Whirlwind Tour durch den Iran

Reisezeit: April 2007  |  von Andre Schoch

Einwöchige Reise durch den Iran im April 2007. Dank guter Planung, Nachtfahrten und einem Fahrrad für die Stadterkundungen konnte ich in dieser kurzen Zeit alle Haupttouristenziele dieses wundervollen Landes - Teheran, Yazd, Shiraz, Persepolis, Esfahan - besuchen, ohne dass mir die Reise stressig oder gar gehetzt vorkam.

Ankunft in Teheran

Der Flieger von Bangkok kam gegen Mittag in Teheran an, es dauerte jedoch eine ganze Weile bis mein 7-Tage Visa-on-Arrival ausgestellt war. Dies lag nicht etwa an einer komplizierten Prozedur - es waren lediglich ein Formular auszufüllen und 50$ zu bezahlen - sondern an einer Gruppe Aserbaidschaner, die vor mir an der Reihe waren. Um kurz vor zwei konnte ich dann endlich aufs Rad steigen.
Die Strecke vom Flughafen nach Teheran ist gut ausgeschildert, aber überraschend weit (ca. 50km, auf der Autobahn wäre es näher gewesen) und nicht angenehm zu befahren. Die Straßen sind ordentlich, aber der Verkehr bereits 30 km vor dem Zentrum eine Katastrophe. Nicht nur die schiere Anzahl von Fahrzeugen (Benzin ist hier ja praktisch umsonst), sondern auch die völlige Missachtung jeglicher Verkehrsregeln war eine fahrtechnische Herausforderung und ich kam ganz schön ins Schwitzen, trotz milder Frühlingstemperaturen.

Highway in die Stadt

Highway in die Stadt

Am Hauptbahnhof angekommen, wollte ich eigentlich nur noch weg aus dieser Megametropole mit 15 Mio. Einwohnern, Millionen von Autos und der wohl mit am stärksten verschmutzten Luft weltweit.. Ich entschied mich spontan dazu den Nachtzug nach Yazd zu nehmen, da dies eine ruhige, alte Wüstenstadt sein soll, genau das richtige um erst einmal im Land anzukommen. Dieser Nachtzug nimmt eigentlich keine Fahrräder mit, aber da ich Tourist bin machten sie bei mir eine Ausnahme, ich musste nicht einmal etwas extra bezahlen. Überhaupt war der Service am Teheraner Hauptbahnhof hervorragend. Ein englisch sprechender Bahnangestellter kümmerte sich um alles : Ticket, Gepäckangelegenheiten... ebenfalls umsonst. Ich gab meine Sachen bei der Gepäckaufbewahrung ab und verbrachte die Stunden vor der Abfahrt bei Qalyan (Farsi für Wasserpfeife), Chai und Datteln (3000T) im traditionellen, schön eingerichteten Azari Teahouse nahe des Bahnhofs - genau so hatte ich mir meinen Aufenthalt im Iran erhofft.

Azari Tea House

Azari Tea House

Der Teheraner Hauptbahnhof

Der Teheraner Hauptbahnhof

Bevor der Zug dann um 21.30 Uhr los fuhr, machte ich noch einen kleinen Bummel durch das Viertel. Gegenüber des Bahnhofs gibt es einige Läden mit köstlichen, frisch gepressten Fruchtsäften für 50c das Glas.
Der Zug war ein alter Spanischer - 70er Jahre vermutlich. Die Abteile im 1. Klasse Schlafwagen (die einzige verfügbare Klasse) waren zwar etwas eng, aber die Betten waren den Umständen entsprechend recht bequem mit frischer Bettwäsche. Diese 8-stündige Zugfahrt im Schlafwagen kostete weniger als 4 €. Ich schlief durch bis um halb sechs morgens die Sonne aufging, rings herum Wüste.

Schlafwagen

Schlafwagen

© Andre Schoch, 2007
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 12.04.2007
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 19.04.2007
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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