In 208 Tagen um die Welt

Reisezeit: Oktober 2006 - April 2007  |  von Helena Graf

Kathmandu-Zwischen Faszination und Entsetzen: Lustiges Fehlersuchspiel

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Lucky Travel Service
Thahity
Kathmandu
Nepal

Die haben den Unterschied naemlich anscheinend noch nicht bemerkt!

Alles begann damit, dass wir von Kathmandu nach Delhi fliegen wollten, doch leider waren alle economy Plaetze schon ausgebucht, wie uns ein freundlicher Reisebuerobesitzer versicherte. Doch es gaebe auch noch die alternative mit einem super konfortablen Direktbus nach Delhi zu fahren. Die Sitze in diesem Superbus sollten konfortabler als im Flugzeug sein und es sollte sogar eine Toilette an Board geben. Das alles gab's fuer schabbe 30 Dollar! Naja, hoert sich garnicht so schlecht an. Gut, 36 Stunden Bus fahren ist schon nicht ohne, aber in so einer Luxus Touristen Kutsche gar kein Problem! Nachdem wir noch eine Nacht darueber geschlafen haben, sind wir wieder Zum Touristenbuero und haben Tickets fuer den kommenden Montag gekauft. Um 16 Uhr sollte es los gehen und es sollte uns sogar jemand um 3 vom Hotel abhohlen.
Montag morgen wurden wir dann aus dem Bett geklingelt. Eigendlich wollten wir mal so richtig ausschlafen, doch gegen 9 klopfte es an der Tuer. "Telephone for you!" das kann nur der freundliche Reisebuerobesitzer sein. Helena zieht sich schnell ein paar Sachen ueber und geht runter zum Telefon. Dort muss sich sich von einem schlecht Englisch sprechenden Nepali irgendwas von "Bus kaputt" und "Sulauli" an hoeren. Sunauli ist naemlich der Grenzuebergang ueber den wir auf der hinfahrt gekommen sind, aber der Luxus Touristen Bus fahrt ueberquert die Grenze an einer anderen Stelle. Da am Telefon nicht so richtig heraus zu bekommen ist, was der Typ von uns will, beschliessen wir nochmal zum reisebuero zu gehen. Als wir da ankommen, ist der freundlicher Mister Lucky Travel gerade am telefonieren. Dann erklaert er uns, dass der Bus, mit dem wir eigendlich fahren sollten kaputt sei, aber er haette uns jetzt Sitzplaetze in einem der anderen beiden Buse reserviert, die an diesem Tag fahren. Also kein Grund zur Beunruhigung. Puh, na dann ist ja nochmal alles gut gegangen, denken wir. Ansonsten haette es auch noch die Moeglichkeit gegeben mit einem Bus nach Sunauli, von Sunauli mit einem anderen Bus nach Gorakpur und von Gorakpur mit dem Zug nach Dehli. Aber ein bisschen komisch kommt uns die ganze Sache schon vor. Wir sagen dann, dass wir doch nicht vom Hotel abgehohlt werden moechten, sondern direkt zum Reisebuero kommen. Gut, sagt Mister Lucky Travel, aber wir brauchen erst um 4 kommen, weil der Bus eine Stunde spaeter los faehrt. Um 4 am Reisebuero angekommen, erfahren wir, dass es einige Probleme wegen irgendeiner "permision" gibt. Wir sollen wohl mit einem Ersatzbus fahren, der allerdings noch keine Genehmigung hat ueber die Grenze nach Indien zu fahren. (???) Aha,... So langsam beschleicht uns das Gefuehl der freundliche Mister Lucke Travel erzaehlt uns jedes Mal was anderes. Wir sollen um 5 nochmal wieder kommen, dann wuesste er wohl, ob der Bus die Genehmigung bekommen hat, oder nicht.

Um 5 ist klar: der Bus bekommt keine Genehmigung. Aber auf einmal es gibt noch einen anderen Super Touristen Bus, der nach Sunauli fahrt und einen andern super Touristen Bus, der von Sunauli nach Delhi faehrt. Das ist zumindest die Geschichte die uns jetzt erzaehlt wird. Wir wuerden dann sogar von einem Mitarbeiter vom einen Bus zum anderen gebracht. Dieser Mitarbeiter wuerde sogar unser Gepaeck tragen (ja,ja). Naja, das mit dem Gepaeck tragen ist wohl etwas uebertrieben, dachte ich, aber wenn es einen super Touristen Bus nach Sunauli und von Sunauli nach Delhi gibt, wo ist das Problem? Das ist doch super! Warum hat er das denn nicht gleich gesagt? Hmmm, ja, warum hat er das denn eigendlich nicht gleich gesagt!? Da ist irgendwas faul dran und um nochmal sicher zu gehen, fragen wir Mister Lucky Travel, ob es sich denn auch wirklich um einen Super komfortablen Touristen Bus mir verstellbaren Sitzen, mit genug Platz fuer die Beine und mit Toilette handelt. "Yes, sure! Very comfortable!" Nun gut, etwas mistrauisch sind wir schon, aber wenn er uns versichert, dass wir mit einem super Bus fahren... Wir sollen nun um halb 7 wieder kommen, denn der Bus fahrt um halb 8.
Wieder im Buero werden wir mit einem Mitarbeiter mit geschickt, der einen Kopf kleiner ist als ich und der uns ein Taxi besorden soll. Mister Lucky Treavel entschunldigt nicht noch einmal fuer die Unannehmlichkeiten, aber es sei ja schliesslich nicht seine Schuld.
Nachdem unser kleiner Begleiter es endlich geschafft hat uns im naechlichen Getuemmel der Stadt ein Taxi zu besorgen, sind wir schnell am Bushof angekommen. Dort muessen wir noch einige Minuten warten, bis er mit zwei anderen, israelischen Touristen ankommt. Wir sind so gespannt auf den Bus und auf dem Weg ueber den Parkplatz halten wir Ausschau nach einem schicken weissen Touristen Bus, aber leider ist weit und breit keiner zu sehn
Und da steht er, unser Bus!! ein ganz gewoehnlicher public bus und unsere Haelse schwellen an!! Wir muessen realisieren, dass wir maechtig verarscht wurden. Wie man so scharmlos luegen kann ist uns ein Raetzel. Wir sind etwas ratlos aber es hilft alles nichts. Erstmal das Gepaeck hoch aufs Dach. Um uns herum sehen einige Maenner und einer fordert uns auf ihm unsere Rucksaecke zu geben, damit er sie hochbringen kann. Der Typ ist total besoffen! Wir hatten schon Angst, dass das unser Busfahrer ist. Das haette noch gefehlt! Die Sitzplaetze fuer die wir Ticket haben sind so eng, dass wir uns einfach auf andere Plaetze in der ersten Reihe setzen.

Da steht auf einmal der besoffene "Rucksack-auf-dem-Dach-verschauer" vor uns und will 40 Rupien dafuer haben, dass er unser Gepaeck auf's Dach gebracht hat. So langsam schlaegt die schlechte Laune in Agression um!! Als wir dann auch noch aufgefordert werden uns auf die fuer uns reservierten Plaetze zu setzen, beschliessen wir uns unsere Taschen zu packen und dem freundlichen Mister Lucky Travel mal so richtig unsere Meinung zu sagen! Also frage ich jemanden, der in der Fahrerkabine sitzt, ob wir unsere Rucksaecke wieder haben koennen. "No" sagt er ohne eine Miene zu verziehen. Ich bin mir zuerst nicht sicher, ob er mich richtig verstanden hat. Ich bin mir nur sicher, dass es ihm scheiss egal ist, was ich zu sagen hab. Also beschliesst Helena kurzerhand selbst auf's Dach zu steigen, doch das Gepaeck ist schon unter einer Plane verschnuert. Wir fragen nun in die Runde ob wir unsere Rucksaecke wieder haben koennen. Meistens arbeiten in einem Bus 3-4 Maenner, aber komischer Weise war angeblich gerade niemand verantwortlich. Helena sitzt nun auf dem Dach und wird immer wuetender. "Does anybody work here? I want my backpack, now!!!" Doch diese entschlossenen Worte bringen die Schaulustigen nur zum Lachen und Helena zur Weissglut!
Irgendjemand, man weiss nicht ob Passagier oder Bediensteter, fragte dann was ueberhaupt unser Problem sei. Als wir meinten, dass wir nicht genug Platz zum sitzen haetten, verscheuchte er einfach die Leute, die in der ersten Reihe sassen und setzte uns dahin. Damit konnten wir uns einigermassen zufrieden geben, obwohl wir immernoch tierisch sauer waren und wir beschlossen nicht den Anschlussbus nach Delhi zu nehmen, sondern nach Varanasi zu fahren.
An der Grenze angekommen, tauschten wir unsere Tickets gegen einen verhaeltnismaessig mikrigen "refunt" von 700 IRs (14 Euro), aber besser als gar nichts!
Am Grenzuebergang trafen wir eine Australierin wieder, die wir auf der Annapurnarunde kennen gelernt hatten. Sie war auch auf dem Weg nach Varanasi und so beschlossen wir zusammen dem Touristenbus zu nehmen, und diesmal war es wirklich einer!
Das was uns an der Geschichte so geergert hat, waren nicht die 30 Dollar oder in einem public bus zu fahren, sondern, dass dieser Typ in Kathmandu uns so scharmlos verarscht hat!

© Helena Graf, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nepal-Indien-Neuseeland-Chile-Peru-Bolivien-Argentinien
Details:
Aufbruch: 02.10.2006
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 27.04.2007
Reiseziele: Indien
Nepal
Varanasi
Australien
Neuseeland
Chile
Peru
Bolivien
Argentinien
Uruguay
Der Autor
 
Helena Graf berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.