Brit & Seb unterwegs in Sri Lanka

Reisezeit: September / Oktober 2013  |  von Sebastian Wetzel

04.-06.10.2013 Unawatuna

Unuwatuna

Die knapp 20 km bis nach Unuwatuna legten wir erneut unschlagbar günstig per local Bus zurück und waren nach kurzer Zeit an einem - ja, richtig geraten - der schönsten Strände Sri Lankas. In der Tat ist dieser schön von Felsen umschlossen. Dass das vorgelagere Korallenriff die Wellen bricht, halte ich allerdings für ein Gerücht. Neben durchaus hohen Wellen und einer extrem starken Unterströmung tut sich das Wasser hauptsächlich durch den Korallenschrott am Meeresgrund hervor. Ansonsten wird das Bild getrübt von Glasbodenbooten, Jet Skis, Banana Boats etc. Unuwatuna war somit der bisher touristischste Ort unserer Reise. Positiv anzumerken ist jedoch, dass dies mit einem guten Angebot an Restaurants und Guesthouses einher geht.

Strandrating:

Wasserqualität-Faktor: 4 von 5
Wellen-Fun-Faktor: 2 von 5
Postkarten-Faktor: 2 von 5
"Mallorca"-Faktor: 3 von 5
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Gesamtbewertung: 3 von 5

Unuwatuna hatte 2004 unter dem Tsunami besonders gelitten, viele Herbergen wurden zerstört, 45 Menschen starben. Auch Helmut Kohl erlebte den Tsunami hier, wurde jedoch per Helikopter ins Landesinnere geflogen. Man erließ daraufhin die Vorschrift, keine Hotels mehr direkt am Meer zu bauen, wobei sich nur die wenigsten wirklich daran hielten.
Unsere Herberge, das Sunil Guesthouse lag leicht zurückversetzt in einem schön gestalteten Garten. Neben gutem italienischen Kaffee (endlich mal wieder) waren hier putzwütige Angestellte mit wenig Feingefühl anzutreffen: Nachdem Britta auf der frisch geputzten und spiegelglatten Treppe ausrutschte, hatten diese nichts besseres zu tun, als unmittelbar neu zu bohnern... Naja, so konnten die blauen Flecken wenigstens in einem sauberen Zimmer heilen. Auch die holländische Eigentümerin fand den Vorfall eher amüsant als bedauernswert.

Wir verbrachten hier trotzdem für uns unglaublich lange 3 Nächte, die wir mit Essen, Schlafen, Souvenir stöbern (u.a. eine wunderschöne Ganesha Statue aus Tamarinden-Holz) und Ausflügen in die nähere Umgebung verbrachten.

Strand

Strand

Im Garten der Herberge

Im Garten der Herberge

Galle

So stand an Tag 2 Galle (ausgesprochen Gawl) auf dem Programm, die viertgrößte Stadt des Landes. Da es in Unuwatuna keinen einzigen Geldautomaten gibt, war der Besuch sowieso Pflichtprogramm, um nicht zu verhungern und/oder unter der Brücke schlafen zu müsssen. Hauptattraktion (neben dem ATM) hier ist die von Schutzwällen umgebene Altstadt, Fort genannt. Von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt, ist diese sehr schön erhalten bzw. saniert worden und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Die Lage am Südwestzipfel Sri Lankas machte die Stadt bereits vor mehr als 2000 Jahren zu einem hoch frequentierten Handelsplatz für Gold, Silber, Elfenbein, Edelsteine etc. Nachdem im 16. Jhd die Portugiesen mehr aus Zufall über die Stadt stolperten, machten sie sich diese umgehend zu eigen und errichteten die erste Befestigungsanlage. Nach etwa 100 Jahren wurde diese von den Holländern eingenommen, die die Stadt zu ihrem wichtigsten Hafen der neuen Kolonie machten. Die gesamte Anlage wurde dafür durch Sklaven um mehrere Meter aufgeschüttet (zur Verteidigung - sonst hätten ja Deiche ausgereicht). Da die Übergabe an die Engländer 1796 kampflos erfolgte, stellt sich die Stadt heute noch in solch gutem Zustand dar. Als Handelsplatz wurd sie jedoch 1870 von Colombo abgelöst.
Für einen Ausflug ist die Stadt definitiv empfehlenswert, man sollte allerdings guten Schuhwerk mitbringen, denn es gibt doch einiges zu erlaufen. Wohnen kann man sich dort allerdings schenken, da die Gegend außerhalb der Altstadt eher hässlich daherkommt.

Galle, Uhrenturm

Galle, Uhrenturm

Galle

Galle

Galle

Galle

Bewohner Galles

Bewohner Galles

Einziger Schlangenbeschwörer ohne komplett zerbissene Hände...

Einziger Schlangenbeschwörer ohne komplett zerbissene Hände...

Die Müllabfuhr

Die Müllabfuhr

In der Herberge

In der Herberge

Cricket-Verrückte

Cricket-Verrückte

Und weiter gehts

Da auch Unuwatuna recht schnell langweilig wird und das Baden so bescheiden war, trieb uns unsere Reise weiter gen Nordwesten, näher an unser Endziel Colombo heran. Nächstes Strandziel und gleichzeitig letzte Chance für einen "echten" Strandbungalow war Hikkaduwa.

© Sebastian Wetzel, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Die Bezaubernde" (Serendib), "Perle des Indischen Ozeans", "die Wundervolle" (Llankai) - klingt ja toll... Und da es in den vergangenen Jahrhunderten keine Horden von Marketing-Experten gab, müssen diese Bezeichnungen ja wahr sein. Also nichts wie ab nach Sri Lanka!
Details:
Aufbruch: 21.09.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 18.10.2013
Reiseziele: Sri Lanka
Der Autor
 
Sebastian Wetzel berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.