India 2010

Reisezeit: Januar / Februar 2010  |  von S. Keller

Es ist soweit seit 2 Tagen bin ich nun in crazy India. Von Delhi aus geht es nach Agra, Jaipur und zur Erholung nach Kerala. Bin sehr gespannt was mich noch alles erwartet!

Anreise und Ankunft in Delhi

Am 30.01 ging es los von Frankfurt nach Abu Dhabi, dort hatten wir einen Zwischenstop von ein paar Stunden. Das kurze Eintauchen in tausend und eine Nacht, in die Glitzerwelt der Reichen, der Ölscheichs und der burkaverhüllten Frauen war schon sehr beeindruckend, auch wie sauber dort alles war.

In Delhi angekommen sind wir gleich mal einem Schlepper auf den Leim gegangen. Wir hatten zwar einen Abholservice engagiert, der aber leider nicht anzutreffen war, dann haben wir uns ein Prepaidtaxi besorgt, tja und da hat uns gleich mal einer abgefangen.
Keiner wusste wo unser Hotel sein soll, wir wurden gleich mal in ein Touristbüro geschleppt, dort wollte der nette Herr uns alle unsere Reisepläne ausreden - Delhi sei ja so voll wegen einer Konferenz seien ja alle Hotels voll und auch die Zugverbindungen seien so schlecht, wir bräuchten einen Fahrer und überhaupt wir müssten ja sofort aus Delhi raus direkt nach Agra ..... War schon sehr interessant Immerhin sind wir darauf nicht reingefallen!

Letztendlich hat uns der Taxifahrer in ein anderes Hotel geschleppt und dafür abkassiert. Sehr überraschend war, als uns plötzlich unser Hotelmann vom gebuchten Hotel anrief und uns dann tatsächlich abgeholt hat. Der Hammer, unser gebuchtes Hotel war genau im gleichen Block

Wie dankbar ich war, dann doch im richtigen Hotel zu sein mit warmen Wasser - welch eine Wohltat.

Heute dann, frisch ausgeschlafen, ging es mit der Motorrikscha nach Old Delhi. Allein das Fortbewegen auf Rädern hier ist DAS Erlebnis, für mich ist es ein unerklärliches Phänomen, dass so wenig passiert, wie dann trotz dem ganzen Chaos alles fliesst.

Die Gerüche, Geräusche und all die Menschen, das Leben auf den Strassen das ist etwas, das kann ich gar nicht beschreiben, das muss man einfach erleben.

Es sind so kleine Details, die all das hier so spannend machen. Auf dem Fussgängerweg, mittendrin, lag ein schlafender Hund. Alle, wirklich alle sind um ihn herum gelaufen, und das bei einem Betrieb wie bei uns auf einem Weihnachtsmarkt. Oder wie eine kleine Maus den hochgradig gefährlichen Weg unbeschadet ueber die Strasse geschafft hat, das hat sogar unseren Rikschafahrer gefreut

Es begegnen einem hier Bilder, die so unglaublich für mich als Europärin sind. Ein sehr schönes Bild heute war ein Fahrradrikschafahrer der eine Horde von Schulkindern nach Hause schob. Toll sind auch die vielen Garküchen, Obst- und Gemuesestände, wo alles so schoen angerichtet und so schön bunt ist. Spannend waren auch die Transvestiten. Ach eigentlich ist hier jeder Schritt ein Abenteuer

Auf den Leim sind wir heute auch einem Fahrradrikschafahrer gegangen, der war aber so charmant, dass ich ihm nicht wirklich böse sein konnte. Die Inder, die uns bisher begegnet sind, sind so geschickt im tricksen, das ist eine wahre Pracht

Was sehr schön ist, es gibt zwar Bettler, vor allem auch bettelnde Kinder, wenn sie nichts bekommen sind sie aber trotzdem nett, bisher zumidest. Die Menschen hier haben so eine ganz eigene Mentalität, sie gefällt mir. Sie wirken verspielt, offen, herzlich, distanziert, gelassen, so unkompliziert auf mich.

Was auch ungewohnt war, die Inder wollten Fotos von uns machen und haben wirklich total freundlich gefragt, ob das o.k. ist. Also haben wir uns mal von Indern ablichten lassen, mit jedem einzelnen ein extra Bild. Witzig war auch das Geglotze von den Männern, ich habe mir das aufdringlicher vorgestellt, klar kucken die, was in einem Land mit einer Frauenminderheit wahrscheinlich fast normal ist.

Ungewöhnlich war, dass wir echt wenig Touristen gesehen haben, die konnte man an einer Hand abzaehlen. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir paar Touristen in den indischen Menschenmassen einfach untergehen.

Überrascht bin ich auch wie gut mir das Essen hier schmeckt und mir bisher auch bekommt.

Der 2. Tag in Delhi hatte es in sich. Wir haben uns einen Fahrer genommen um uns verschiedene Tempel und Monumente anzuschauen. Bereits bei Indira Gandhis Haus ging es los, auf einmal kamen Schulbusse über Schulbusse, Kinder, Kinder und nochmal Kinder, hunderte oder vlt. sogar tausende (gefühlt), die sich in Zweierreihen wie eine Schlange durch das Museum schlängelten, es hörte gar nicht mehr auf. Das Interessante, die haben sich eigentlich gar nix angekuckt, die sind einfach durch das Museum geschleust worden, im Schnellverfahren, das wars! Denkwürdig war auch, wie toll die Kids gehört haben auf die Kommandos der Lehrer.

Beim sehr schönen Qutup Minar waren ebenso diese Schülermassen und beim Lotustempel auch, so dass ich kapituliert habe vor diesen unendlichen Menschenmassen und die Besichtigung abgebrochen habe .
An diesem Tag kam so einiges für mich zusammen, so dass ich am liebsten wieder nach Hause gefahren wäre.

Am Ende unserer Tour habe ich mich dann wieder gefangen und konnte den Humayun Tempel geniessen, der im warmen Abendlicht einfach wunderschön zu betrachten war, zumal auch alle Schulklassen mit ihren Touren fertig waren.

Unser Fahrer brachte uns dann noch in einen Hindi-Tempel und gab uns eine kleine religiöse Führung, bei der ich jedoch bedingt durch das Hindienglisch fast nur Bahnhof verstand. Er segnete uns und wir durften beim Gottesdienst dabei sein, was sehr schön war.

Den Tag darauf wollten wir dann mit dem Zug nach Agra fahren. Aller Warnungen zum Trotz, bloss keinem auf dem Bahnhof zu vertrauen, haben wir es noch nicht mal in den Bahnhof hinein geschafft, da uns gleich ein angeblicher Bahnmitarbeiter abgefangen hat uns uns so überrumpelt hat, dass wir letztendlich in einem Touribüro sassen und wir uns einen Fahrer mit Auto aufschwatzen liessen. Immerhin haben wir es geschafft auf die Unterkunftbuchung zu verzichten, was uns letztendlich günstiger kam. Interessant war auch, dass wir angeblich in das offizielle Touristbüro der Regierung gebracht wurden, in der Strasse war allerding ein weiteres Touristbüro der Regierung, so dass wir noch nicht mal wissen, wer uns nun reingelegt hat.

Tja und dann ging die ellenlange, sehr abenteuerliche Fahrt nach Agra los, mit dem Zug wären wir knapp 3 h gefahren, mit dem Auto hat es dann fast doppelt so lange gedauert. Die Fahrt aus Delhi kam mir endlos vor, ich dachte wir kommen nie aus Delhi raus, umso schöner war es als wir Delhi endlich hinter uns liessen

Old Delhi

Old Delhi

Schülermassen

Schülermassen

Qutup Minar

Qutup Minar

Humayun Tempel

Humayun Tempel

© S. Keller, 2010
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 28.01.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 26.02.2010
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
S. Keller berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.