Um die Welt mit Sarah und Michael

Reisezeit: Mai - August 2005  |  von Michael B.

China: Mit dem Zug nach Shanghai

Mitten in der Nacht um 1 Uhr morgens gehts es auf den Bahnhof von Guilin. Netterweise begleitet uns der Taxifahrer bis in die Wartehalle, denn sehr viel verstehen wir hier ansonsten ohne Chinesisch-Kenntnisse leider nicht. In der Halle tummeln sich Hunderte von Chinesen, die mit Sack und Pack ebenfalls auf den Zug in Richtung Shanghai warten. Das Ganze ist eine sehr spannende Erfahrung fuer uns, denn fast alle starren uns wie Aliens an, insbesondere Sarah mit ihren grossen, runden Augen ist die Attraktion. Mit einiger Verspaetung trifft dann der Zug ein und alle stuerzen auf die Waggons. Wir haben ein Liegeabteil reserviert, das wir uns mit 2 weiteren Personen teilen. Auf den ersten Blick wirkt es eher befremdlich zu wissen, dass man die naechsten 30 Stunden in dieser Enge verbringen soll, denn Platz gibt es wirklich nicht soviel im Abteil, zwischen den Betten ist nur ein 2 x 0,5 m breiter Streifen und das Bett ca. 80 cm breit. Na dann mal aufpassen, dass man da nicht auf den Boden faellt.
Wir haben aber mit unseren Abteil grosses Glueck, denn zwei junge Koreaner teilen sich dieses mit uns und der eine spricht ein bisschen Englisch und erklaert uns die Freinheiten des chinesichen Bahnfahrens. Zunaechst schlafen bzw. doesen wir ziemlich lange, durchschlafen ist nicht so leicht, denn es rumpelt und pumpelt und schuettelt einen im Bett schon ziemlich, insbesondere wenn wir in einem der vielen kleinen Bahnhoefe halt machen und der Zug bremst und die Waggons gegeneinander knallen, muss man sich schon gut festhalten

Den Tag ueber geniessen wir dann die chinesichen Reisfeldlandschaften und die kleinen Orte, die an uns vorbeiziehen.
Schliesslich ueberkommt uns der Hunger und da wir es nicht besser wissen und zunaechst denken jeder hat sein eigenes Essen, ausser wir, mitgebracht, pluendern wir die als Souvenir gedachten Kekse, die wir in Guilin gekauft hatten. Bald merken wir aber, dass die Moeglichkeit besteht, sich an den Bahnhoefe, wo wir kurz halt machen, sich etwas zu kaufen. Schliesslich erstehen wir zwei Packungen Reisnudelsuppe, die wir mit heissem Wasser warm machen. Es ist wirklich eine Erfahrung in so einem Zug zu reisen, fast alle koecheln den Tag ueber vor sich hin und gegenueber den anderen Abteilen ist bei uns fast richtig viel Platz. Die anderen Abteile sind komplett offen und 3 Liegen sind hier immer uebereinander gestapelt, einige schlafen auch auf dem Boden, wenn sie keinen Schlafplatz mehr erwischt haben. Ist quasi eine riesige WG mit 400 Mitbewohnern so ein chinesicher Zug

Die Fahrt geht stundenlang weiter und wir vertreiben uns die Zeit mit einer Partie Carcassonne bis schliesslich die zweite Nacht einsetzt und wir wieder in die Horizontale gehen.
Um kurz vor 7 in aller Fruehe kommen wir schliesslich im Shanghai-Bahnhof an. Viel geschlafen haben wir zwar nicht, aber es war mal eine tolle Erfahrung mit dem Zug quer durch China zu fahren und zu sehen wie der Otto-Normal-Chinese so von A nach B kommt

Reisfelder ziehen in Massen an uns vorbei aber wir kriegen nur Nudeln mit heissem Wasser 
Dejeuner a base de soupe de Nouilles,devant un paysage de rizieres qui circulent devant nous...

Reisfelder ziehen in Massen an uns vorbei aber wir kriegen nur Nudeln mit heissem Wasser
Dejeuner a base de soupe de Nouilles,devant un paysage de rizieres qui circulent devant nous...

© Michael B., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Willkommen zu unserer kleinen Weltreise von Anfang Mai bis Ende August 2005. Wir wünschen viel Spass bei der Lektüre, Sarah und Michael
Details:
Aufbruch: Mai 2005
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: August 2005
Reiseziele: Argentinien
Chile
La Serena
Atacama Wüste
Peru
Titicacasee
Kanada
Inside Passage
Fidschi
Neuseeland
Coromandel
Australien
China
Guilin
Thailand
Ko Phi Phi
Der Autor
 
Michael B. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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