Onsen, Sushi und Grüner Tee: Reisebericht aus Japan

Reisezeit: November 2010  |  von Peter Belina

Beppu - Mt. Aso

20.11.2010: Unterwegs im Trans-Kyushu Ltd. Express

Beppu liegt an der Ostküste Kyushus, meinen Mietwagen muss ich aber, warum auch immer, in Kumamoto an der Westküste abholen. Bevor ich wieder die gleiche Strecke wie vorgestern fahre, nehme ich statt dessen den Trans-Kyushu Ltd. Express, einen Diesel-Triebwagen mit Anhänger, der für die rund 150 km einspurige Strecke 210 Minuten benötigt und mitten durch den Vulkankrater des Mt. Aso fährt. Die Strecke rangiert unter den "Top 3" der schönsten Bahnstrecken Japans. Irgendwo in der Caldera stellt der Zugführer seinen Zug ab und verlässt ihn zusammen mit unserer Stewardess. Was ist jetzt los? Zwei Minuten später fahren wir in die andere Richtung. Er hat die Weiche umgestellt, so dass wir rückwärts fahrend in den nächsten Bahnhof fahren, wo wir die Richtung wieder ändern.

Am Bahnhof in Kumamoto suche ich meinen Mietwagen-Verleiher. Honda Rent-a-Car ist da, Nissan Rent-a-Car, Mazda, Daihatsu, aber wo ist Toyota? Ach, da ganz hinten. Nachdem alle Formalien erledigt sind, steige ich in den Toyota Vitz (ungefähr mit dem Yaris vergleichbar) und will losfahren. Aber das Auto will nicht. Das Navi genauso wenig. Mit Unterstützung des Toyota-Mannes ist das englischsprachige Navi eingestellt- am zuverlässigsten lässt sich eine Adresse übrigens finden, wenn man statt der Adresse die Telefon-Nummer eingibt! Irgendwann finde ich schließlich auch die Handbremse (neben der Bremse) und den Knüppel für die Automatik (am Lenkrad).

Das Navi behauptet, für die 38 km bis zum Hotel brauche ich über 90 Minuten. Wie bitte? Ich sollte aber sehr schnell merken, dass man mit dem Auto in Japan nicht schneller vorankommt als im tiefsten Afrika. Auf der gesamten Strecke Geschwindigkeitsbeschränkung auf max. 50 km, Stop- and Go-Verkehr, rote Welle. Ich brauche sogar 10 Minuten länger.

Der Blick aus dem Auto wird immer spektakulärer, aber keine Möglichkeit, mal auf einen Parkplatz oder eine Nebenstrecke zu fahren. Nach dem Einchecken im Hotel fahre ich zur Tourist-Info weiter, dort solle es gute Wanderkarten geben. Na ja, eine SW-Kopie ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Mehr intuitiv als auf der Basis von Straßenschildern fahre ich in Richtung Vulkan hoch auf ca. 900 Meter Höhe. Einfach toll, wie die Wiesen und Felsen im warmen Licht der untergehenden Sonne leuchten.

Morgen werde ich früh am Morgen noch mal herfahren und hier eine Wanderung starten, wenn es keinen SO2-Alarm gibt.

Nach dem Ausflug komme ich in mein Hotel zurück, das Grandvrio Resort. Mein Zimmer liegt in der obersten Etage, der Koffer bereits ins Zimmer gebracht, ich sehe, wie die letzten Golfer ihren Ball am 18. Loch einputten (das Hotel hat zwei 18 Loch-Plätze) und dahinter den Kraterrand.

Die Straßen sind selten so leer in Japan. Man kommt auch nicht schnell vorwärts: Auf den Landstraßen ist meist nur Tempo 50 erlaubt; die wenigsten Autofahrer fahren aber schneller als 35 km/h!!!

Die Straßen sind selten so leer in Japan. Man kommt auch nicht schnell vorwärts: Auf den Landstraßen ist meist nur Tempo 50 erlaubt; die wenigsten Autofahrer fahren aber schneller als 35 km/h!!!

Unterhalb des Mt. Aso.

Unterhalb des Mt. Aso.

Blick auf den Naka-Dake.

Blick auf den Naka-Dake.

© Peter Belina, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Japan ist anders. Japan ist eine Herausforderung. Japan ist ein Erlebnis. Japan nervt. Japan begeistert. Japan ist unglaublich vielseitig. Eine tolle Reise liegt hinter mir. Von Osaka aus ging es immer Richtung Süden mit Kurokawa-onsen, einem versteckten Bad, Nagasaki, einer Traumstadt, dem Mt. Aso, einem tollen Berg, den Klostern auf Koya-san und Kyoto mit seinen schönen Tempeln als Highlights.
Details:
Aufbruch: 05.11.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 26.11.2010
Reiseziele: Japan
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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