MOSKAU - PEKING 2009

Reisezeit: Juli / August 2009  |  von Roland Bässler

Harbin

Wir erreichten noch kurz vor Betriebsschluss um 17:30 Uhr das Zentrum von Harbin, die von meinem Team gestaltete Liftstation (von Arch. Maurer geplant) für Überfahrten über den Songhua - River. (Siehe auch unter http://www.baessler-research.at/china.htm). Mit einer von der Fa. Doppelmayr errichteten Gondelbahn fuhren wir hinüber zur Insel, aber auch gleich wieder zurück. Die Skyline von Harbin offenbarte sich kurz vor Sonnenuntergang unter einem beeindruckenden Farbspiel.
Danach besichtigte ich noch die Fußgängerzone, wo reges Leben herrschte. Die Strasse wird von Geschäften gesäumt, in Häusern mit russischer Architektur. Es herrschte reges Leben, die Menschen flanierten, Straßenmusikanten spielten auf. Sogar au dem Balkon im ersten Stock eines Hotels gab ein Sängerduo ein Konzert.
Es herrschte eine angenehme Atmosphäre. Ich habe das angeblich "beste Eis" von Harbin konsumiert, war ein recht gutes Wassereis.

Der Fahrer brachte mich noch in das von Mr. Zhu gebuchte 5*-VICTORIES-Hotel. Schnell Umziehen und schon wieder weiter zum persönlichen Treffen mit Mr.Zhu.

Für 19:30 Uhr war das Treffen mit Mr. Zhu vereinbart. Er ladete mich zum Abendessen in ein für "Hot Pots" in Harbin bekanntes Restaurant ein. Mr. Zhu hatte ein Separee reserviert, er kam mit seiner Frau, die ich auch schon von früherer Zeit kannte. ES war eine sehr schöne Begegnung. Viele gemeinsame Erinnerungen kamen auf, viele Trinksprüche gab es und dazu jedes mal ein kleines voll gefülltes Glas Bier mit dem Trinkspruch "Gam Be - Bottom up"; d. h. Extrinken, bis kein Tropfen mehr übrig bleibt, dazu dreht man dann das Glas um Ich kannte diese Zeremonien bereits aus früherer Zeit. Ganz teuflisch war es damals, wenn von von der Provinzregierung und von der Partei eine Delegation bei Tisch war. Jeder der Delegierten sagte einen Trinkspruch, die Gäste mussten jedes Mal dazu Ex-Trinken. Diesmal sagten Mr.Zhu und ich abwechselnd unsere Sprüche. Es kamen einige Flaschen Bier zusammen. Der Hot Pot war "SPICY"! Wir unterhielten uns blendend! Julie war eine sehr gute Übersetzerin. Der Abend wurde lange, denn die Erinnerungen hörten nicht auf. Auch gemeinsame zukünftige Projekte diskutierten wir und solchen bahnen sich für die Zukunft an. Denn: Harbin wird sich für sich für die Olympischen Winterspiele bewerben!

Unsere Freundschaft hatte sich vertieft. Da Mr. Zhu um ein Jahr älter ist wie ich, "ernannte" er mich zu seinem "jüngeren Bruder". Dies kommt dem Du-Wort in unserer Gesellschaft gleich.
Wir waren die letzten Gäste, die den Restaurantebereich verließen. Von Familie Zhu erhielt ich noch als Abschiedsgeschenk eine Schachtel mit dem "besten chinesischen Tee", in edler Verpackung, ich freue mich schon auf den Teegenuss zu Hause. Familie Zhu und die Dolmetscherin wurden von Zhu's Chauffeur in dessen 4W-MB-Boliden abgeholt; mich fuhr mein Fahrer zum Hotel.

Es war wieder eine sehr kurze Nacht.

INFO:
Harbin (chin. Haerbīn, russisch: Charbin) ist die Hauptstadt der Provinz Heilongjiang (Amur-Provinz), Mandschurei, Volksrepublik China, am Fluss Songhua Jiang mit 3.279.454 Einwohnern im Stadtgebiet (1. Jan. 2006), Agglomeration 4.8 Mio; 9,41 Mio. im Gesamtgebiet (2001).

Geschichte: Die Stadt wurde 1898 - nach der Besetzung der nördlichen Mandschurei durch Russland - als Bahnstation der Transmandschurischen Eisenbahn von Russen gegründet, weswegen das Stadtbild der älteren Stadtteile heute noch von russischer Architektur geprägt ist. Besonders nach der Oktoberrevolution flohen viele Russen nach Harbin und haben zum Aufblühen der Stadt beigetragen. 1932 wurde die Stadt von japanischen Truppen besetzt. Nach der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg übernahm die Sowjetunion die Stadt. Zwar übergab sie die Stadt vereinbarungsgemäß der Republik China, aber die Truppen der Roten Armee blieben weiterhin dort stationiert. Unter ihrer stillschweigenden Duldung konnte die Kommunistische Partei Chinas die Stadt bereits 1946 erobern. Die Industrieanlagen dort dienten ihnen als Basis für den Sieg im Bürgerkrieg. Nach der Gründung der Volksrepublik China wurde Harbin in ihrer Rolle als Schwerindustriestadt noch ausgebaut. Dafür wurden Menschen aus dem Süden Chinas hierher umgesiedelt und die Technische Universität durch Lehrkräfte aus dem Süden verstärkt. Viele dieser Menschen kehrten nach der Lockerung der Wohnbestimmungen wieder in ihre alte Heimat zurück. Seit der wirtschaftlichen Reform versuchen Harbin und die Provinz Heilongjiang sich als Seit der wirtschaftlichen Reform versuchen Harbin und die Provinz Heilongjiang sich als Brückenkopf im Handel mit Russland zu profilieren. Im November 2005 verseuchte der Chemieunfall von Jilin das Wasser des Songhua Jiang mit Benzol, woraufhin die Trinkwasserversorgung der Stadt für mehrere Tage unterbrochen werden musste.

Geographie: Das Stadtgebiet liegt hauptsächlich am Südufer des Songhua Jiang, eines Nebenflusses des Heilong Jiang. Das Nordufer wird als Naherholungsgebiet ausgebaut. Das Stadtgebiet ist weitestgehend eben.

Klima: Im Winter ist es in Harbin sehr kalt, in den Nächten kann die Temperatur bis auf -40° sinken. Oft beginnt es im Oktober schon zu schneien und der Frost endet meist erst Ende April. Dementsprechend ist die Vegetationszeit relativ kurz. Im Sommer ist die Stadt angenehm kühl, so dass sie im Sommer ein beliebter Konferenzort Chinas ist.

Tourismus: Im Winter, in der Regel von Anfang Januar bis Mitte Februar, finden in Harbin das Eis- und Schnee-Festival und das Eislaternen-Festival statt. An verschiedenen Orten im Stadtgebiet werden dann zum Teil filigran ausgearbeitete Eis- und Schneeskulpturen ausgestellt. Die größten Skulpturen sind Nachbauten berühmter Baudenkmale wie des Louvre in Paris oder des Pekinger Sommerpalastes. Dabei können die Skulpturen mehrere Meter hoch werden und sind nachts von innen mehrfarbig beleuchtet. Das Festival hat sich mittlerweile zu einer Winter-Touristenattraktion entwickelt und gehört zu den vier größten Eis- und Schneefestivals der Welt (neben dem Schneefestival in Sapporo, dem Skifestival in Oslo und der Winter-Sonnwendfeier in Québec).

Der im Jahr 2000 fertig gestellte Drachenturm ist einer der höchsten Stahlfachwerktürme der Welt. Seit 2001 wird in Harbin ein (am Münchener Oktoberfest angelehntes) Bierfestival ausgerichtet. Innerhalb Chinas kann die Stadt Harbin auf die längste Tradition im Bierbrauen zurückblicken: Die Gründung der Harbiner Brauerei erfolgte bereits 1900 und damit 3 Jahre vor der weltbekannten Tsingtao-Brauerei. Städtepartnerschaft mit Wiener Neustadt. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Harbin)[/k]

© Roland Bässler, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit der Transsibirischen Eisenbahn geht es zuerst von Moskau (RUSSLAND) nach Irkutsk (Sibirien), dann mit Bahn, Schiff und Bus eine Woche "rund" um und auf dem Baikalsee, bis nach Ulan Ude. Die Reise führt weiter mit der Transmongolischen Eisenbahn durch die Wüste Gobi bis Ulan Bator (MONGOLEI) und dann nach Peking (Beijing)(CHINA). Ein Abstecher nach Nordchina, nach Harbin und Yabuli, wird geplant.
Details:
Aufbruch: Juli 2009
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: August 2009
Reiseziele: Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Der Autor
 
Roland Bässler berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.