Celebifamilie auf dem Weg nach Indien

Reisezeit: September 2013 - Juni 2014  |  von Ceyno Celebi

Dalbandin

Wieviel Menschen passen in ein Taxi?

Nachdem wir die Nacht überlebt und ein leckeres Omelette zum Frühstück verdrückt hatten, kamen wir mit ein paar Leuten ins Gespräch und erfuhren, dass die Busfahrer sich tatsächlich weigern Ausländer mitzunehmen, da es auf dem Weg nach Quetta eine Menge Kontrollpunkte gibt, an denen jedes Mal die Personalien der Touristen in üblicher Weise notiert werden. Dadurch verlieren die Busfahrer natürlich viel Zeit und die Mitreisenden sind nicht wirklich beglückt über diese Verzögerungen.
Okay, also Weiterfahrt mit dem Taxi. Wir sollten für die 300 km 4000,- PR (Pakistanische Rupies) bezahlen, das waren ca. 30,- €. Dann kam unser Taxifahrer und unser Begleitschutz, wir verhandelten noch einmal über den Preis (jetzt nur noch 3800 PR) und dann konnte es losgehen. Als wir zum Taxi kamen (ein Kombi), saßen vorn schon zwei Leute. Unser Taxifahrer stieg rechts ein (Linksverkehr!), wir stiegen hinten ein, dann kam noch ein älterer Mann, der vorn einstieg und dann musste ja auch noch unser Begleitschutz samt Kalaschnikow ins Auto und er setzte sich zu uns nach hinten, sodass jetzt also 9 Leute im Taxi saßen. Die Kinder fragten natürlich gleich, ob die jetzt alle mitfahren würden und ich sagte erst einmal, um sie zu beruhigen, dass die anderen vielleicht nur ein kleines Stück mitführen. Und tatsächlich hielt der Fahrer kurze Zeit später an und ich war schon erleichtert, doch es war nur ein kurzer Halt, um ein Schaf in den hinteren Kofferraum zu den Rucksäcken zu laden . So saßen jetzt also vorn 4, hinten 5 und im Kofferraum das Schaf. Auf dem Weg gab es ungefähr 7 Kontrollpunkte, an denen wir jedes Mal das Einschreiberitual vollzogen (Wenn Hakan schrieb, ging es relativ zügig.) Und fast an jedem Kontrollpunkt wechselte auch unser Begleitschutz (Der vorherige fuhr immer zurück zu seinem Standort.) Die Landschaft unterwegs war ziemlich gleichbleibend öde, sprich keine sichtbare Vegetation, nur ab und zu mal ein paar Hügel - endlose Steinwüste bis nach Dalbandin. Die Fahrt dauerte ungefähr 5 Stunden (Niemand stieg unterwegs aus!) und wir dachten uns eigentlich, dass wir dann mit dem Bus weiter nach Quetta fahren könnten, da der Polizeichef ja zu uns gesagt hatte, dass es ab Dalbandin kein Problem mehr ist. Doch da hatten wir uns wieder einmal sehr geirrt ...

Dalbandin

Wir wurden direkt vor einem Hotel (Al-Dawood) "abgeladen" und durften dieses an diesem Tag nicht mehr verlassen, wie wir nach kurzer Zeit vom Hotelmanager erfuhren, der uns noch versicherte, dass das Hotel auf jeden Fall "very safe" wäre, obwohl wir gar nicht danach gefragt hatten. Dann eröffnete man uns die wundervolle Nachricht, dass die Busfahrer auch von Dalbandin nach Quetta keine Ausländer mitnehmen würden, sodass wir wiederum mit einem Taxi fahren müssten. Nachdem wir diese Tatsache ein wenig verdaut hatten, half uns Irfan, ein wirklich netter junger Mann an der Rezeption, bei den Verhandlungen mit einem Taxifahrer. Dieser wollte für die noch verbliebenen 300/400 km 8000,- PR haben, also ungefähr 55,-/60,- €. Die Verhandlungen dauerten bis in die Abendstunden: Ein Liter Diesel würde 117,- PR kosten, die Strecke wäre sehr schlecht, es gäbe mindestens 15 Kontrollpunkte usw. ... Wir hatten kaum eine Chance, am Ende einigten wir uns auf 7000,- PR und verabredeten uns für den nächsten Morgen um 7.00 Uhr.
Übrigens haben wir in diesem Hotel ein richtig leckeres Essen bekommen, dessen Genuss unsere Laune wirklich anhob und so langsam bekamen wir eine Vorstellung von den schönen Dingen in Pakistan: richtig leckeres Essen und wirklich freundliche Leute .

© Ceyno Celebi, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einem 3-4-wöchigen Aufenthalt in der Türkei werden wir gemeinsam mit unseren Kindern (14, 8) auf dem Landweg nach Indien reisen.
Details:
Aufbruch: 24.09.2013
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 02.06.2014
Reiseziele: Türkei
Deutschland
Iran
Pakistan
Indien
Nepal
Der Autor
 
Ceyno Celebi berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.