Höhepunkte Jordanien

Reisezeit: März 2019  |  von Herbert S.

Wüstenschlösser: Qasr al Kharanah

Über ihren Erbauer und das Datum ihres Entstehens gibt diese Anlage keine Auskunft. Selbst ihr Zweck ist umstritten, die Theorien reichen von einer Karawanserei über eine Festung bis zu einem Palast, in dem Staatsgeschäfte getätigt wurden, lediglich eine kufische Inschrift deutet auf das Jahr 710. in dem das Gebäude bereits existierte. Kharanah gilt als das baulich besterhaltene der Wüstenschlösser, selbst das Obergeschoss ist weitgehend intakt.

Man betritt das nahezu quadratische Bauwerk durch einen schmalen Eingang im zentralen, halbkreisförmigen Turm im Süden. Vermutlich wurden die Räume rechts und links neben dem Eingang im Erdgeschoss als Stallungen oder Lagerräume genutzt. Vom Eingang geht man geradeaus weiter in den zentralen Hof, in dem eine Zisterne lag und ein Abwassersystem vorhanden war. Auf der West-, Ost- und Nordseite des Hofs gruppieren sich Wohnräume jeweils um einen Hauptraum (Beit-System).

Ins Obergeschoss Kharanafis führen zwei Treppen. Auch hier wurden ähnliche Raumgruppen wie im Erdgeschoss angelegt, die Nordseite wurde allerdings nicht fertiggestellt.

Auf der Westseite liegt der größte Raum, der sogenannte Inschriftenraum mit Graffiti früherer Besucher. Das älteste besagt, dass ein Mann namens AI Malik Ibn Omar am 24. November 710 (nach christlicher Zeitrechnung) hier verweilte - der einzige Hinweis auf eine mögliche Datierung, weil das Gebäude zumindest zu dieser Zeit schon so weit fertiggestellt war.
Die beiden Haupträume der Südseite (gegenüber dem Eingang) sind auffallend schön mit Säulen dekoriert.

Interessant ist die an einer Stelle sichtbarer Aufbau einer Säule: es handelt sich um einen verputzten Holzstamm.

Im Eingang ist noch eine Wasserrinne erkennbar - ob Ab- oder Zufluss ?

erstaunlich die Dekorationsfreude bei einem doch schwierigen Mauerwerk

erstaunlich die Dekorationsfreude bei einem doch schwierigen Mauerwerk

Nahezu pünktlich zum Ende des Tagesprogramms beginnt es zu regnen, aber die Fahrt von ca. 130 km nach Westen zum Toten Meer findet ja im Bus statt.

© Herbert S., 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich weiß auch nicht, warum wir bei all unseren Reisen Petra ausgelassen haben. Nun gab es eine Möglichkeit 'auf die Schnelle' d.h. konzentriert die Höhepunkte Jordaniens zu erleben. Gut dass wir es nun hinter uns haben, denn am Rückkehrtag twittert Trump, die Golanhöhen sollten endgültig zu Israel gehören. Ob dies für die krisengeschüttelte Gegend nicht wieder Öl ins Feuer giessen bedeutet?
Details:
Aufbruch: März 2019
Dauer: unbekannt
Heimkehr: März 2019
Reiseziele: Jordanien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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