China Rundreise 3 Wochen individuell

Reisezeit: April 2016  |  von Justyna K.

HONGKONG

Obwohl wir das denkbar schlechteste Wetter in Hongkong erwischt hatten, drei Tage Dauerregen mit fast keiner Sicht und nur kleinsten Trockenpausen, war ich von Anfang an fasziniert von dieser Stadt und fühlte mich dort sofort wohl. Obwohl die Stadt kaum „chinesisch“ wirkte, was vermutlich an den vielen Europäern und Westlern lag, die diese bevölkerten. Wir sahen endlose Ketten von Wolkenkratzern und Hochhäusern auf engstem Raum und viele bunte Werbeschilder. Und endlich konnten wir - nach 3 Wochen Einschränkung – unzensiert im Internet surfen. Tagsüber kann der Besucher in ein Meer von gigantischen Wohnblöcken und Hochhäusern in Hongkong eintauchen. In den Abendstunden erwachen diese zu einem sagenhaften Spektakel aus Farben und Lichtern.
Was mir auffiel war, dass die Leute in Hongkong extrem auf Mode und Aussehen achten. Es ist eine moderne Metropole, in der es von Menschen und Verkehrsmitteln nur so wimmelt und es ist sehr lebendig.

Hongkong ist in vier Hauptgebiete unterteilt: Die Insel Hongkong, die New Territories, die vorgelagerten Inseln und Kowloon, dort wo sich unser Hotel befand. Für die Touristen ist vor allem der Stadteil Hong Kong Island und der Stadteil Kowloon, auf dem gegenüberliegenden Festland, interessant. Beide Teile sind durch den berühmten Hafen, den Victoria Harbor, voneinander getrennt.
Eine Schifffahrt durch den Hafen, von Hong Kong nach Kowloon für gerade mal 4 HK$ war die günstigste Schifffahrt die wir jemals in einer Metropole genießen durften.
Der berühmte Aussichtspunkt der Stadt ist der Victoria Peak. Diesen kann man mit der sehr beliebten Peak Tram erreichen. Die altertümlich wirkende Tram bezwingt die 1365 Meter bis zum Peak bei einer extemen Steigung bis zu 48%. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Wir hatten jeden Tag auf besseres Wetter gehofft, um eine schöne Aussicht zu bekommen. An unserem letzten Tag hatten wir keine Wahl mehr und beschlossen – jetzt oder nie – trotz dichten Nebels auf den Peak zu fahren. Auf dem Weg nach oben fährt die Tram durch üppige Pflanzen und Hochhäuser. Oben angekommen, kann man auf der Sky Terrace einen 360 Grad Panoramablick über die Stadt genießen. Theoretisch! Denn gesehen haben wir gar nichts außer einen endlosen weißen warmen Nebelwolke. Nicht ein einziges Licht der Skyline konnte diesen Nebel durchdringen.
Man muss generell sehr großes Glück haben, einen klaren blauen Himmel über Hongkong zu erwischen. Wir erfuhren, dass sich das weltberühmte Panorama der Skyline sich nur an ca. 10 Tagen im gesamten Jahr offenbart. Wir konnten uns also nur die tolle Postkarten Aussicht anschauen und unsere Fantasie schweifen lassen.
An unserem letzten Abend in Hongkong wollten wir einen schönen Abschluß feiern. Einen besonders schönen Blick auf die Skyline (wenn das Wetter nur mitspielen würde) hat man manchmal aus der Aqua-Bar samt Restaurant im 30. Stock eines Hochhauses am Hafen. Einen besseren Blick gibt es in Hongkong kein zweites Mal - theoretisch. Eine Reservierung muss in der Regel ein paar Tage im Voraus vorgenommen werden. Es sei denn, man macht es wie wir. Direkt nach der Eröffnung um 16 Uhr sind wir als erste Gäste in die Bar gegangen und haben einen teuren Cocktail laaangsam genossen (Die Aussicht ist im Preis enthalten, auch bei Nebel). Erst um 18 Uhr wurde die Küche eröffnet. Das Essen war gut, aber nicht zwingend spektakulär. Die Preise waren hoch, aber natürlich muss man diesen spektakulären (theoretischen) Blick mit bezahlen.

Fazit: Abenteurlustige Individualreisende kommen hier voll auf Ihre Kosten. Wenn ich die China-Reise noch einmal planen sollte, würde ich in den großen Metropolen max. 1-2 Tage verbringen oder diese sogar komplett aussen vorlassen, denn das wahre China lernt man nicht in Shanghai oder Hongkong kennen. China wie aus dem Bilderbuch entdeckt man vor allem in den kleinen Dörfern auf dem Land, weit weg von den großen Städten. Die Sprachbarrieren schränken das individuelle Reiseerlebnis aber deutlich ein. Wer weiss, was uns dadurch alles entgangen ist

PS. Wenn du noch mehr wunderschöne Bilder sehen möchtest, schau‘ dir den Instagram-Account von Lars Krux an. Er hat diese tollen Bilder hier gemacht.

https://www.instagram.com/larskruxphotography/
http://larskrux.de/

© Justyna K., 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Diejenigen, die uns kennen, wissen, dass wir unsere Reisen nie ein ganzes Jahr im Voraus planen, sondern eher zu denen gehören, die sich spontan und kurzfristig für ein Reiseziel entscheiden. So auch dieses Mal ;-) Unsere “gekürzte” Route in der Zusammenfassung: Beijing-Shanghai-Zjangjiajie-Guilin-Hongkong
Details:
Aufbruch: 01.04.2016
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 23.04.2016
Reiseziele: China
Der Autor
 
Justyna K. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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