Woanders iss auch schoen!

Reisezeit: März - Mai 2009  |  von Christina Nerlich - Bronowicki

China: Bunt&hip: Shanghai (20.-26.4.)

FOTOS KOMMEN NOCH MEHR HINEIN!!! DSS INTERNET IST HIER IN DEN BERGEN SOOO LANGSAM!!!

Shanghai ist eine sehr sehr moderne Stadt. 1990, nach Jahrzenten der wirtschaftlichen und allgmeinen Laehmung der Stadt durch die kommunistischen Beschraenkungen, wurde von der Regierung beschlossen, der Stadt zu erlauben, sich wirtschaftlich dem Westen zu oeffnen (also ziemlich kapitalistisch zu werden), und seitdem hat der Stadtteil Pudong, der auf der anderen Seite des Flusses liegt, enorm an Fahrt gewonnen. Heute ist Shanghai Chinas modernste Stadt, eine wirklich elegante und faszinierende Mischung aus chinesischer und europaeischer Kultur.

Ja, so sehen sich die jungen reichen Shanghaier

Ja, so sehen sich die jungen reichen Shanghaier

Shanghai ist eine Erfindung des Westens. 1842 errichteten die Briten nach dem ersten Opiumkrieg hier ihre erste Konzession. Sie erkannten, dass die Stadt mit dem Hafen ideal gelegen ist, um hier Handel zu treiben. Die Portugiesen hatten schon zuvor herausgefunden, dass die Chinesen eine Schaweche fuer Opium haben, und die Briten stiegen gross in den Handel (das Opium importierten sie aus Indien). Ein bisschen spaeter kamen auch die Franzosen, und auch ein paar Deutsche in die Stadt (. Die Stadt wurde reich durch den Handel mit Opium, Seide und Tee. Es siedelten sich hier die Finanzhaeuser aus ganz Europa an. In Shanghai wurde 1921 die Kommunistische Partei gegruendet, weil Ausbeutung, Arbeitszwang, Sklaventum sich hier naemlich ausgebreitet hatten und die chinesischen Arbeiter unter den schrecklichsten Bedingungen lebten. Dies war unter der Fuehrung der Kuonmintang geschehen, mit ihrem Fuehrer Chiang Kaishek. Diese Situation bildete eine gute Plattfoprm fuer die Kommunisten, mit der Idee dass alles geteilt wird und jeder gleich ist. Nachdem sie die Kuonmintang in Shanghai besiegt hatten, breiteten sie sich im langen Kampf mit der Kuonmintang in ganz China aus.

Es war also schon immer eine recht progressive Stadt, und wenn man in der Stadt herumlaeuft, sieht man, dass sich hier all die reichen und schoenen und trendyigen Leute treffen. Aber auch die Kunst- und Musikszene ist hier ziemlich reichhaltig.

Der sogenannte Bund, der Kern des Hafens, an dem die Briten zum ersten Mal anlegten, hat noch alle alten Haeuser und herrschaftliche Niederlassungen der Banken und Botschaften. Es koennte alles ein wenig Farbe vertragen. 2010 wird die Expo in Shanghai stattfinden, das ist nicht zu uebersehen, UEBERALL sind schon die Expo-Logos und Maskottchen zu sehen. Und die Stadt wird generalueberholt. Die Strasse am Bund ist voller Baustellen, und es wird bestimmt superschoen aussehen, wenn es fertig ist (leider noch nicht). Aber auch so hatten wir eine schoene Aussicht von dem Café aus.

Bei nacht ist alles noch schoener, und noch mehr Touristen (zu 95% Chinesen) schieben sich ueber die kurze Promenade. Aber wir sind natuerlich auf die andere Seite des Huangpus gefahren und auf den sog. Pearl-Tower (weil er drei "Perlen" hat), gefahren und haben uns alles von oben angesehen. Das war echt der Wahnsinn (neben dem Eintrittspreis)!

So sah es hier um 1870 aus...

So sah es hier um 1870 aus...

Und so heute...

Und so heute...

Pudong von ooooooooben!

Pudong von ooooooooben!

Przemek und ich haben uns viele Bereiche der Stadt angesehen. EInes der schoensten Plaetze war die sog. Franzoesische Konzession, mit typisch (sued)franzoesischen Haeusern und einer kleinen Ansammlung von Gaesschen mit netten Kunstlaeden und Cafes. Hier sah alles ein bisschen aus wie eine Mischung aus Berlin, Toulouse und Buenos Aires (eine schoene Mischung, und mal was fuers europaeische Gemuet nach all den vollgestopften, stark befahrenen Strassen, mit Wolkenkratzern oder Reihenhaeusern.

Mitten in unserem Urlaub hatte Przemek Geburtstag Was faellt ihm eigentlich ein!
Vormittags haben wir eine kleine Bootstour auf dem Huangpu mitgemacht. Wir wurden hier mal wieder uebers Ohr gehauen. Wir wollten eigentlich ein altes Traditionsschiff nehmen, aber die ersten Anbieter hatten alle nur normale Motorschiffe im Angebot. Endlich fanden wir dann einen ANbieter, der das Traditionsschiff fuhr und kauften zufrieden unsere Tickets. Das mit dem Traditionsschiff stimmte auch, aber wir verbrachten dort nur ca. 1 Minute, naemlich um dann auf das Motorschiff, das hinter dem alten Schiff lag, verfrachtet zu werden. Wir waren stinkesauer, und Przemek hat sich auch beschwert, aber natuerlich versteht niemand englisch, besonders in solchen Situationen. Und die Chinesen haben keine Kultur des Beanstandens oder Unzufriedenheit zu aeussern. Naja, die Fahrt war trotzdem schoen!

Neeee wat war dat schoen

Neeee wat war dat schoen

Auch die Omis sind hier cool

Auch die Omis sind hier cool

Danach suchten wir 1 ½ Std den Stadttempel, wo laut Reisefuehrer auch ein Basar sein sollte und ein sehr schoener Garten. Aber es war alles dermassen extrem ueberlaufen und touristisch, dass wir schnell die Flucht ergriffen haben. Nichts wie weg!

Eigentlich wollten wir abends ganz schick essen gehen (es gibt hier sehr viele supernoble Restaurants), aber Przemek wuenschte sich mehr den Besuch einer Akrobatik-Show. Wir waehlten eine Vorstellung im Shanghai Theater, die die beste von ganz China ist. Nach dem Besuch haben wir es auch wirklich geglaubt!!! Es war nicht zu fassen, was die Artisten mit ihren Gliedmassen anstellen koennen und wie geschickt sie sind mit dem gesamten Koerper und Koodrination etc. Wir konnten danach erst einmal gar nicht richtig miteinander sprechen. Uns fehlten die Worte.
Aber um den Geburtstag perfekt zu machen, sind wir dann in eine Blues&Jazz Bar gegangen, in einem alten Haus am Bund, und einer jungen tollen Band aus New York. Ich habe fuer Przemek auch ein Lied "bestellt" und sie, eine wunderschoene farbige Saengerin, widmete es ihm. Und ja, der Wein hat 10Euro gekostet, und das Bier 5, aber das war es auch wert!

Also herrlich, solche Geburtstage! (Fotos folgen, Przemek hat sie mitgenommen).

Shanghai war mal wieder eine tolle Stadt! Hier steckt das Geld, und die Leute sind wie verrueckt nach Latte Macchiato bei Starbucks, dem neuest eroeffneten Barbie-Store und den neuesten ModeTrends. Ich persoenlich finde das alles eher langweilig, dieser westliche Konsum und Lifestyle. Aber die jungen Leute in China fahren momentan total darauf ab, und in Shanghai ist wahrscheinlich der beste Ort, das life mitzuerleben. Luxus-China pur! (bis vor 15 Jahren war Shanghai noch eine durch den Kommunismus gelaehmte, eher langsame Stadt, also das ist der Wahnsinn, wie schnell hier alles vonstatten geht).

Das traurigste Kapitel von Shanghai war, dass Przemek am 25.4. wieder zurueck geflogen ist. da war ich wieder allein, und irgendwie fuehlte es sich lange nicht so gut an wie vorher in Indien.

FOTOS KOMMEN NOCH MEHR HINEIN!!! DSS INTERNET IST HIER IN DEN BERGEN SOOO LANGSAM!!!

© Christina Nerlich - Bronowicki, 2008
Du bist hier : Startseite Asien China Bunt&hip: Shanghai (20.-26.4.)
Die Reise
 
Worum geht's?:
01.03.09: Frankfurt - Bangalore 09.04.09: Mumbai - Peking 23.05.09: Guangzhou (China) - Frankfurt "Folge dem Traum, der dich ins Weite führt, folge dem Lichtspiel der Sonne, folge dem Klang ferner Lieder, bis du ans Tor gelangst: WILLKOMMEN in der Welt." (aus Kirgisien) Und ihr, liebe Leser, kommt alle mit :-) Ich freue mich ueber all Eure Beitraege im Gaestebuch oder emails.
Details:
Aufbruch: 01.03.2009
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 23.05.2009
Reiseziele: Indien
Gokarna
China
Der Autor
 
Christina Nerlich - Bronowicki berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.