Zur Kirschblüte nach Japan - oder - in Japan ist alles anders

Reisezeit: März / April 2016  |  von Herbert S.

Ito - im Izu-National-Park: Wanderung im Nationalpark

Auf den selbstgemachten Betten mit dreifach Unterlagen kann auch ich gut schlafen. Nur das scheinbar mit Split gefüllte Kissen ist ausgesprochen gewöhnungsbedürftig. Um 2.30 Uhr wache ich auf und es juckt alles – im Traum scheinen mich ganze Horden von Moskitos überfallen zu haben. Nachdem ich dann Wasser über Hände und Gesicht habe laufen lassen, schlafe ich wieder ein und gut weiter. Kurz nach 6.00 Uhr reicht der Schlaf und ich dusche im Onsen ohne Benutzung desselben. DIe Zeit bis 8.00 Uhr zum Frühstück fällt mir ohne Kaffee trotz Barnaby Roman schwer. Dafür kann man beim Frühstück die Kaffeestärke frei wählen – welch ein Genuß mit Pulverkaffee. Und es gibt wieder Marmelade! Neben einem leckeren kleinen Thunfischsalat ist das Frühstück ‚continental’. + Yoghurt.

Yogasaki-Küste

Yogasaki-Küste

Obwohl die Weather-App keinen Regen voraussagt, nieselt es, als wir gegen 8.45 Uhr zur Wanderung starten. Zunächst geht es gefühlte Kilometer der Straße entlang, bevor wir auf einen idyllischeren Waldweg gelangen.

dies ist ein Onsen im Außenbereich in einen kleinen Küstendorf - da heiße wasser kommt aus Brausen und fließt in ein Boot

dies ist ein Onsen im Außenbereich in einen kleinen Küstendorf - da heiße wasser kommt aus Brausen und fließt in ein Boot

in den Küstenorten stehen überall Schilder, die das Niveau übe N.N. angeben für den Fall einer Tsunami-Warnung

in den Küstenorten stehen überall Schilder, die das Niveau übe N.N. angeben für den Fall einer Tsunami-Warnung

Vom Leuchtturm hat man einen guten Überblick über die Küstenlandschaft und das bergige vulkanische Binnenland. Die Jogasaki-Küste wurde vor ca. 4000 Jahren durch einen Lava-Strom des Omuyorama-Vulkans geschaffen.

Mt. Omuro

Mt. Omuro

Für uns gibt es jedoch noch weitere Ziele – an der Karte ist ein Tempel eingezeichnet, zu dem ich zunächst möchte und dann wollen wir weiter soweit die Füße tragen bzw. der 'Knüppel'-Weg es zuläßt.

eine Art 'blow-hole'

eine Art 'blow-hole'

Drei konditionell evt. besser gestellte starten los, gleiche Richtung wie auch wir. Richtung Izu Shiki-na-hana-Park. Endlich haben wir die Zeit, Ausblicke zu genießen und an schönen Stellen einmal zu verweilen. Am Park suchen wir den Renchakuji- Tempel auf, der einsam gelegen, keine Besucher hat und wir können den wunderschönen Tempel ausführlich auch von Innen bewundern.
Der Tempel geht auf Wakasa Imamura (ein Magistrat aus Ito in früherer Zeit) zurück, der 70 ha Land spendete, um einen Tempel zu Ehren von Nichiren, einem legendären buddhistischen Mönch aus der Kamakura-Periode, zu errichten.

M., Ulrike und ich beschließen hier – entgegen der ausdrücklichen Warnungshinweise von A. - nun den Naturweg für ‚Wilderer’ zu nehmen, zwar nicht in dem Tempo unserer drei Vorläufer, sondern gemächlich z.T. mit Wanderstockhilfe. Das Unterfangen lohnt sich – sehr schöne Aussichtspunkte, gemächlicher Weg wechselt mit Steinpiste. Da es wohl hier gar nicht geregnet hat, ist von Gefährlichkeit auch nicht die Rede. WIr verlassen den Küstenpfad an einer Stelle, wo die Angler von einem Parkplatz an die Küste laufen.

Von dort geht es noch ein geraumes Stück durch ein Villenviertel und wir gelangen zum Bahnhof von Izukeno; zwei Stationen fahren wir zurück bis Futo und dann ist der Weg in die Pension gaaaaanz einfach bergab. Wir haben ziemlich genau die planvorgabemäßigen 5 Stunden gebraucht.

Nach diesen Unternehmungen ist dann wirklich ein Bier aus dem Kühlschrank fällig. Ulrike ruht ein wenig, sie will um 17.00 Uhr in den Frauen-Onsen. Ich schreibe derweil Bordbuch.
Um 18.00 Uhr gibt es wieder ein ausgiebiges Abendessen.

© Herbert S., 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser langehegter Wunsch wird wahr. Nach langen Recherchen wählen wir den unbequemen Weg - nicht mit dem Touristenbus, sondern mit Zug, Linienbus, Ubahn und zu Fuß. Dafür aber teilorganisiert.
Details:
Aufbruch: 25.03.2016
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 15.04.2016
Reiseziele: Japan
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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