OMAN - Unterwegs im Weihrauchland

Reisezeit: September 2011  |  von Thomas K.

MASQAT - Ein neues Abenteuer beginnt: Der Sultan

Auch wenn Sultan Qaboos bin Said al Said totaler Herrscher über exekutive, legislative und judicative Gewalt ist, ist er bei den Omanis geschätzt und geachtet. Als er 1970 bei seiner Machtübernahme nach Muscat kam, versprach er in seiner Begrüßungsrede das Land aufzubauen und in einen modernen, von Wohlstand geprägten Staat umzuwandeln. Bis da hin war der Oman ein zurückgebliebenes, verarmtes und von der Außenwelt weitgehend abgeschottetes Land. Das sollte sich jetzt ändern. Seine erste große Amtshandlung war eine Reise durch das ganze Land, um zu sehen, wo es am nötigsten war, mit der Modernisierung zu beginnen. Straßen mussten geteert, ganze Dörfer und Städte mit Wasser und Strom versorgt werden. Mit Hilfe seines Volkes gelang es Sultan Qaboos, einen reichen, modernen Staat zu schaffen, der dennoch durch Islam und alte Tradizionen geprägt ist. Die Omanis zahlen keine Steuern, Strom und Wasser sind umsonst. Mit der Volljährigkeit bekommt jeder Omani ein Grundstück von sechshundert Quadratmetern von der Regierung geschenkt, wobei die Lage je nach Verfügbarkeit selbst ausgewählt werden kann. Oft bilden sich dabei ganze Straßenzüge, die einem einzigen Clan gehören. Eltern, Geschwister, Onkels, Tanten, Cousin und Cousinen siedeln sich mit ihren Familien alle in einem Wohnblock zusammen.
Ich habe den ganzen Palast für mich alleine. Touristen habe ich bis jetzt fast keine gesehen und für die Einheimischen ist der Palast nicht interessant genug, ihn an einem Nachmittag mit über vierzig Grad zu besichtigen. Die weißen Gebäude der Ministerien glänzen im gleißenden Sonnenlicht, wirken unwirklich, wie aus Zucker. Bögen, Erker, Türmchen, Kuppeln oder Zinnen schmücken die Gebäude und lasen sie wie Burgen aussehen. Omanische Fahnen wehen auf den Dächern im warmen Wind. Grau und kantig steigen die Berge gleich hinter der Stadt empor. Fast wie getarnt liegen die beiden Burgen Fort Jalali und Fort Mirani in den Felsen direkt am Wasser. Vom Meer her durch die Forts, vom Land her durch die steilen Berge geschützt hatte Muscat eine sichere Lage, aber nie die Möglichkeit sich zu einer richtigen Großstadt auszubreiten. Ich besichtige noch das mächtige Stadttor und fahre dann zurück nach Ruwi. Ruwi ist eines der wichtigsten Teile von Muscat. Hier befindet sich auch der Hauptbusbahnhof, viele Geschäfte und große Einkaufszentren.

© Thomas K., 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Masqat - Nizwa - Salalah
Details:
Aufbruch: September 2011
Dauer: unbekannt
Heimkehr: September 2011
Reiseziele: Oman
Der Autor
 
Thomas K. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.