Nepal - Indien - Sri Lanka .... 5000km gen Süden

Reisezeit: November 2014 - Januar 2015  |  von 3asylife YT Jahn

Khajuraho

Die Wiege des Tantra

16.12.2014 Khajuraho, leicht bewölkt, 17°

Nach der Landung in Khajuraho ging schon langsam die Sonne unter und es machte für mich keinen Sinn mehr, auf irgend eine Tour zu gehen. So blieb ich in dem sehr schönen, im grünen gelegen Yogi Ashram Guest House und entspannte mich, bis mir mal wieder um 21:00 Uhr die Augen zu fielen.
Hier war ein wunderbarer Ort der Ruhe.

Nach acht Stunden Schlaf topfit in den Tag.
Die in nur 1,5 km Entfernung gelegenen, westlichen Tempelanlagen, betrat ich um 09:00 Uhr im Frühnebel, bis sich kurz danach die Sonne durchsetzte.
Die Tempelanlagen von Khajuraho zählen mit zu den wichtigsten UNESCO-Weltkulturerben und sind für viele die Wiege des Tantras. Alleine mit den erotischen Darstellungen in den 6 Tempeln der westlichen Tempelanlage könnte man mindestens zwei Dolly Buster-, einen Michaela Schaffrath- und einen Rocco Siffredi-Streifen mit Stellungsvorlagen ausstatten . Mir wurde richtig blümerant und ich war sehr verlegen bei dem Anblick so vieler sexueller Phantasien.

Selbst vor Sodomie wurde hier vor über 1000 Jahren nicht halt gemacht.
Man kann das Ganze jetzt natürlich nicht auf einen in Stein gemeißelten Porno reduzieren. Nein, es waren wie meist auch sehr viele Gottheiten, Alltagsszene und Kriegsakte aus Sandstein, die diese tollen Gemäuer dekorierten.

Mein heutiges Essen, eine sehr leckere Pizza im Bella Italia, war perfekt.
Mit 50.000 Einwohnern ist Khajuarho zwar nur ein Nest, aber dieses Restaurant kann sich messen lassen, auch wenn in den Laden, wegen des nicht vorhandenen Ambientes, kein Mensch in Europa einen Fuß setzen würde .
Mein Hotelchef schlug mir vormittags noch vor, einen kleinen Ausflug in das etwas entferntere Umland zu machen und mir ein bisschen die Gegend zu zeigen. Ich willigte ein und so verließen wir um 14:00 mit seinem Moped das Guesthouse.
Es ging über Felder, Weideland und durch kleine Dörfer, vorbei an tollen Hügeln und Felsformationen, immer weiter in die Pampa. Mit zunehmender Wegstrecke veränderte sich der Straßenbelag drastisch, bis fast keiner mehr vorhanden war. Weil es so unwegsam war, musste ich stellenweise absteigen und mir kamen so langsam Entführungsszenarien in den Sinn.
Aber am Ende kamen wir gut erhalten bei einem seiner Verwandten in einem Rundbauhof in der Nähe eines schönen Flusses an. Wir verteilten mitgebrachte Leckereien an die dort lebenden Menschen und gingen zum Fluss, um selbst noch etwas zu essen. Auf dem Weg zu ein paar Felsen, die in Richtung Flussmitte lagen, scheuchten wir ein Krokodil auf. Ich erschrak und erinnerte mich daran, dass ich hier in Indien war und das hier nicht der Rhein war .

Wir machten uns eine schöne Stunde, erzählten etwas, tranken im Rundbauhof noch einen Chai und fuhren dann in der Dämmerung zurück ins Guesthouse.
Ich zahlte ihm für die Aktion 10 Euro und er übernahm das Abendessen. Später gab er mir noch eine Einführung in ayurvedischer Massage von Rücken und Kopf - und ich ihm als Ausgleich eine klassische medizinische Massage. Eigentlich war ich tiefenentspannt. Aber das war leider nur von kurzer Dauer. Die Temperaturen gingen so nach unten, dass ich in Fleece und Daunenjacke in der Lobby saß und mir mit meinem Atem vor dem Mund den Arsch abfror... es waren geschätzte 2°C.
Um 22:30 Uhr holte mich ein Tucktuck-Fahrer ab, um mich zum Bahnhof zu bringen. Mein Zug nach Varanasi ging um 23:40 Uhr und ich hoffte, dass es wenigstens im Zug etwas wärmer werden würde.

© 3asylife YT Jahn, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Reisebericht für meine Zuhausegebliebenen, Interessierte und mich selbst. Impressionen, Bilder, Erlebnisse und Gefühle... ein Mix aus 8 Tagen Nepal, 42 Tagen Indien und 14 Tagen Sri Lanka. "Namaste"
Details:
Aufbruch: 21.11.2014
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 31.01.2015
Reiseziele: Nepal
Indien
Sri Lanka
Der Autor
 
3asylife YT Jahn berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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