Höhepunkte Jordanien

Reisezeit: März 2019  |  von Herbert S.

Gerasa - röm. Provinzstadt (III)

Zurück auf dem Cardo Maximus - vorbei an zahlreichen dekorativen 'Trümmer'-Teilen ist das nächste Ziel das Nymphäum. Doch zuvor treffen wir auf einen Souvenir'produzenten, den man bei der Herstellung seiner kunstvoll mit verschiedenfarbigem Sand befüllten Gefäße beobachten kann.

Cardo maximus (nach Süden)

Cardo maximus (nach Süden)

die befüllten Gläser sind landesweit z.Zt. der 'Renner' und werden überall angeboten, wo nur ein Tourist auftaucht

die befüllten Gläser sind landesweit z.Zt. der 'Renner' und werden überall angeboten, wo nur ein Tourist auftaucht

Das Nymphaeum istz der imposante Stadtbrunnenbau. Das prächtig geschmückte, zweigeschossige Gebäude wurde 191 n. Chr. errichtet. Das Erdgeschoss war marmorverkleidet, das Obergeschoss mit bemaltem Stuck verziert. In den von korinthischen Säulen flankierten Nischen standen Statuen, die im Untergeschoss vermutlich Gefäße in den Händen hielten, aus denen sich Wasser ins Bassin ergoss.

recht und links vom großen Beck sind Öffnungen für Wasser sichtbar

recht und links vom großen Beck sind Öffnungen für Wasser sichtbar

Fast neben dem Nymphäum befindet sich die Kathedrale - besser die spärlichen Reste von ihr.

Wir folgen der Cardo Maximus, auf der hier die Karrenspuren deutlich erkennbar werden, bis wir an die Stümpfe des Süd-Tetrapylons kommen.

Auf den vier Basen erhoben sich vier durch Architrave verbundene Säulen. Die hier abzweigende Straße (Decumanus) führte nach Westen zum Westtor, nach Osten, über eine Brücke, zu den Ostbädern und dem Wohnbereich der Stadt. Unterhalb des Straßenbelags wurden hier die Abwasserkanäle zu einem Ablaufkanal zusammengefasst, der in den Chrysorhoas mündete.

Süd-Tetrapylon

Süd-Tetrapylon

Schräg gegenüber wurde erst in jüngster Zeit von einem spanischen Team das Macellum, der römische Lebensmittelmarkt, ausgegraben. Die Spanier apostrophieren es von den Proportionen her als eines der besten Beispiele im Römischen Reich. Den Mittelpunkt des Marktes bildet ein noch gut erhaltenes Oktogon. in dem sich ein Brunnen befand. Kammern an den Seiten des Hofes beherbergten Händler und Geldwechsler. (Dumont)

Macellum - Oktogon mit Brunnen

Macellum - Oktogon mit Brunnen

löwenförmige Stützen für die Tische der Händler

löwenförmige Stützen für die Tische der Händler

Zurück über das Ovale Forum und entlang des Hyppodroms kehren wir bei beginnender Dämmerung zurück zum Eingang.

Kurz vor dem Hadrianstor treffen wir noch auf die restlichen Mauern der Marianos-Kirche (570 - 749 n. Chr.), deren Mosaiken noch einmal überzeugen können.

© Herbert S., 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich weiß auch nicht, warum wir bei all unseren Reisen Petra ausgelassen haben. Nun gab es eine Möglichkeit 'auf die Schnelle' d.h. konzentriert die Höhepunkte Jordaniens zu erleben. Gut dass wir es nun hinter uns haben, denn am Rückkehrtag twittert Trump, die Golanhöhen sollten endgültig zu Israel gehören. Ob dies für die krisengeschüttelte Gegend nicht wieder Öl ins Feuer giessen bedeutet?
Details:
Aufbruch: März 2019
Dauer: unbekannt
Heimkehr: März 2019
Reiseziele: Jordanien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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