Auf der Suche nach...?

Reisezeit: Oktober / November 2011  |  von Carina :)

Ein bißchen Kultur in Jaipur

Bis halb 12 im Bett gelümmelt Dafür soll heute mal ein bißchen Geschichte und Kultur auf dem Programm stehen. Schnell noch nen Kaffe und unter die Dusche (uiiii - es gibt warmes Wasser, bis jetzt gabs nämlich nur kaltes) und mit Motorrikshaw richtung Altstadt zur Jantar Mantar. Drei Fastunfälle später bin ich auch schon da. Und was sehe ich hier - meine erste heilige Kuh. In Delhi gab es nämlich keine, hab das mit den Kühen ja schon fast für ein Gerücht gehalten. Aber wen wundert es, wäre ich heilig und dazu noch ne Kuh, wäre Delhi definitiv nicht der Ort an dem ich Leben wollen würde. Hier sind sie überall, mal mitten im Verkehr, mal liegen sie einfach nur faul in den Straßen rum und besonders gern stöbern sie in dem überall vorhandenem Müll rum (nicht schön, aber so ist es).

Meine erste heilige Kuh, na ja zumindest die erste die ich vor die Linse kriege

Meine erste heilige Kuh, na ja zumindest die erste die ich vor die Linse kriege

Aber eigentlich soll´s ja heute um geschichtlich/kulturelle Dinge gehen. Dazu sei mal angemerkt, egal was auf den Straßen und in den Gassen für ein Gewusel und Chaos herrscht, betritt man einen dieser geschichtlichen Orte, findet man sich meist in absoluter Ruhe und Harmonie wieder. Wie zwei verschiedene Welten, nur durch ein Eingangstor getrennt. Das allein ist es schon Wert solche Orte zu besuchen. Also "Jantar Mantar": Das ist eine Art Freilichtobservatorium, im Jahre 1728 von Jai Singh ins Leben gerufen.

Der 27m hohe Gnonom der Sonnenuhr, mit der sicch die exakte Zeit ablesen lässt

Der 27m hohe Gnonom der Sonnenuhr, mit der sicch die exakte Zeit ablesen lässt

Mit diesen Bauten kann man die Sternzeichen bestimmen.

Mit diesen Bauten kann man die Sternzeichen bestimmen.

Anhand dieser und noch vieler mehr Instrumente konnte Jai Singh die genaue Zeit abmessen, den Verlauf der Sonne durch die Tierkreiszeichen verfolgen oder auch eine Sonnenfinsternis berechnen... So viel dazu. Weiter gehen solls zum Hawa Mahal, der nicht weit weg von hier ist. Raus auf die Strße und mal schauen ob ich den Weg finde. Da werd ich erstmal von zwei Männerin ganz in orange aufgehalten, die fuchteln mit ihrem Dreizack (so´n Ding wie der Teufel auch einen in der Hand hat) vor mir rum. Das sind heilige Männer - Saddhus. Aber hey, was wollen die denn von mir? Jetzt raff ich´s - ne Kippe wollen sie. Na das is doch kein Ding, aber da muss man doch nich gleich mit so´m spitzen Ding vor mir rumfuchteln Sie bedanken sich ganz lieb und jeder geht seines Weges. Was heißt ich versuche meinen zu gehen, hier ist es schwer auch nur 100m weit zu kommen ohne dass man irgendwie aufgehalten wird. So komme ich vielleicht 20m bis mich ein Sariverkäufer abfängt und meint ich müsste doch unbedingt Chai in seinem Laden trinken. Was solls, wir stehen direkt vor dem Laden, und sitzen und Chai trinken hört sich ja grade auch ganz gut an.

Wenns nach dem netten Verkäufer ging, würd ich jetzt so rumlaufen... Aber neeeeee, ich mag meine Jeans. Also nix gekauft.

Wenns nach dem netten Verkäufer ging, würd ich jetzt so rumlaufen... Aber neeeeee, ich mag meine Jeans. Also nix gekauft.

Weiter in meiner Mission, den Hawal Mahal zu erreichen. Sonnenbrille auf, nicht nach links und rechts s´gucken und Gas geben. Na ja, ganz funktioniert hats nicht, einen weiteren Chai musste ich noch trinken. Mit einen jungen Kerl, der "nur" ein bißchen deutsch lernen will. Ich also wieder meine Geschichte erzählt, von meinem Freund, der mit Magenverstimmung im Hotel im Bett liegt. Die Geschichte zieht hier wunderbar, so wird man nicht angebaggert und ich erzähl sie so oft, dass ich mich echt schon wundere, dass mein imaginärer Freund nicht wirklich im Hotel im Bett liegt
Hawa Mahal - ich habe Deine Tore erreicht.
Geschichtliches: Der Hawa Mahal ist ein imposantes, bienenwarbenartiges, fünfstöckiges Gebäude aus rosa Sandstein.

Den Bau ließ Maharadscha Sawaj Pratap Singh 1799 errichten, um den Hofdamen die Gelegenheit zu geben, das Leben und Treiben der Stadt zu beobachten.

Den Bau ließ Maharadscha Sawaj Pratap Singh 1799 errichten, um den Hofdamen die Gelegenheit zu geben, das Leben und Treiben der Stadt zu beobachten.

Für diese Beobachten sind die unzähligen Fenster, hinter denen man noch heute wunderbar sitzen und dem Treiben der Straße zuschauen kann.

Für diese Beobachten sind die unzähligen Fenster, hinter denen man noch heute wunderbar sitzen und dem Treiben der Straße zuschauen kann.

Das bekommt man dann zu sehen

Das bekommt man dann zu sehen

Oder dies, Frauen in bunten Saris - wir sind schließlich in Rajasthan, dem Land der prächtigen Farben.

Oder dies, Frauen in bunten Saris - wir sind schließlich in Rajasthan, dem Land der prächtigen Farben.

Das war wirklich schön und nach vielen vielen Fotos geht es wieder raus auf die Straßen und ich lauf noch ein bißchen durch die "Pink City", also Meter um Meter - "Where you from? Want buy Sari? Want Chai?" Anstrengend, und als es langsam dunkel wird such ich mir ne Rikshaw die mich zurüch zum Hotel bringen soll, nur leider findet der Gute es nicht und ich krieg noch ne Stadtrundfahrt obendrauf. Als es dann schon wirklich dunkel ist, gibt er auf und bringt mich zu einem anderen Fahrer, und juhu, der kennt den Weg.
So, Morgen hab ich wieder eine lange Zugfahrt vor mir - Ziel ist Bikaner, das Tor zur Wüste

© Carina :), 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Alle Reisen haben eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt. Martin Buber (1878 - 1965) Also, auf nach Indien!!! 6 Wochen, allein mit dem Rucksack einmal queer durchs Land. Start und Ziel ist Delhi und dazwischen gibts auch nen "Plan" (der aber bestimmt täglich wieder umgeschmissen wird) und hoffentlich jede Menge Abenteuer und ein bißchen Freiheit...
Details:
Aufbruch: 16.10.2011
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 27.11.2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Carina :) berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.