Mit dem Zug nach Südostasien

Reisezeit: August 2017 - Juni 2018  |  von Helmut V.

KRMEF - statt Reisen jetzt

Eines der ersten Flaschenhäuser Nepals beherbergt den Kindergarten und einen "Flaschengarten" auf dem Dach.

Eines der ersten Flaschenhäuser Nepals beherbergt den Kindergarten und einen "Flaschengarten" auf dem Dach.

Blick von unserer Dachterrasse auf den Himalaya im Morgendunst.

Blick von unserer Dachterrasse auf den Himalaya im Morgendunst.

Mittagspause vor der Schulküche.

Mittagspause vor der Schulküche.

Die ersten Tage in Nepal

Nach einer kurzen Nacht in Thamel, dem touristischen Kern von Kathmandu, bringt uns ein Taxi nach Chalnakhel. Dort befindet sich die Foundation, in der wir die nächsten Wochen verbringen wollen. In Nepal ist gerade Winter, das heißt, dass es morgens und auch abends nach Sonnenuntergang empfindlich kalt wird, so um die 6 - 10 Grad, während es tagsüber in der Sonne an die 20 Grad warm werden kann. Die Regenzeit ist jetzt schon lange vorbei. Das merken wir am Staub auf den teilweise unasphaltierten Strassen und an den grauen Büschen am Strassenrand. Nach dem großen Erdbeben mussten viele Strassen ganz neu angelegt werden und dabei hat man dann auch das Abwassersystem erneuert. Ausserhalb der Stadt dauern diese Massnahmen immer noch an. Gut eine halbe Stunde, dann sind wir da. Santosh, den wir noch von unserem letzten Aufenthalt in Nepal kennen, begrüßt uns herzlich. Mir geht es leider immer noch nicht besser, und so verkrieche ich mich gleich unter warme Wolldecken, während Helmut eine Führung durchs Gelände bekommt. Die Stiftung wurde vor 8 Jahren von Krishna Gurung gegründet. Er hatte 2 Jahre zuvor auf tragische Weise seinen Sohn verloren, dessen Namen, Kevin Rohan, die Stiftung nun trägt. Ihre Ziele sind die Ausbildung von Farmern in biologisch dynamischer Landwirtschaft in Verbindung mit deren alten Wissen und ihren alten Präparaten, sofern es noch vorhanden ist. Daneben gibt es einen waldorfinspirierten Kindergarten mit fast 100 Kindern und die ersten 3 Klassen einer waldorfinspirierten Schule. Untergebracht sind Kindergarten und Schule in Flaschenhäusern, denn das Bauen mit Recycling- Stoffen ist ein weiteres wichtiges Element der Stiftung. Auch das Guesthouse, in dem wir wohnen, ist teilweise aus Flaschen hergestellt. Es bietet Platz für rund 15 Gäste und ist eine wichtige Einnahmequelle für die Stiftung. Menschen allen Alters und aller Länder wohnen hier und bringen sich auf ihre Weise ein. 3 Amerikaner bauen gerade ein Prototyp Haus aus Reisstroh Ballen, einem Baustoff, der hier in grossen Mengen vorhanden ist. Drei junge Frauen aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden erstellen Schilder, die die verschiedenen Bereiche der Stiftung darstellen. Helmut hat gleich das Überangebot an Pomelos bemerkt und so haben wir Pomeloschale gekocht, gezuckert und dann im Solartrockner gedoerrt; eine leckere Süßigkeit, die jetzt über den hauseigenen Shop verkauft wird.

Mittlerweile bin ich auch wieder auf dem Damm. Nach mehreren Fiebertagen und Gliederschmerzen habe ich mich im Krankenhaus auf Malaria untersuchen lassen, da dies einige der typischen Symptome sind. Aber glücklicherweise war es das nicht und ich habe mich, auch Dank des guten, biologischen Essens hier, wieder soweit erholt, dass ich nun am Vormittag in die Schule gehe und am Nachmittag mit den Lehrerinnen arbeite. Ich bin sehr froh, dass sie wirklich Fragen haben, ich aber auch, und wir viel miteinander lachen.
Helmut hat eine tolle Idee entwickelt, wie man die Tafeln in der Schule auf dem vorhandenen Platz erweitern kann und wird das mit dem hier ansässigen Schreiner in den nächsten Tagen ausprobieren.
Arbeits- und schulfrei ist hier nur am Samstag. Der vergangene hat eine ganze Gruppe von uns in den Shivapuri Nationalpark geführt, nur eine Stunde ausserhalb der Stadt. Dank eines wirklich netten Führers haben wir einen herrlichen Ausblick auf schneebedeckte Himalayaberge erhalten. Nach rund 6 Stunden sind wir müde und glücklich wieder zurück gefahren. So kommen wir hier wieder in einen Lebensrhythmus von Arbeitstagen und freien Tagen, auf die wir uns freuen.
Im Gegensatz zu der Einrichtung, bei der wir beim letzten Mal gearbeitet haben, ist hier alles in nepalesischer Hand. Eine selbstbewusste Gärtnerin, Kali, hat den Garten in ihrer Verantwortung und fragt um Unterstützung bei den Volontären nach, wenn viel zu tun ist. So ist es auch in Kindergarten und Schule, in der Schmuckwerkstatt und im Restaurant. Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen, es sind rund 50, hier ihr Auskommen finden und selbstbewusst ihre Arbeit machen.

Rund um die Einrichtung stehen Häuser aus alternativen Baustoffen. Hier Lehm, Flaschen und Stroh.

Rund um die Einrichtung stehen Häuser aus alternativen Baustoffen. Hier Lehm, Flaschen und Stroh.

Die ersten Pomelos im Solartrockner.

Die ersten Pomelos im Solartrockner.

© Helmut V., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Frau Martina und ich fahren mit der Transsib nach Peking und von dort weiter nach Vietnam,Laos und Kamboscha. Wie es dann weiter geht wird sich zeigen.
Details:
Aufbruch: 24.08.2017
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: Juni 2018
Reiseziele: Ungarn
Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Indien
Nepal
Der Autor
 
Helmut V. berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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