China und Luzon 2017

Reisezeit: August - Oktober 2017  |  von Stefan Böhm

12.09. Hangzhou

Heute fahren wir erst um 10:00 los und es gib auch Frühstück bis 10:00. Die Auswahl ist wieder prima. Das Wetter ist sonnig und warm aber diesig. Wir fahren als erstes zum Tempel der Seelenzuflucht, einer der größten Tempelanlagen in China. Schon der Weg dorthin ist besonders reizvoll. Entlang dem Weg fließt ein kleiner wilder Bach und auf der anderen Seite entlang einem Hügel sind lauter Buddha Figuren gemeißelt. Die wichtigste davon der Happy Buddha, eine halb liegende, ziemlich dicke Buddha Figur, die herzlich lacht. Sie soll nach dem Vorbild des Gründers des Klosters geformt sein. Auch der Tempel selbst ist sehenswert und wird immer weiter erweitert.

Als nächstes fahren wir zum „National Tea Museum“. Wir sehen eine kleine Teeplantage und nehmen an einer Teezeremonie teil. Die hat nichts mit der Teezeremonie zu tun, wie sie in Japan stattfindet. Wir bekommen gezeigt, wie unterschiedlich vier verschiedene Teesorten aufgebrüht werden und dann geht es natürlich wieder ans Verkaufen. Der Tee ist hier aber für meinen Geschmack viel zu teuer. Vergleichbaren bekommt man in irgend einem Supermarkt mit Sicherheit für einen Bruchteil des Preises.

Von hier geht es weiter zum Westsee. Der See liegt mitten in der Stadt und gilt landschaftlich als einer der schönsten Seen. Wie üblich müssen wir wieder ein Stück weit vom Busparkplatz zum See laufen. Da es aber durch einen schönen Park geht, macht das nichts. Dort fahren wir etwa 45 Minuten mit einem Ausflugsboot über den See. Die Sicht ist leider diesig und das „Erlebnis“ hält sich in Grenzen.

In der Freizeit die wir wie immer anschließend noch haben, gönne ich mir erst eine Latte Macchiato bei Starbucks und suche dann nach einem Kofferaufkleber oder Postkarten. Postkarten finde ich wieder einmal keine, dafür aber Kofferaufkleber. An einer Wand hängen verschiedene von verschiedenen Städten. Ich frage danach und die Verkäuferin zieht ein Blatt mit sämtlichen Aufklebern heraus. Es kostet 3 Y. Dann mal her damit.
Statt Mittagessen gehen wir heute zum Abendessen. Damit hat sich mein Plan, heute Abend in eine Churrasceria zu gehen, erledigt. Immerhin ist das Abendessen wieder recht gut. Es gibt zum ersten Mal Shrimps. Außerdem gibt es etwas, das wie gerollte frittierte Teigstreifen aussieht. Als wir gesagt bekommen, dass es sich um frittierten Tofu handelt, müssen selbst die, die normalerweise keinen Tofu mögen (einschließlich mir selbst) zugeben, dass Tofu unter Umständen doch schmecken kann. Außerdem gibt es gedämpfte Brötchen, bei denen ein Loch im Boden ist, in das man eine Mischung aus Hackfleisch und Gemüse füllt und dann fast wie einen Hamburger isst. Der Rest sind wieder die Klassiker, aber ganz ok.

Tofu einmal ganz anders

Tofu einmal ganz anders

Ganz interessant. Die "Brötchen" haben unten ein Loch in das die Mischung in der Mitte gefüllt wird.

Ganz interessant. Die "Brötchen" haben unten ein Loch in das die Mischung in der Mitte gefüllt wird.

Wir sind bereits gegen 17:00 wieder im Hotel und Frau Zhang empfiehlt uns, den Zentralen Platz der Stadt zu besuchen, wo sich immer viele Menschen treffen. Ich lasse mir von Ihr und der Rezeption gemeinsam die Möglichkeiten aufschreiben, wie wir dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinkommen. Unterwegs hatte ich schon gesehen, dass es auch hier eine Metro gibt.
Um 19:00 treffen wir uns mit 11 Leuten und ziehen los. Lutz hat heute Geburtstag und trägt eine Tortenschachtel, die er vom Hotel bekommen hat mit sich. Die wollen wir an dem Platz essen. Wie erklärt halten wir uns rechts aber nach einiger Zeit ist immer noch keine Metro Station zu sehen. Dafür kommen wir an eine Bushaltestelle an der auch die beiden Buslinien angeschrieben stehen, die ich aufgeschrieben habe. Ich bin mir aber absolut nicht sicher wegen der Richtung und Tom meint, dass das bestimmt verkehrt ist. Eine ältere Chinesin die erstaunlich gutes englisch spricht erklärt uns aber, dass wir richtig sind. Was mich wundert ist aber, dass es angeblich nur drei Haltestellen sein sollen. Der Bus 192 fährt dafür auch nur alle Stunde. Wir haben aber Glück und er kommt relativ schnell. Offensichtlich ist es eine Art Expresslinie. Er hält auf der ganzen Strecke tatsächlich nur drei Mal und wir haben unser Ziel erreicht.
Zu unserer Freude landen wir direkt zu einer aufwendigen Light & Sound Show. Als diese zu Ende ist suchen wir uns eine etwas abgelegene Bank auf dem großen Platz und verteilen die wirklich tolle Sahnetorte mit vielen Früchten, die das Hotel unserem Geburtstags“kind“ geschenkt hat. Wir wollen gerade weiter ziehen, um nach einem Restaurant zu suchen, wo wir etwas zu trinken bekommen, als mit Wasserspielen auf dem zentralen Brunnen weiter geht. Auch diese sind wieder absolut sehenswert. Dazu wird überraschend viele klassische europäische Musik gespielt. Natürlich auch Deutsche.

Als auch das zu Ende ist, machen wir uns auf die Suche nach einer Kneipe. Ich schlage vor, über einen sehr modernen Straßenübergang in eine Shoppingmall zu gehen. Dort kann man häufig fündig werden. Zwei haben keine Lust dazu und seilen sich ab. Der Rest bleibt dabei. Leider ist die Mall am Schließen und hat auch keine Kneipen. Ganz nach oben kommen wir nicht. Da gibt es keine Rolltreppen mehr. Irgendjemand kommt auf die Idee, es mit dem Aufzug zu versuchen. Als der erste hält kommen nicht alle mit. Zwei müssen auf den nächsten warten. Der Rest fährt ganz nach oben wobei uns eine extrem schick gestylte Chinesin begleitet die uns keines Blickes würdigt. Oben angekommen wartet ein Empfangskomitee, das bei unserem Anblick leicht entsetzt ist. Der Zugang wird uns verwehrt. Offensichtlich sind wir nicht standesgemäß gekleidet. Wir müssen eine ganze Weile warten bis die anderen beiden auch oben sind. In der Zeit werden insbesondere die Damen am Empfangskomitee immer nervöser und der Manager steht auch schon parat. Sie wissen auch nicht so recht was sie jetzt mit uns anfangen sollen. Als wir wieder komplett sind machen wir uns auf den Weg nach unten. Von oben haben wir noch etwas wie Schirme in verschiedenen Farben gesehen. Dort wollen wir noch nachschauen. Das Ganze ist zwar ein sehr schönes am Kaiserkanal gelegenes Areal, und sehr idyllisch auch mit der kleinen angeleuchteten Fußgängerbrücke, aber zu trinken gibt es nichts. Wir beschließen, uns wieder auf den Weg zum Hotel zu machen. Es gibt eine kurze Diskussion über die Richtung, in die wir weiter laufen sollten, aber ich lass mich da auf nicht sein. Ich gehe genau da hin, wo wir ausgestiegen sind, zumal es dort auch eine Metrohaltestelle gibt. Am Ende schließen sich doch alle an.
Wir müssen einen Umweg laufen, weil wir an der Stelle nicht wieder über die große Straße kommen, die wir vorhin überquert haben, aber dann kommen wir doch zur Bushaltestelle gegenüber der an der wir ausgestiegen sind. Hier halten zwar jede Menge Buslinien, nur dummerweise nicht die, die wir benötigen. Also runter zur Metro. Hier ist die Orientierung wieder leichter. Wir müssen nicht einmal umsteigen wie vermutet. An der Haltestelle an der wir aussteigen müssen schaue ich auf einem der dort hängenden Pläne, welchen Ausgang wir benötigen. Da kommt ein Chinese, der uns frägt ob er uns helfen kann. Aber da haben wir unseren Weg bereits gefunden. Wir müssen ein ganzes Stück laufen, aber dann erkenne ich das Gebäude gegenüber der Bushaltestelle an der wir gestartet waren. Auf dem Hotelparkplatz sitzen die anderen Beiden mit Bierdosen in der Hand. Sie sind her gelaufen. Naja, jedem das seine. Die meisten ziehen sich auf ihre Zimmer zurück. Zu viert schauen wir noch, ob wir um das Hotel herum noch etwas finde. Nachdem das aber nichts wird, holen wir uns auch noch etwas in einem Laden und ich verabschiede mich für heute.

© Stefan Böhm, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich werde dieses Jahr meine letzte Große Lücke in Asien schließen und eine Rundreise durch China starten. Da es nach ganz überwiegenden Informationen äußerst aufwendig ist, dies auf eigene Faust durchzuführen habe ich mich nach über 10 Jahren schweren Hezens entschieden, die Reise nicht auf eigene Faust durchzuführen und habe bei DER-Tour gebucht.
Details:
Aufbruch: 30.08.2017
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 01.10.2017
Reiseziele: China
Philippinen
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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