch so stranden.

Die heute eher unbedeutende kleine Stadt Thanjavur war vor 1200 Jahren fuer 400 Jahre die Hauptstadt des riesigen Cholareiches. Die Zeugen der ehemaligen Groesse sind heute allerdings fast nicht mehr zu sehen. Es gibt zwar noch einen Palast, doch ist dieser weder besonders Gross noch ist er in einem guten Zustand. Wenn wir nicht einen Wegbeschreibung gehabt haetten waeren wir wahrscheinlich einfach an ihm vorbeigelaufen, denn er faellt zwischen den Haeusern der Altstadt kaum auf. Im inneren des Palastkomplexes befindet sich auch nur eiun mehr oder weniger lustlos eingerichtetes Museum, dessen Exponate nur aus Bronzestatuen bestehen, welche allerdings zum teil wirklich alt und filigran gearbeitet sind.

Das wirkliche Highlight Thanjavurs ist jedoch der von abschreckenden Mauern umgebene Brihadishwarar Tempel. Schon als wir vor dem Eingang stehen wird uns die Bedeutung des Tempel bewusst. Das Gopuram, durch welches man den Tempelkomplex betritt, ragt hoch in den blauen Himmel und man kommt sich klein und unbedeutend vor. Als wir durch das Tor in den grossen Innenhof, der von einem Saeulengang mit hunderten Schreinen umgeben ist, treten faellt unser Blick zuerst auf einen der groessten Nandi's Indiens. Der aus einem schwarzen Marmorblock geschlagene Bueffel, das Reittier Shivas, trohnt unter einem seperaten Schrein. Er wird jedoch ohne Probleme von dem 13 stoeckigen Turm ueber dem Heiligtum im hinteren Bereich des Tempelkomplexes in den Schatten gestellt. Im goldenen Licht der Abendsonne strahlt der mit unzaehligen Figuren ueberzogenen Turm mit seiner, noch orginalen, goldenen Spitze fast schon magisch. Wie gefesselt muessen die Leute vor 1000 Jahren wohl von diesem Anblick gewesen sein?