Libanon

Reisezeit: September 2005 - Februar 2006  |  von Karolin S

Wohnen

2.11.

Vor allem Libanesen und Amis sagen, die Wohnung wäre genau wie in "L'Auberge Espagnole". Ich kenne den Film nicht.
Wir sind eine WG mit sechs Menschen, wahrscheinlich einer Maus, einem Hausfreund und 10 Fischen.
Die Maus hat Zied neulich abends im Wohnzimmer (neben meinem Zimmer) entdeckt, als ich schon im Bett war. Ich habe nur einen fürchterlichen Krach gehört, als er sich beim Versuch, sie zu fangen, gegen das Klavier geworfen hat. Aber weil dem Krach keine Schreie folgten, wusste ich, es ist nix gefährliches passiert, und konte weiter pennen. Die Maus ward seitdem nie wieder gesehen.

Zu den Fischen und Mitbewohnern: Der schwarze Fisch ist der André-Fisch, weil die beiden das gleiche Outfit tragen. André studiert Bibliothekswesen und ist hier Praktikant im Goethe-Institut.
Der blonde Fisch gehört zu Malene aus Dänemark. Sie ist 35, liebt das Reisen und hat dementsprechend was zu erzählen. Sie hat unter anderem in Pakistan, Paris und Afrika gelebt und als Reisebegleiterin, in der Botschaft und bei NGOs gearbeitet. Zur Zeit ist eine NGO dran.
Zied habe ich angeschleppt, er ist der einzige Student außer mir, sowie Quotenaraber, falls man die Tunesier unter die Araber zählen darf.
Simon aus Mannheim arbeitet bei der Friedrich-Eber-Stiftung, studiert in Mannheim Soziologie und hilft mir bei soziologischen Texten, ich redigiere die Texte, die er für die FES schreibt.
Janne ist meine Kommilitonin aus Leipzig und macht hier ein Unterrichtspraktikum am Goetheinstitut.

Hassan wohnt nicht hier, sondern in Saida, ist aber oft zu Besuch und schläft regelmäßig im Wohnzimmer. Er ist in Deutschland aufgewacht und hat Heimweh. Es ist oft sehr praktisch, Hassan zu kennen, zum Beispiel als es am Sonntag beim Frühstück geklingelt hat, ich in Schlafanzughose aufgemacht habe und draußen ein Polizist von der benachbarten Bullerei stand. Er meinte, bei ihnen regnets ins Revier, und zwar über unseren Balkon. Er hat mir nicht richtig geglaubt, dass alle unsere Balkonfenster zu sind und der Balkon trocken ist. Also habe ich ihn auf den Balkon gebeten, wo die anderen beim Frühstück saßen, Malene leider noch im Nachthemd in ihre Decke gewickelt. Von dem Moment an konnte dann Hassan das Gespräch übernehmen. Die Pfütze im Polizeirevier kam offensichtlich von einem Flachdach neben meinem Fenster, Hassan konnte den Polizisten versichern, dass unser Hausbesitzer sich kümmern würde. Warten wir den nächsten Platzregen ab!

Will mich jemand besuchen kommen? Es gibt von Lufthansa ein Angebot ab Frankfurt! Das kann man aber nicht übers Internet bekommen, sondern nur im Reisebüro.
Ich telefoniere ja nur sehr selten (wurde bis jetzt, glaub ich, vier mal angerufen) und vermisse das auch nicht, aber freuen tuts einen ja doch. Jedenfalls soll die unschlagbar billigste und gut funktionierende Vorwahl derzeit die 01050 sein.

Mein erster Besuch ist übrigens grade da: Meine und Jannes Leipziger Kommilitonen Anselm und David, die grade in Bir Zeit studieren und ein nettes Blog haben.

© Karolin S, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich studiere Arabistik in Leipzig, verlege jetzt aber meinen Studienort für ein Semester nach Beirut.
Details:
Aufbruch: 15.09.2005
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: Februar 2006
Reiseziele: Libanon
Der Autor
 
Karolin S berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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