V.A.E

Reisezeit: September 2010  |  von Thomas K.

DUBAI - Stadt der Superlative: Down Town

Die Sheikh-Zayeed-Road, jene legendäre Straße, die nach dem Emir von Abu Dhabi und dem ersten Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate nach Erlangung der Unabhängikeit im Jahre 1971 benannt ist, verbindet fast alle wichtigen Stadtteile miteinander und führt mitten durch die bekannte Downtown. Ein Wolkenkratzer reiht sich an den nächsten entlang der Schnellstraße, die sich mit sieben oder acht Spuren in beide Richtungen bis ans südliche Stadtende im Stadtteil Jebel Ali an der Grenze zum Emirat Abu Dhabi zieht. Parallel dazu verläuft eine erst vor kurzem neu eröffnete oberirdische Metrolinie mit futuristischen Haltestellen, von denen überdachte Fußgängerbrücken über die breite Straße führen. Hier muß man nicht selber gehen, moderne Laufbänder wie am Flughafen übernehmen das.
Die Metro ist zum wichtigsten öffentlichen Fortbewegungsmittel der Stadt geworden. Ohne sie wäre ein günstiges, schnelles Vorankommen in Dubai kaum noch vorstellbar. Selbstverständlich ist sie fahrerlos und mit Knüppeln bewaffnete Soldaten wachen an den Haltenstellen, dass niemand Unsinn treibt. Die Wolkenkratzer sind so hoch, dass man von der Metro aus kaum bis an die Spitze sehen kann. Die Zwillingtürme der Emirates-Towers, das Ettisalat-Building und das Four Points Sheraton Hotel mit einer Pool-Terrasse im 43.Stockwerk stehen hier. Büros, teure Appartments und Nobelhotels, die mit Zimmern mit atemberaubenden Blick auf die Stadt Werbung machen, sind hier untergebracht. Wer sonst, als die vielen fleißigen Gastarbeiter sollen beim Bau geholfen haben? Zu hunderttausenden kommen sie aus Pakistan, Indien, Bangladesh und dem fernen Osten in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Bei ihrer Ankunft werden sie streng nach Qualifikationen getrent. Wer kann dies, wer kann jenes, wer spricht Englisch oder Arabisch? Je besser die Ausbildung, desto größer ist die Chance einen angenehmen Job in einem kühlen Büro oder hinter irgendeinem Schalter eines Postamtes oder einer Wechselstube zu finden. Wer keine Ausbildung hat bleibt meistens als Straßenarbeiter oder schuftet im Schweiße seines Angesichts bei Temperaturen von über vierzig Gradauf dem Bau. Oft leben sie unter fast menschenunwürdigen Bedingungen zu fünft oder zu zehnt in. Auch wenn sie nur schlecht bezahlt warden ist es schon ein Aufstieg im Gegensatz zum Heimatland und das Geld reicht aus, um sich und die daheim gebliebene Familie zu ernähren. Wer nich innerhalb von drei Monaten eine Arbeit findet, oder seinen Stelle verliert, wird ins Herkunftsland abgeschoben.

Allübertreffend, nicht nur die Hochhäuser Dubais, sondern auch die New Yorks und die Wahrzeichen Kuala Lumpurs und Taipes, ist der Burj Khalifa. 330000 Tonnen Stahl und Beton wurden bei dem rund 1 Milliarde teuren Bauprojekt verarbeitet. 57 Aufzüge befinden sich in dem Gebäude, was neben über eintausend Appartments auch das weltweit erste Armani-Designer Hotel beherbergt. 49 Etagen sind mit Büros belegt, wovon die 158. - 162. Mohammed Ali Al-Abbar, dem Konzernchef von Emaar Properties, als Büroräume zu eigen sind. In den obersten der über 190 Stockwerken sind Technikräume mit Schaltkästen für die Antenne, die mit einer Höhe von 830 Metern - so hoch wie ein Mittelgebirgsgipfel auf der Schwäbischen Alb - die Spitze markiert. Zugang zu den Aufzügen findet man im Untergeschoß des Dubai Malls. Einhundert Dirham kostet ein Ticket nach oben. Ein langes Laufband führt durch an dunkles Tunnel. Beamer werfen Bilder von den Emiraten, von de Wüste, Oasen, Kamelen und Falken an die Wand, von orientalischer Musik untermalt. Im Aufzug geht dann alles ganz schnell. In nicht einer Minute rast die Fahrgastkabine in das 124. Stockwerk hinauf. Mit einer Geschwindigkeit von zehn Metern pro Sekunde zählt er zu den schnellsten Aufzügen der Welt. Die Fenster auf der Besucher-Plattform reichen vom Boden bis zur Decke. Der Blick reicht über die ganze Stadt und das Umland. Noch toller ist es auf dem großzügigen Balkon, der genug Platz bieten würde, eine ganze Wohnterrasse einzurichten. Hier würde ich einen langen Esstisch, einen Grill und ein Sofa aufstellen, was man nachts zu einem Bett ausfahren kann. Dann würde nur noch ein großer Fernseher zur Unterhaltung und ein paar ein- und ausfahrbare Sonnensegel fehlen. Im Inneren könnte man zwei moderne Wohnzimmer, eine offene Küche und mehere Schlafzimmer einrichten. Das wäre ein schooner Wohntraum, den sich der ein oder andere superreiche Scheich bereits erfüllt haben dürfte. Man kann nicht nur senkrecht nach unten sehen, man schaut von oben auf die Wolkenkratzer in der Sheikh-Zayeed-Road, die wie ein schwarzes Band tief unten liegt. Die Metro gleicht einer Modelleisenbahn der Spur Null und der bunte Strom winzig kleiner Autos zieht sich wie ein endloser Wurm durch die Stadt. Vor der Küste kann man deutlich die künstlich angelegt Insellandschaft "The World" sehen. Weit im Süden, schon im leichten Dunst, stehen die Hochhäuser von Dubai- Marina und im Norden die am Creek, wo sich auch mein Hotel befindet.

Ein weiteres Highlight sind die großen, modernen Shoppingcenters. Im Dubai-Mall gibt es neben vielen Läden, die teure Markenklamotten, Uhren, Schmuck und Unterhaltungselktronik in den Schaufenstern ausstellen, auch ein großes Aquarium. Hinter einer dicken Glasscheibe, die sich zwei bis drei Stockwerke in die Höhe zieht, tummeln sich nicht nur kleine Fische, sondern auch Haie. Das ist für alle zugängluich. Gegen Eintritt kann man auch durch den Glastunnel gehen, wo man sich praktisch wie mitten im Wasser befindet und die Fische um einen herum schwimmen.

Das Ibn-Batuta-Mall, ganz im Süden der Stadt, ist nach einem berühmten Weltumsegler benannt und ihm zu Ehren im Stil der verschiedenen Länder erbaut, in denen er Station machte. Von China bis nach Andalusien ziehen sich die verschiedenen Bereiche. Im Chinesischen Teil steht in der Haupthalle der Nachbau eines großen Drachenbootes, im Indischen ein großer Elefant. Der persische Teil ist vollständig mit blauen Kacheln gefließt, wie die großen Moscheen in Isfahan. Der Ägyptische Teil weist die
typischen Hieroglyphen und Wandmalereien auf, wie sie in den Tempeln in Luxor und anderen Städten am Nil zu finden sind. Im Tunesischen Teil sind um die Geschäfte die Mauern kleiner weißer Häuschen mit Balkons und blauen Fensterläden angedeutet, überdacht von einer himmelblauen
Decke mit Schäfchenwolken, als befinde man sich tatsächlich auf dem Marktplatz eienr tunesischen Kleinstadt. Der letzte Trakt ist der Alhambra im spanischen Andalusien nachempfunden.

Ein drittes großes Shopping-Center ist das Mall of the Emirates, wo es ein Spielparadies für Groß und klein gibt. Hier können sich ausgewachsene Männer ebenso ammüsieren, wie kleine Kinder. Für alle ist etwas geboten,

Billard, Darts, Spielautomaten und vieles mehr. Zwei verschleierte Frauen üben sich an einem Automaten im Schießen und eine Gruppe Männer in weißen Gewändern mit traditionellen Kopfbedeckungen werfen eine Runde
Darts.
Das absolute Highlight dieses Malls aber ist das Ski- Dubai, die berühmte Skihalle, die ein Gefälle von fünfzig Metern überwindet und stets auf vier Grad unter Null gekühlt wird. Eine Glasfront bietet einen Einblick in diese
Schneewelt, mitten in einem Land, dessen Winter warmer als ein gewöhnlicher deutscher Sommer sind. Ein Mann im Schneeanzug mit rot-weißem Arafat Kopftuch und auf Skiern sieht schon lustig aus. Sogar einen echten Schlepp-Lift gibt es. Das ganze zu erbauen war nicht einfach und
immer wieder gab es Pannen, die die Ferstigstellung zum geplanten Zeitpunkt gefährdeten. Mit einer Spezialvorrichtung musste die ganze Halle Zentimeter für Zentimeter in die Höhe befördert werden. Dabei kam der Wind in die Quere, sodass die Ingeneure den Vorgang unterbrechen ließen, bis dieser nachgelassen hatte, da es sonst zu gefährlich gewesen wäre. Später entdeckte man Mängel im Kühlsystem, sodass das ganze noch einmal komplett überprüft und ausgebessert werden musste, was wertvolle Zeit und unnötig Geld kostete.
Das Warenangebot ist in allen Malls das Gleiche. Hier gehen die wohlhabenden Einheimischen Shoppen. Ein Parkplatz in Eingangsnähe kann schon an die hundert Dirhams kosten. Nicht viel für den, der ein einem Porsche Cayenne anfährt, desen PS-starke Fünfliter Maschine mit einem sonoren Sound zufrieden vor sich hinbrabbelt.

Sheikh-Zayeed-Road

Sheikh-Zayeed-Road

Fast wie aus dem Flugzeug: Der Blick vom Burj Khalifa

Fast wie aus dem Flugzeug: Der Blick vom Burj Khalifa

Über den Dächern der Wolkenkratzer

Über den Dächern der Wolkenkratzer

Burj Khalifa

Burj Khalifa

Ibn Batuta Mall: Ägypten ...

Ibn Batuta Mall: Ägypten ...

... und Indien

... und Indien

Dubai-Ski im Mall of the Emirates

Dubai-Ski im Mall of the Emirates

Fahrerlos: Die Metro in Dubai. In einigen Kilometern Entfernung zeichnet  sich im Dunst der Stadt die Skyline der Downtown ab.

Fahrerlos: Die Metro in Dubai. In einigen Kilometern Entfernung zeichnet sich im Dunst der Stadt die Skyline der Downtown ab.

© Thomas K., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dubai
Details:
Aufbruch: September 2010
Dauer: unbekannt
Heimkehr: September 2010
Reiseziele: Vereinigte Arabische Emirate
Oman
Der Autor
 
Thomas K. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.