Indien

Reisezeit: November / Dezember 2008  |  von Andreas Schüchter

Der Süden

Der Süden

12.11.2008 Mittwoch
Die S-Bahn und der ICE fuhren pünktlich und wir waren 3 Std. vor Abflug in Frankfurt. Einchecken und Personenkontrolle gingen diesmal schnell von statten. Unser Flug sollte 45 min. Verspätung haben, ist aber pünktlich um 14:00 Uhr abgeflogen. Ich hatte vergessen mir in Frankfurt die Trombosespritze zu geben. Aufgefallen ist mir das als ich im Flugzeug die Trombosespritze in meiner Tasche gefunden habe. Der Sicherheitscheck hat die Spritze nicht entdeckt.

Zwischenlandung in Dubai, wir mussten und durch die Personenkontrolle. Das dauerte ca. 50 min., 10 min. später konnten wir schon wieder einsteigen. Die Transferhalle in Dubai war eine kleine Halle die abseits vom richtigen Flughafen stand. Den Flughafen Dubai haben wir nicht gesehen. Die Halle selber war enttäuschend.

Der Flughafen in Goa sieht aus wie ein Provinzflughafen, aber er ist ja auch nur für Touristen. Bei der Einreise wurden Pässe und Visa dreimal kontrolliert. ( Naj ja, die _Inder haben ja genug Menschen zu beschäftigen.)

13.11.2008 Donnerstag
Ankunft in Benaulim um 7:0 Uhr. Das Carina Ressort ist etwas runtergekommen. Die Zimmer sind zwar ok, aber der Garten und der Pool sind Baufällig.
Beim Einchecken wurde auch hier alles sehr genau kontrolliert. So dauerte das dann ca. 45 min. bis wir auf unserem Zimmer waren. Wir haben erstmal geduscht und uns dann 2 Std. hingelegt. Ich bin dann zur Bank und habe zwei Travellerchecks eingelöst. Auch hier wird alles sehr genau kontrolliert. Die benötigten drei Mitarbeiter. Zuerst musste ich im Laden nebenan eine Kopie von Pass und Visa machen. Dann hat eine Mitarbeiterin der Bank die Checks bearbeitet. Ein zweiter kam mit einer Mappe in der etwas eingetragen wurde. Von ihm bekam ich eine Wartemüne. Am Kassenschalter wurde diese -Nummer dann aufgerufen und ich bekam mein Geld. Ich glaube Bankräuber haben hier keine Chance, weil die auch erstmal von Pontius nach Pilatus laufen müssen.

Ich habe dann ein Moped gemietet. Dürfte nicht ganz legal gewesen sein. Der Mann sagte:" Wenn die Polizei mich anhält, soll ich sagen er wäre mein Freund und ich hatte das Moped von im geborgt." Mein Freund heißt Alex Santana Rodrigez.

Wir sind dann zum Strand gefahren und haben dort etwas gegessen. Ein Mädchen ca. 8 Jahre alt, kam und gab mir ihre Hand und zeigte auf meinen Ring und meine Uhr. Ich wusste aber nicht was sie mir sagen wollte. Sie hatte nur eine kleine Federmappe mit und tat das gleiche bei Barbara. Dann zeigte sie auf unser Essen und fuhr mit der Hand zum Mund. Sie hatte also Hunger. Barbara hat ihr dann den Rest von ihrem Essen gegeben welches sie auch bis auf die Möhren aufgegessen hat.

Fallschirmfliegen am Boot funktioniert hier folgendermaßen, ein oder zwei Touristen werden am Schirm festgeschnallt und ein Inder klettert in die Seile und lenkt so den Schirm. Sieht nicht wirklich sicher aus.

Auf dem Weg zum Abendessen viel der Strom aus. Gut das ich die LED Lampen von Aldi mithatte. Die große Taschenlampe war noch im Rucksack auf dem Zimmer.

14.11.2008 Freitag
Heute Morgen am Strand kam gleich wieder ein kleines Mädchen und bettelte nach Essen. Vielleicht gehören die Kinder zu den Bauarbeitern die hier arbeiten und auf den Baustellen leben. Später kam eine Frau mit Baby und einem ca. 10 Jährigen Mädchen an den Strand und baute aus vier Stangen und einem dicken Seil ein Gestell auf dem das Mädchen dann einen Seiltanz aufführte. Anschließend ging sie rum und sammelte Geld von den Touristen ein. Von den meisten bekam sie nichts. Dann bauten sie das Gestell wieder ab und zogen weiter.

15.11.2008 Samstag
Der Kellner fragte heute Morgen was ich für das Moped bezahlt hätte. 450 Rs wären viel zu teuer und er würde uns eins für 30 beschaffen. Das haben wir auch gemacht und schon hatte ich wieder einen "Freund " mehr.

Im G - K Tourist Center haben wir ohne Probleme unser Zugticket mit Reservierung von Kochi nach Goa bekommen. Wie sich später rausstellte klappte das alles einwandfrei.

Am Strand waren heute drei junge Inder die Whiskey getrunken haben. Einer war dann so betrunken, dass der mit dem Kopf betrunken im Wasser lag. Ein Gast aus der Strandbar sah das und holte ihn wieder aus dem Wasser. Ein Mann von der Strandwacht, alle 100 Meter stand einer, half ihm noch ihn auf eine Liege in den Schatten zu legen. Ein anderer von dem Whiskeytrio schlug den bewusstlosen Jungen auf den Oberkörper. Sollte wohl heißen: "Ey, steh auf" Dann zog er ihn wieder ins Wasser Dann bin ich dazwischen gegangen und mit Hilfe des Gastes der beim ersten Mal schon geholfen hat, haben wir ihn wieder zurück auf die Liege gebracht. Da der andere Junge aber nicht aufhörte ihn zu attackieren, hat dann der Rettungsschwimmer über Funk seinen Chef geholt. Als zwei rote Jeeps von der Küstenwache am Strand auftauchten, kamen auf einmal alle Inder, die sich vorher nicht die Bohne interessiert haben, angelaufen und schauten zu was geschah. Der Junge wurde dann vom Strand weggebracht und vermutlich zum Arzt oder ins Krankenhaus gefahren.

Im Meridien waren wir essen, Barbara hatte einen halben "King Fish", ich habe auch ein Stück probiert. Lecker war der schon, nur hatte Barbara die nächsten zwei Tage Magenprobleme.

16.11.2008 Sonntag
Wir sind heute wegen der Magenverstimmung am Pool geblieben und haben einen ruhigen Tag gemacht. Fast.
Ich bin in den alten Dorfteil von Benaulim gegangen. Alle 200m eine kleine Kapelle. Die Christen dürften hier die Mehrheit stellen. Heute Morgen um 7:00 ist mir eine Kirche aufgefallen, die rappelvoll war. Die Menschen standen bis auf die Straße um die Messe zu hören. Das habe ich bis jetzt nur in Polen gesehen. Die Häuser und Vorgärten waren gepflegt und sauber, lächelte man die Menschen an, bekam man ein Hallo zurück.

An der großen Kreuzung, wo auch die Busse aus Margao spielte sich ein kleines Drama ab. Der Bus aus Margao hielt und zwei junge Männer flogen aus dem Bus. Der eine Fahrkartenverkäufer, der andere angetrunkener Fahrgast, der nicht den richtigen Fahrpreis bezahlen wollte. Die fingen sich gleich an zu prügeln und zwar ziemlich heftig über die ganze Kreuzung. Dabei wurde das T-Shirt vom Fahrkartenverkäufer zerrissen. Alle schauten sich das Spektakel an, aber keiner ging dazwischen. Irgendwann kam noch jemand von der Busgesellschaft und die beiden standen zum Rapport vor ihm. Der angetrunkene Fahrgast wurde dann über die Landstraße zu Fuß nach Hause geschickt und dann war auch schon alles vorbei.
Ich habe mich noch mit dem Richter der Busgesellschaft unterhalten. Er meinte in Goa sei der Alkohol zu billig, deswegen komme so etwas schon mal vor. Ich gebe ihm da recht, wenn ich an den Jungen vom Strand gestern denke.

17.11.2008 Montag
Wir haben am Strand nach einer Unterkunft für die letzten drei Tage unserer Reise im Dezember gesucht. Es wollte aber niemand von den Strandressorts eine Reservierung machen. Das dürfte ein Fehler gewesen sein, denn als wir im Dezember noch mal da waren, war noch alles wegen den Bombenanschlägen in Bombay frei. Bei uns im Carina Ressort wollte man es machen, aber da ab dem 15.12. Hochsaison wäre, forderte man für die letzten zwei Nächte fast das doppelte. 42€.

Ein paar Meter weiter vom Carina, haben wir dann im sehr schönen und sauberen "Palm Grove" eine Reservierung machen können. Für 26€ ein tolles Zimmer mit AC. Wenn wir das vorher gewusst hatten, wären wir sofort hier untergekommen.

18.11.2008 Dienstag
Die Reise von Goa nach Mamallapuram verlief erstaunlich Stressfrei. Wir mussten wohl in Bangalore innerhalb von einer Stunde das Flugzeug wechseln, aber das klappte wunderbar. Auch der Fahrer vom Siva - Guesthouse erwartete uns in Chennai am Flughafen und brachte uns nach Mamallapuram.

Das Siva - Guesthouse ist ruhig, sauber und es richt nicht muffig. Mit AC für 18€ ist das ok.

19.11.2008 Mittwoch
Mamallapuram macht auf mich den Eindruck, wie ein weiterentwickeltes Luang Prabang. Da die UNESCO die Steinmetzfiguren und den Shore Tempel zum Weltkulturerbe erklärt hat, strömen hier nicht nur Massen an Pilgern hin, sondern auch genauso viele Touristen. Der Tourismus wird hier auch die Haupteinnahmequelle sein. In den Strassen reihen sich Restos, Souvenirläden, Bekleidungsgeschäfte (Paschmirwolle!) aneinander. Und natürlich die Steinmetzbetriebe die über die ganze Stadt verteil sind. Den ganzen Tag hört man ein hämmern bohren und flexsen.

20.11.2008 Donnerstag
Frühstück im "Blue Elephant" ist nicht zu empfehlen.
a) Indian Breackfast, Dosai usw. steht auf der Karte, ist aber nicht zu bekommen.
b) Tee, egal welche,r ist Englischer Teebeuteltee.
c) Statt Darjeeling Te, kommt Ingwer Tee im Teebeutel.
d) Statt Omelette mit Käse und Tomaten, gibt es Omelette pur.
e) Marmelade kommt in einem angebrochenen Glas mit Butteresten drin.

f) Ich habe keinen Teller bekommen sollte den Teller mit dem gemeinsame Toast benutzen.

Wir haben heute noch den Shore Tempel und das Pancha Pandara besichtig. Die 5 USD Eintritt kann man sich sparen. Alles was man sehen kann, kann man vom Zaun auch sehen.

Mamallapuram kann man an einem Tag besichtigen. Morgens Shore Tempel und Pancha Pandara und Nachmittags die Steinmetzbetriebe. Der Strand lohn hier nicht. Er ist voller Müll und Kot. Die Inder gehen hier früh Morgens hin und verrichten ihr Geschäft im Sand. Von der Zufahrtsstraße zum Strand, führt ein Abwasserrohr direkt an den Strand. Wirklich nicht schon der Strand.

21.11.2008 Freitag
Wir sind mit dem Auto nach Pondicherry weitergefahren. Die Strandstraße und die Promenade sieht aus wie eine Französische Küstenstadt. Auch die Polizisten tragen Französisch Uniformen. Geht man aber 500m von der Küste weg, sieht es wieder ganz Indisch aus. Wir haben den Sri Manakula Vinayagar Tempel besichtigt. Dort konnte man sich ein paar Hindubräuche ansehen. Das ist in Indien selten. Meistens sind solche Heiligen Orte nur für Hindus zugänglich. Abendessen hatte wir im Le Rendezvous. Etwas teuer, aber absolute Klasse.

22.11.2008 Samstag
"Aurobindo Ashram" Man kann das Grab von Mother und Sri Aurobindo im Garten und das Wohnzimmer der beiden besichtigen. Vom Leben selber im Ashram sieht man nichts. Wir waren nachmittags in Auroville. Man muss einen Film schauen und dann darf man das Matri Mandir Anschauen. Die riesige goldene Kugel ist sehr beeindruckend. Man bekommt zwar auch hier vom leben in Auroville nichts mit, aber es lohnt sich, sich die Idee dieser Gesellschaftsform mal live zu betrachten.

23.11.2008 Sonntag
Fahrt für 3,20€ mit dem Bus nach Trichy. Beim einsteigen stand an der Tür ein Mann, der sagte wir sollten die Rucksäcke oben auf den Bus bringen und zeigte uns zwei Sitze im Bus. Dann hielt er die Hand auf und sagte 100. Ich dachte das wäre der Fahrpreis und gab ihm 100Rs. Kurze Zeit später kam dann der richtige Schaffner. Ich bin dann aus dem Bus noch mal raus und habe den Mann draußen gefunden. Der stellte sich zuerst blöd, aber nachdem er erkannt hatte das ich nicht die beste Laune hatte, gab er mir unser Geld zurück. Aber unsere Rucksäcke! Den richtigen Schaffner fragte ich, ob unsere Rucksäcke auch festgebunden werden. Der bejahte das. Achtung! Wenn in Asien jemand etwas nicht versteht, wird er ja sagen. Bei der ersten Pause nach 70 km Buckelpiste kontrollierte ich die Rucksäcke. Die waren natürlich nicht festgebunden. Ein Wunder das die noch da waren. Ich habe sie dann mit in den Bus genommen. Wir sind dann ohne weiteren Zwischenfälle mit Rucksäcke in Trychi angekommen.

24.11.2008 Montag
Trichy ist schmutzig, an jeder Ecke liegen Schutt- und Müllhaufen. Trotzdem ist es interessant den Leuten zuzusehen. Auf den Straßen herrscht schon ab 6 Uhr hektische Betriebsamkeit.
Wir waren in dem großen Hindutempel ,der zentral in der Stadt liegt und mit seinen 4 großen Türmen nicht zu übersehen ist. Zu sehen gab es nicht viel, weil die Hauptheiligtümer nur für Hindus zugängig sind. Der ganze Tempelkomplex macht einen sehr schmuddeligen Eindruck. Bis auf einen armen angeketteten Elefanten gibt es hier nichts zu sehen.

Unser Hotel "Ashby", im Reiseführer als sauber mit schönem Innengarten beschrieben, ist ein schmutziges, vollgemülltes, alles ist defekt Guesthouse.

Auch hier in Trichy sieht man wie die Menschen auf der Straße ihr "Geschäft" verrichten.

Ich unterhielt mich mit einem alten Mann der im Ashby arbeitet, er ist Burmese und seit 1965 illegal in Indien. Er hat 2 Söhne und eine Tochter und wäre aber mit seinem Leben zufrieden.
Das ist der Vorteil im Hindu- und Buddhismus, man glaubt an die Wiedergeburt und an eine bessere Stellung im nächsten Leben.

25.11.2008 Dienstag
Mit dem Zug nach Madurai. Der Zug hatte 1 Std. Verspätung, aber er kam und holte 20 min. auf. (Wie oft stehe ich in Köln und der Zug kommt gar nicht) Im Zug wurde die ganze Zeit Essen, Trinken und Groschenromane verkauft. Die letzteren waren besonders beliebt.

Das Hotel Padman in Madurai ist ganz ok, sauber und in der Altstadt zentral gelegen.

26.11.2008 Mittwoch
Die fünf Türme vom Stadttempel sind leider komplett eingerüstet und man kann die Figuren und die Farbenpracht nicht sehen. Der Tempel ist eine Pilgerstädte. Durch die ganze Stadt strömten Pilgerscharen zum Tempel. (Sah ein wenig nach Karnevalszügen aus) Im Tempel zogen sie dann von einem Schrein zum anderen und machten dort jeweils ihr Ritual. Dreimal in die Hocke gehen, Dreimal gekreuzt an die Ohrläppchen fassen oder ähnliches. Im Tempel gab es so eine Art Einkaufsstraße, dort konnten die Pilger dann Heiligenbilder, Kräuter und andere nötige Dinge kaufen. Das hatte den Flair einer Einkaufsstraße.

Im Touristoffice am Bahnhof fragten wir nach einer Busverbindung nach Kovalam. (Wir hatten von den Städten erst mal die Nase voll und wollten ein paar Tage an die Küste) Der Mann erklärte uns, dass es nur mit dem Zug nach Kovalam ginge. Wir müssten den Nachtzug nehmen und um 2 Uhr in Coimbatore umsteigen. Aber er könnte uns auch günstig ein Taxi vermitteln. 1 Minute Später stand ein Bekannter von ihm im Büro und macht uns für 80€ ein Angebot. Ah ja, Business eben.

In einem anderen Touristoffice, erklärte man uns das es sehr wohl mit dem Bus eine Verbindung gibt.

27.11.2008 Donnerstag
Wir wollten heute mit dem Bus nach Kovalam, aber durch die extremen Regenfälle in Chennai und die Straßensperren nach den Anschlägen in Bombay fuhr heute gar kein Bus. Also blieben wir noch einen Tag und besichtigten den alten Maharadscha Palast. Der wurde zwar gerade renoviert, aber man sah schon das es ziemlich prunkvoll gewesen sein muss.
Hier gab es sogar richtige Toiletten, aber die Inder gehen an der offenen WC Tür vorbei und pinkeln lieber gegen die Außenwand vom WC.

28.11.2008 Freitag
Der Taxifahrer, der uns zum Busbahnhof gefahren hat, wollte auf einmal das doppelte vom ausgehandelten Preis. Er meinte der Preis wäre pro Person. (Ganz ruhig bleiben Andreas. Nicht gewalttätig werden. Denke an dein Karma.) Ich machte mich gerade, schaute ihm ernst und tief in die Augen, gab ihm das abgezählte Geld vom ausgehandelten Fahrpreis und gab ihm zu verstehen er könne nun verschwinden. Dann war auch gut.

Leider fuhr heute auch kein privater Bus, aber nach einigem hin und her hat man uns in einen öffentlichen Bus gesetzt. Na ja, BUS ist jetzt übertrieben. Das Ding war eher ein Fahrgestell mit Motor und Aufbau. Der Fahrersitz z.B. war ein alter Stuhl den sie einfach an den Boden angeschweißt haben. Aber immerhin, war er angeschweißt. Die Fahrt war ziemlich interessant, für mich, 6 Std. Achter- und Geisterbahnfahrt für ein paar Euros, wo bekommt man das schon?

Stress gab es bei einer Pause, als ich zum Klo war, wurde Barbara von einem Inder übel beschimpft und er tat so als ob er sie tätlich angreifen würde. Mit seinen zwei Gehirnzellen hat er wohl gedacht sie wäre allein. Als ich wieder da war und mich vor Barbara stellte und keinen freundlichen Eindruck machte, zog er ab.

Abends sind wir dann doch noch gut in Kovalam angekommen. Endlich wieder Meer. Die Bundesstaaten in Indien sind extrem unterschiedlich. Als wir die Grenze von Tamil Nadu nach Kerala überschritten haben, haben wir uns nach 100 Metern gleich wie in einer anderen Welt gefühlt. Die Straßen waren viel sauberer, Die Menschen machten einen fröhlichen Eindruck und man hat Frauen auf den Straßen gesehen.

29.11. Samstag - 02.12.2008 Dienstag
Kovalam ist zwar total touristisch, aber nach den letzten Wochen brauchen wir die Erholung. Unser Zimmer im Sea View ist das Beste was wir bist jetzt hatten. Der Strand ist zwar klein, aber es sind noch nicht so viele Touristen hier. Die Leute sagen wegen der Finanzkrise und den Anschlägen in Bombay hätten viele Touristen storniert.

03.12.2008 Mittwoch
Die Fahrt mit dem Zug nach Varkala war einfach. Am Bahnhof hatten wir zwei junge Inderinnen kennengelernt. Ganz in rot gekleidet. Eine von beiden wird bald heiraten deswegen die rote Kleidung. Natürlich hat sie nur mit Barbara gesprochen. Mit mir geht das gar nicht. Im Bus oder im Zug würde sich auch nie eine Frau zu einem Mann setzten oder umgekehrt.
Im Zug haben wir eine Münchenerin (ca. 40 - 45 Jahre) kennengelernt. Die war schon 3 Monate in Indien und will noch 2 weitere bleiben. Da kann man Neidisch werden. Zeit ist eben doch das kostbarste Gut.

04.12. Donnerstag - 07.12.2008 Sonntag
In Varkala sind wir im Hilltop untergekommen, ein Zimmer mit Meerblick. Hier sind alle Guesthäuser und Hotels auf der Klippe gebaut. Zum Strand muss man 100 Meter Stufen gehen.
Ist ja kein Problem. Aber die Drecksbeutelrattenminischniddelträger vom Strand, nehmen für eine Liege 450Rs. (6,80€) Dreimal mehr als in Kovalam. Wir haben uns eine gemietet und setzten uns beide darauf. Sofort kam so ein Minischniddelträger (Liegenvermieter) an und erklärte uns, dass die Liege uns beide nicht aushalten würde. (Ich habe mir gedacht das die Welt ihn auch nicht aushalten würde) Wir sollten doch eine zweite Liege mieten.

Wir haben uns hier noch gut erholt. Der Blick von oben auf den Klippen ist wunderschön. Man kann hier Stundenlang in den Restaurants sitzen und einfach nur übers Meer schauen. Etwas abenteuerlich ist die Begrenzung an der Promenade. Die besteht, wenn überhaupt vorhanden, nur aus einem Seil oder einer dünnen Latte. Dahinter geht es gleich den Fels runter. Hier sollten man nicht zu viel Alkohol trinken.

Die Fahrt mit dem Zug nach Allepey war erwartungsgemäß stressfrei. In Allepey haben wir im Hotel Arcadia gegenüber dem Bootsanleger gegessen. Ein fensterloser finsterer Raum und es waren nur Inder hier. Wir wurden mit besonderer Aufmerksamkeit bedient und haben sehr gut und günstig gegessen. Aufgefallen ist mir hier, dass die Inder Mittags schon Wodka und Bier tranken.

Ratschlag: Man sollte nie in Indien in eine "deutsche Himalaja Bäckerei" gehen und eine Pizza bestellen. Das weiß ja jeder, aber wir haben es trotzdem mal probiert. Das Ergebniss war, ein Fertigteich, eingeschweißt in Folie, in der Pfanne erwärmt (ich glaube die Folie hat sie abgemacht), mit irgendetwas belegt (Belag kalt). Schmeckte sehr interessant. Wir waren mutig und wollten noch zwei Cola. Wer Trichy und Madurai überlebt Kann hier auch Cola trinken. Die Cola kam in kleinen Flaschen. Barbara beging den Fehler das sie ein Glas haben wollte. Gläser kamen, mit Getränkeresten von den Gästen vor uns. Was für 1,2 Milliarden Inder gut ist, ist eben auch für uns gut. Wir haben aber doch aus der Flasche getrunken.

08.12.2008 Montag
Das Guesthouse "Johnson" vormals "The Next", könnte wirklich schön sein. Leider ist sein Besitzer "DJ Johnson" nicht ganz so fleißig und lässt alles verkommen uns repariert nur das nötigste. Schade, es ist eine schöne alte Villa. Seine Hunde dürfen in den nichtbelegten Betten schlafen. Für das Frühstück hat er mit seiner Frau eine Stunde gebraucht. Wir mussten ihm auch erst mal die erste Nacht bezahlen, er hatte kein Geld um für das Frühstück einzukaufen.

Ich bin heute Morgen zum Stadtstrand gelaufen. Ein schöner großer Strand mit Promenade und einer Bühne für Konzerte. Wenn da nicht die Sache mit dem Müll wäre. Was an der Ostsee der Algenstreifen im Wasser ist, ist hier der Müllstreifen.

Als Barbara heute Morgen wach wurde, schaute sie in die Augen von einem Schäferhund, man kann die Tür von außen nur anlehnen und der Hund wollte doch bloß in sein Bett.

Wir haben heute eine 8 Std. Fahrt in den Backwaters durch Kanäle und Seen nach Kollam gemacht. Man sieht viele Vögel, fliegende Fische, die berühmten Chinesischen Fischernetze und das Leben der Menschen am Wasser. Hier spielt sich alles am Wasser ab. Wäsche waschen, baden, Zähne putzen. Viele haben einen Steg über dem Wasser mit einer kleinen Holzhütte drauf. Das dürfte wohl das WC sein. Viel Spaß beim baden 10 Meter weiter!

Vögel: -Reiher mit grünen Beinen und grauem Gefieder, wenn er die Flügel ausbreitet ist er Schneeweiß.
-Greifvogel mit weißem Kopf und rot - braunem Flügeln. Gibt es auch an den Küsten.
-Schwarzer Reiher der im Wasser schwimmt und bis zu 50 Meter weit taucht. An Land, oder auf Treibgut trocknet er dann sein Gefieder indem er lange Zeit regungslos in der Sonne mit
ausgebreiteten Flügeln hockt.
-Eisvogel, hier Kingfischer genannt. Groß mit sehr langem Schnabel und buntem Gefieder.

Abends sind wir bei Einbruch der Dunkelheit in Kollam angekommen. Der Superfastbus stand schon abfahrbereit da. Wir haben vorne, dicht beim Fahrer noch schöne Stehplätze mit Panoramablick bekommen. Die 1,80€ für die 2,5 Std. Busralley waren jeden Cent wert. Der Fahrer hatte einen besonders brutalen Fahrstil, einmal hätte er beinahe ein junges Paar mit Kind auf ihrem Moped angefahren. Das war dann doch zuviel und er wurde von der Polizei angehalten. Nach 10 min. Belehrung, Bußgeld und Bonuszahlung an die Örtliche Polizei ging es dann weiter. Natürlich mit dem gleichem Fahrstil. Nach einer Stunde wurde der Bus etwas leerer und wir hatte Sitzplätze.

09.12. 2008 Dienstag
Wir haben uns für einen Tag und eine Nacht ein Boot in den Backwaters gemietet. Leider fahren viele Boote dieselbe Route und legen zum Essen an. Aber die Fahrt war sehr schön, zumal man ja auch allein auf dem Boot ist. Man hat eine Sonnenterasse, eine saubere Kajüte mit einem Badezimmer und das Essen ist auch OK.
Die Menschen in den Backwaters leben auf dünnen Landstreifen, die zwischen den Kanälen und den Reisfeldern liegen. Hier spielt sich alles am Wasser ab und eine Privatsphäre gibt es nicht.

10.12.2008 Mittwoch
Mit dem Bus nach Kumarakom. Hier gibt es ein Vogelschutzgebiet. Europäer haben wir nicht gesehen. Es gibt hier ein paar sehr einfache Unterkünfte und drei sehr teure Ressorts.

11.12.2008 Donnerstag
Morgens um 6 Uhr waren wir schon mit einem kleinen Boot im Vogelschutzgebiet. Wir waren allein auf dem Wasser und konnten so eine Menge Vögel, Fische und Wasserschlangen sehen.

Wir sind mit dem Auto nach Kochi gefahren (Ich hatte Kopfschmerzen und die Fahrt hat nur 14€ gekostet).
Wir sind im Spencers Tourist Home untergekommen. Schöne Zimmer mit nettem Innenhof. Auf Empfehlung vom Besitzer haben wir mit einem Rikshaw eine Stadtrundfahrt gemacht. Der Fahrer hat uns auch nur in drei Geschäfte geführt, weil er von denen Geld bekommt wenn er Touristen bringt. Dafür hat er uns die wichtigsten Punkte der Stadt und noch Fabriken für Gewürze und Kerzen gezeigt.

12.12.2008 Freitag
Die Judenstadt in Kochi ist nur eine Touristeneinkaufsstraße, nur die Gebäude erinnern an alte Zeiten.
Der Mattancherry Palast und der Jain Tempel waren sehr schön. Im Jain Tempel konnte man einige Zeremonien sehen.

Abends haben wir eine Katakali Tanzvorstellung besucht. Wobei hier der Schwerpunkt mehr auf Mimik, Gesang, Musik Schminke und Kostüme lag.

13.12.2008 Samstag
Wir wollten eine 8 Std Bootstour in den Backwaters machen, aber es war kürzer. Wir hatten schon 1,5 Std. Anfahrt mit dem Bus. Wir sind erst mit einem kleinen Boot in die Kanäle gefahren und haben unterwegs bei einer Gewürzfarm und einer Kokosfaserverarbeitung halt gemacht. Nach einem Bananenblattessen ging es mit einem größeren Boot auf den See. Schön war, dass beide Boote nur mit Bambusstangen angetrieben wurden. Eine herrliche Stille, ich bin eingeschlafen.

14.12.2008 Sonntag
Den Tag haben wir mit einem Stadtbummel zu Fuß und einem Nachmittag im Garten von Spencers Tourist Home verbracht. Abends haben wir den Nachtzug nach Margao in Goa genommen. Wir hatten zweite Klasse AC gebucht und das war auch gut so. Es war zwar wegen der Klimaanlage etwas kalt, aber es waren immer nur zwei Betten übereinander und nicht wie üblich drei. Das Beste jedoch war, das wir Betten im Gang hatten. Da war es nämlich ruhig und man hatte einen Vorhang. Bei den Betten im Abteil findet man oft keine Ruhe. Im Abteil gegenüber ag ein junges Inderpärchen gemeinsam in einem Bett. Die haben die ganze Nacht gequasselt und gealbert. Dort hatte man keine ruhige Nacht. Es gab frische Bettwäsche und Decken, war also alles in Ordnung.

Morgens um 10:10 hat der Zug in Madgaon gehalten. Wir sollten ja in Margao um 10:45 ankommen. Beinahe wären wir weitergefahren. Bis wir merkten das Margao der alte Name für Madgaon ist. Wir sind dann aber noch rechtzeitig raus und mit dem Taxi nach Benaulim gefahren.

15.12. - 18.12.2009
Die letzten Tage haben wir uns nochmal erholt. Unser Zimmer im Palm Grove ist mit dem ersten ein paar Meter weiter im Carina nicht zu vergleichen. Es ist sauber mit einem Balkon und die Anlage hat einen sehr schönen Garten und ein gutes Restaurant. Sollen die Neckermänner doch im Carina bleiben.

Der Rückflug mit Condor war mal wieder ein Erlebnis. Condor eben. Die haben aus einem Langstreckenflug drei Mittelstreckenflüge gemacht. Wir sind nicht nur in Dubai zum Tanken gelandet, sondern auch in Burgas (Bulgarien). Auf dem Rückflug herrscht immer Gegenwind und meistens muss die Maschine dann in Burgas nochmal landen.

Benaulim Strand

Benaulim Strand

Kreuzung in Benaulim

Kreuzung in Benaulim

Carina Beach Ressort

Carina Beach Ressort

Mamallapuram Strand

Mamallapuram Strand

Mamallapuram Strand

Mamallapuram Strand

Mamallapuram Felsen

Mamallapuram Felsen

Mamallapuram Butterball

Mamallapuram Butterball

Mamallapuram Busbahnhof

Mamallapuram Busbahnhof

Pondicherry

Pondicherry

Pondicherry

Pondicherry

Pondicherry Promenade

Pondicherry Promenade

Pondicherry Matra Mandir

Pondicherry Matra Mandir

Trichy

Trichy

Trichy

Trichy

Trichy

Trichy

Madurai

Madurai

Madurai

Madurai

Madurai

Madurai

Madurai

Madurai

Madurai

Madurai

Madurai

Madurai

Madurai Der lernt es nimmer

Madurai Der lernt es nimmer

Madurai

Madurai

Kovalam

Kovalam

Kovalam

Kovalam

Kovalam

Kovalam

Kovalam

Kovalam

Kovalam

Kovalam

Varkala

Varkala

Varkala Bitte nicht weitergehen!

Varkala Bitte nicht weitergehen!

Varkala Train Care Center, bei uns Betriebswerk.

Varkala Train Care Center, bei uns Betriebswerk.

Varkala

Varkala

Alleppey Die beiden fahren zur Hochzeit

Alleppey Die beiden fahren zur Hochzeit

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Alleppey

Kochi.
Dieses Schild hängt an jeder Einstiegstür im Nachtzug. Unten rechts steht, dass man Frauen in Ruhe lassen soll, sonst kommt man ins Gefängnis.

Kochi.

Dieses Schild hängt an jeder Einstiegstür im Nachtzug. Unten rechts steht, dass man Frauen in Ruhe lassen soll, sonst kommt man ins Gefängnis.

Kochi

Kochi

Kochi

Kochi

Kochi

Kochi

Kochi

Kochi

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 12.11.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 18.12.2008
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Andreas Schüchter berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.