Ladakh: Unterwegs zwischen den Wolken

Reisezeit: August 2016  |  von Peter Belina

Leh: Klöster, Stupas und Paläste

Warum Ladakh?

Warum bitte reist man in eine solch abgelegene Ecke? In Gesprächen mit meinen Mitreisenden kristallisiert sich ein Bild heraus: Die echte tibetanische Kultur kennen lernen, die es in Tibet wohl nur noch sehr eingeschränkt gibt. Dem Buddhismus näher kommen. Eine außergewöhnliche Landschaft kennen lernen. Ungewöhnliche Bauwerke besuchen. Spektakuläre Berge sehen. Oder ganz profan: War zu dem Zeitpunkt, der für eine Reise zur Verfügung stand, die beste Alternative.

Und was für eine!

ShankarMehr Fotos

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Absolut beeindruckend!

Eines haben die Klöster, Paläste und Stupas fast alle gemeinsam: Sie liegen landschaftlich sensationell. So Shankar, etwa zwei Kilometer außerhalb von Leh hoch oben auf einem Berg gelegen. Dieser Platz strahlt eine ruhige Atmosphäre aus. Das strahlend weiß gestrichene Gebäude hebt sich deutlich von den umgebenden braunen Bergen ab. Außerdem hat man von dort oben einen fantastischen Blick auf den alten Leh-Palast und das darüber liegende Kloster.

Eine Mitreisende verursacht vor dem Start ein ziemliches Durcheinander, sollte nicht das letzte Mal auf dieser Reise sein Endergebnis: In einem Jeep sitzen sie zu sechst wie die Hühner auf der Stange, während ich mir einen anderen Jeep mit Fahrer und zwei Guides teile. Das sollte sich bereits auf der Rückfahrt ändern.

Altstadt von Leh mit dem Leh-PalastMehr Fotos auf meiner Homepage

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Menschenleeres Land

Auf 100.000 Quadratkilometern (Bayern: 70.553) leben gerade einmal 290.000 Menschen (Bayern: 12,4 Mio.). Und das in Indien! Ist eben eine sehr bergige Gegend mit dem Industal und seinen beiden Zuflüsse Shyok und Zanskar. Die Berge reichen bis 7.135 Meter hinauf. Im Norden die Berge des Karakorum, im Süden die des Himalaya, dazwischen die Zanskar-Kette. Leh, einzige größere Stadt in der Gegend, hat gerade mal 31.000 Einwohner. Zusammen mit den Touristen reicht das aber für ein ununterbrochenes Verkehrschaos locker aus.

Umso wohltuender ist die Innenstadt mit ihrer Fußgängerzone, den Wechselstuben und Geschäften, den Moscheen, dem Markt, den Buchhandlungen und Cafés und – vor allem – einem tollen Blick auf den Königspalast.

Händler in der AltstadtWeitere Fotos

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Das Land. in dem die Aprikosen blühen

Am Nachmittag überqueren wir den Indus und fahren nach Spituk, dem Zentralkloster des Gelbmützenordens. Auch dieses sehr beeindruckende Kloster liegt wieder hoch oben an einem Hang. Unten die Häuser der Mönche, oben die Versammlungshalle.

Seit der Dogra-invasion 1843 lebt die entmachtete, aber immer noch hoch angesehene Königsfamilie im Königspalast in Stok, unterhalb des vergletscherten Stok Kangri.

Nachdem wir gestern mehr mit Schlafen verbracht haben, lernen wir uns heute im Aprikosengarten des Hotels näher kennen. Ja, Aprikosengarten! Zwar sind wir hier auf 3.500 Metern Höhe, im Winter, der schon mal von Oktober bis Mai dauert, wird es schnell kälter als -20 Grad. Aber dafür ist die Sonneneinstrahlung im Sommer extrem intensiv. Zumindest intensiv genug, dass etwa Aprikosen oder Äpfel bereits jetzt in rauchen Mengen an den Bäumen hängen.

Unsere Gruppe besteht aus ingesamt 16 Personen, Alleinreisende, Freunde, und eine vierköpfige Familie. Unterwegs sind wir mit vier Jeeps.

Unsere Hannoveraner hatten noch Glück im Unglück. Wegen einer Verspätung ihres Zubringerfluges hatten sie ja die Maschine nach Neu-Delhi verpasst. Es war gar nicht so sicher, dass die tatsählich noch nach Ladakh kommen. Fünf Plätze im Flieger von Frankfurt nach Neu-Delhi zu bekommen ist noch eine vergleichbar leichte Übung. Die herausforderung war es vor allem, fünf Plätze in einem der chronisch überbuchten Flieger nach leh zu bekommen...

Königspalast in StokWeitere Fotos hier.

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© Peter Belina, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unterwegs zwischen 3.500 und 5.600 Metern in Nordindien. Eine Reise von Leh nach Srinagar: Unterwegs in Ladakh, Zansakar und Kaschmir, mitten im Himalaya
Details:
Aufbruch: 06.08.2016
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 20.08.2016
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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