Achämeniden, Safawiden und Sassaniden

Reisezeit: Mai / Juni 2014  |  von Herbert S.

Yazd I

Die Provinzhauptstadt Yazd liegt auf etwa 1200 Metern Höhe. Auf die interessante Wüstenstadt habe ich mich besonderrs gefreut. Windtürme und Kuppeln prägen das Zentrum.
Die Gründung der Stadt soll auf Alexander den großen zurückgehen., der hier achämenidische Gefangene festgehaten haben soll. Ausgabungen in der Nähe solen das belegen. Weiterhin soll der Name der Stadt auf einen sa ssanidischen König (Yazdegerd - 399-421) zurückgeführtr werden können.
Seine Bedeutung in historischer Hinsicht liegt darin begründet, dass die Stadt am Knotenpunkt verschiedener Karawanenwege liegt.

Um 9.30 Uhr treffen wir uns mit Sami an der Rezeption und besichtigen Yazd per pedes. Direkt gegenüber unseren Fahadan Traditionshotel befindet sich das Alexander-Gefängnis (Zendan-e Iskander oder Madrese Ziyai)., das eigentlich eine Schule war. Gemäß der Legende soll Alexander der Große hier aufständische achämenidische Adelige eingekerkert haben. Im Hof gibt es einen verliesartigen tiefen Raum, bei dem es sich wahrscheinlich um eine ehemalige Krypta handelt. Die Gesamtanlage von 1231 wurde als Madrese benützt, woraus sich ihr alternativer Name Madrese Ziyai ableitet.
Heute sind in den Räumen rund um den Innenhof diverse Handwerksbetriebe untergebracht. Weber, Töpfer, Glaser.

Beeindruckend ist der vierreihige Stalaktitenfries an der Kuppel

Beeindruckend ist der vierreihige Stalaktitenfries an der Kuppel

im Inneren steht wohl noch eine Restaurierung aus

im Inneren steht wohl noch eine Restaurierung aus

ehem. Krypta?

ehem. Krypta?

Heute sind in den Räumen rund um den Innenhof diverse Handwerksbetriebe untergebracht:

Weber

Weber

Töpfer

Töpfer

Kunstglaser

Kunstglaser

Wir schlendern durch die engen Gassen aus überwiegend Lehmziegel gebauten Häusern mit schönen Türen und originellen Verschlüssen. In einer dieser Gassen ist ein Geigenbauwerkstatt, das junge Mädchen läßt einen Blick hineinwerfen.

Geigenbauerin bei der Arbeit

Geigenbauerin bei der Arbeit

Runde Kuppeln mit jeweils vier Windtürmen rundherum, waren Wasserspeicher.

Wasserspeicher

Wasserspeicher

Modell eines Wasserspeichers

Modell eines Wasserspeichers

Wie auf Sardinien gibt es hier eine spezielle Art der Todesanzeige.

Wie auf Sardinien gibt es hier eine spezielle Art der Todesanzeige.

Im Kohan-Hotel dürfen wird auf das Dach steigen, um einen Rundumblick über die Stadt zu genießen. Fast alle Hotels haben einen durch Tuchüberspannung beschattbaren Innenhof.

das zugehörige 180°-Panoramabild befindet am Anfang des Kapitels

das zugehörige 180°-Panoramabild befindet am Anfang des Kapitels

der grüne Innenhof ist wie in unserem Farahan_hotel mit einer Plane schattierbar

der grüne Innenhof ist wie in unserem Farahan_hotel mit einer Plane schattierbar

Obligatorisch ist natürlich auch der Besuch eines Souvenir-/ Teppichladens. Auch dort gibt es einen schönen Innenhof. Nebenan wird Seide verwebt.

dieser Teppich ist nicht geknüpft! -  eine spezielle Art Teppich, der Nadelarbeit ist, denn auf der Rückseite sieht man die Fäden.

dieser Teppich ist nicht geknüpft! - eine spezielle Art Teppich, der Nadelarbeit ist, denn auf der Rückseite sieht man die Fäden.

Seidenweberei

Seidenweberei

kunstvolle Tischdecke aus reiner Seide

kunstvolle Tischdecke aus reiner Seide

Das Mausoleum Seyyed Rokn od-Din liegt ganz versteckt. Seine türkisfarbene Kuppel mit blauem Gitternetz fällt jedoch auf. Dieser Grabbau zeichnet sich durch die prächtigen, an florale Teppichmuster erinnernden Ausmalungen der Innenkuppel aus, um die ein Schriftband in Flecht-Kufi läuft. Hier ist Rokn od-Din beigesetzt, der die Freitagsmoschee gründete und viele Stiftungen (Waqf) schuf.

Mausoleum Seyyed Rokn od-Din

Mausoleum Seyyed Rokn od-Din

Nur 100 m weiter folgt dann die Besichtigung der Freitagsmoschee (Jame-Moschee). In der Moschee machen Studenten Mathematikaufgaben (Matrizen). Ein Restaurateur ist bei der Arbeit ein Mosaik wieder zu vervollständigen.

Portal-Iwan

Portal-Iwan

Die Jame Moschee wurde zwischen 1324 und 1327 an der Stelle eines früheren Feuertempel und einer seldschukischen Moschee begonnen.
Zuerst entstand der Kuppelsaal und dann die seitlichen Gebetshallen, deren Dächer von quergestellten Stützbögen getragen werden. In muzzafaridischer Zeit , um 1375, wurde auch der hohe Eingangsiwan fertiggestellt und ein großer Teil des Fliesendekors angebracht. Die beiden Minarette, die den Portal-Iwan mit 48 m Höhe zum höchsten inn Iran machten, stammen aus den Jahren 1523-1577.

seine hohe Bogennische wird von einem Muqarnas-Gewölbe abgeschlossen

seine hohe Bogennische wird von einem Muqarnas-Gewölbe abgeschlossen

der Eingangsiwan ist über und über mit floralen, geometrsichen und kalligrafischen Fliesenmosaiken in Blau- und Türkistönen versehen

der Eingangsiwan ist über und über mit floralen, geometrsichen und kalligrafischen Fliesenmosaiken in Blau- und Türkistönen versehen

Formen verziert

Formen verziert

stilisiertes Sonnenrad in der Hauptkuppel - mit blauen und terrakottafarbenen sechs- und siebenzackigen Sternen und geometrischen

stilisiertes Sonnenrad in der Hauptkuppel - mit blauen und terrakottafarbenen sechs- und siebenzackigen Sternen und geometrischen

Diese setzen sich auch im Innern der Moschee oberhalb der Sockelzone fort.

Zum Schluß haben wir noch Gelegenheit einem Restaurateur zuzusehen, der einen Fliesenabschnitt 'bearbeitet'.

Beim Heraustreten aus der Moschee ist ein Blick auf den Uhrenturm gestattet, den wir aber nicht ansteuern , da wir im Silkroad-Hotel zum Mittagssnack angemeldet sind. Es ist ein Backpackerhotel, in dem auch die entsprechenden jungen Leute offensichtlich nicht auf dem Schnelltrip sind, sondern auch Zeit zum Kartenspielen oder Schachspielen haben. Das Lokal haben wir angesteuert, weil es dort Kamelfleisch gibt.

Silkroad-Hotel

Silkroad-Hotel

Auf dem Rückweg zum Hotel werfen wir einen Blick in eine Bäckerei, bevor wir am Hotel bei einem Tee Teppiche gezeigt bekommen. Interessant ist dabei eine spezielle Art Teppich, der Nadelarbeit ist, denn auf der Rückseite sieht man die Fäden.

Bäckerei für das Fladenbrot - voll mechanisiert

Bäckerei für das Fladenbrot - voll mechanisiert

Noch ein Souvenirladen und dann ist zunächst einmal in unserem gemütlichen Zimmer Nachmittagssiesta.

© Herbert S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die kulturelle Hinterlassenschaft der genannten Reiche aus mehr als zweieinhalb Jahrtausende erfordert eine gewaltige Kilometerleistung durch ganz Iran. Selbst dann hat man den Eindruck, man habe noch nichts gesehen - und außerdem sind durchaus auch kulinarische Erlebnisse zu erwarten.
Details:
Aufbruch: 24.05.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 14.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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