Nepal - Indien - Sri Lanka .... 5000km gen Süden

Des Müllers Lust ist wandern

15.01.2015 Kodaikanal, sonnig 22°

Es war ein herrlicher Morgen mit kühler Luft und strahlend blauem Himmel. Durch das wir mitten in der Nacht ankamen, mussten wir uns erstmal ein Bild unserer neuen Station machen. Wir schlenderten durch den kleinen Ort und suchten uns ein Restaurant zum Frühstücken, da uns diese Möglichkeit in unserem Hotel "Green Park" leider nicht möglich war.

Wir gingen ins Hilltop Restaurant und das Komedieprogramm begann. Außer uns beiden waren nur noch 2 weitere Personen im Restaurant, aber dafür standen 10 Kellner wie die Ölgötzen um den Eingangsbereich zur Küche. Die Bestellung glich einer stillen Post, jeder Kellner gab unsere Bestellung an einen weiteren weiter und wir fingen fröhlich an mit den Jungs einen Bestellmarathon einzulegen, es war unglaublich wie dieser Laden hier lief und trotz der riesen Personaldecke man um jede Kleinigkeit betteln musste.

Nach der Stärkung ging es los auf den nur 1 km langen "Coaker`s Walk". Es war beeindruckend wie wir über der Wolkendecke entlang des steil abfallenden Hänge und der sensationellen Aussicht die Landschaft bewundern konnten.

Da unser Hunger auf tolle Landschafteindrücke entfacht wurde, machten wir uns erneut auf den Weg, um an den weiter 6 km entfernten "Pillar Rocks" zu gelangen. Der Weg an sich war wegen des regen Straßenverkehr leider nicht so schön, aber am Ziel angelangt, entschädigte die tolle Felsformation und die daran hochkriechenden Wolken für jeden Meter. Zurück ging es dann um den schön gelegenen Kodaikanal Lake, mit seinen Ruderbooten und den schönen Hängen und Wäldern, die wirkten als sei man in der Toskana.

Nach unserem Mittagessen entspannten wir noch eine Weile in einem schönen Teehaus. Unser Kilometerzähler hatte schließlich schon 19 km auf der Uhr und das sollte für heute reichen. Im Teehaus lernten wir ein nettes älteres englisches Pärchen kennen, was schon fast drei Monaten in Indien unterwegs war und auch schon so einiges zum Besten geben konnte.
Da unser Hotel nur von 18:00 - 19:00 Uhr heißes Wasser hatte und die Temperaturen nach dem Sonnenuntergang locker in den einstelligen Bereich gingen, mussten wir die Zeitspanne nutzen um uns frisch zu machen. Danach ging es zum Abendessen ins beste Burger und Wrap-Restaurant in ganz Südindien, dass "Muscheer". Es war eine kleine Klitsche und wir kamen uns vor wie in einem Straßenbüdchen in Ehrenfeld... super, der Typ verstand sein Geschäft.

Die immer weiter sinkenden Temperaturen erlaubten uns aber leider keinen längeren Aufenthalt in diesem einzigartigen Gastrokonzept. Als wir schon unseren Atem beim Sprechen sahen und unsere dürftige Kleidung nicht mehr wärmte, machten wir uns mit klirrenden Zähnen auf ins warme Bett des Hotels.