MOSKAU - PEKING 2009

Reisezeit: Juli / August 2009  |  von Roland Bässler

Ulan Bator

Bevor mich der Fahrer zu meiner Gastfamilie brachte, besuchten wir das Gandan Kloster. Das Gandan-Kloster ist heute das Zentrum des Buddhismus in der Mongolei und zeigt architektonisch unverkennbar die tibetischen Wurzeln der hiesigen Lehre. Es ist das größte Kloster in der Mongolei. Bayarmaa hat mich durch die Klosteranlage geführt. Danach verabschiedeten wir uns. Sie war eine sehr nette und kundige Führerin. Im Oktober kommt sie nach Euroa und auch nach Wien.
Der Fahrer brachte mich zur Gastfamilie, direkt im Zentrum von Ulan Bator. Frau Gantulga ((Vorname: Airbora) und ihre 12-jährige Tochter Tselmeg erwarteten mich bereits. Die Wohnung liegt direkt hinter dem Park des Regierungspalastes. Es ist eine Zweitwohnung der Familie. Airbora hat sich hier ihr Büro eingerichtet (sie ist Projektmanagerin und Fremdenführerin, spricht Deutsch), die anderen Räume vermietet die Familie an Reisende, wie für mich. Sie erzählte mir, dass sie einen schweren Tag hinter sich hat, ihr 20-jähriger Cousin sei heute eingeäschert worden, er verunglückte während einer Hochwasserrettungsaktion beim Militär. Sie erklärte mir die Handhabung der Türsperre. So wie schon in Ulan Ude sind die Schlösser nach einem russischen Patent. Der Schlüssel hat die Form eines Stiftes. Mehrere Stifte versperren die äußere Eisentür.
Wir haben noch etwas geplaudert. So erzählte sie mir, dass in dieser Wohnung früher ihre Schwiegereltern wohnten. Der Schwiegervater war Nomade, erhält ein Stipendium um in Russland zu studieren, und machte dann eine Karriere als "sehr guter Kommunist". Und weil er ein guter Kommunist war, hatte er damals an diesem Standort, im Regierungsviertel, diese große Wohnung erhalten. Airbora zeigte mir noch auf dem Stadtplan die Sehenswürdigkeiten und wir verabschiedete uns dann. Ich werde alle in der Wohnung nächtigen, ihre Tochter wird morgens kommen und mir das Frühstück zubereiten.

Ich packte meine Sachen und zog los:

Suchbaatar-Platz: Es ist der zentrale Platz der Hauptstadt und ist nach dem kommunistischen Staatsgründer benannt, der 1921 gegen China mit russischer Unterstützung den Kampf für den Kommunismus und die mongolische Eigenstaatlichkeit für die damalige äußere Mongolei führte. In der Mitte des Platzes steht sein Reiterdenkmal. Der
Rund um den Suchbaatar-Platz reihen sich interessante und schöne Gebäude, das Parlamentsgebäude, vor dessen Eingangsbereich der Herrscher des Mongolischen Weltreiches Dschingis Khan wie ein Buddha trohnt (Dschingis Khan Memorial).ist links auf der Höhe des Parlamentsgebäudes zu sehen. Auf der Ostseite erheben sich der seinerzeit von Moskau spendierte Zentrale Kulturpalast und das Operntheater. Das Nationalmuseum für Geschichte. Weitere interessante Bauwerke umgeben diesen zentralen Platz der Stadt. Auf der Südseite des Suchbaatar-Platzes, über der Straße, befindet sich die jurtenförmige Gaststätte "Khan-Bräu". Die deutsch Braukunst hat sich mit Gastgärten und Biergärten auch in Ulan Bator etabliert. (Ähnlich wie in Qingtao in der Provinz Shandong in China "Tsing Tao Bier"). Ewas weiter südlich befindet sich die Staatsbibliothek und das rote modern-klassizistische Nationaltheater.

In Gesprächen mit Mongolen habe ich vernommen, dass einerseits eine große Sympathie zu den Russen besteht, da Russland die Mongolei von der chinesischer Besatzung rettete Russland hat auch sehr viel zum Aufbau des Staates beigetragen, durch infrastrukturelle Maßnahmen und durch Förderungen im Bildungsbereich (Stipendien für Studienaufenthalte in Russland und in anderen prosowjetischen Ländern, Förderung von Nomadenfamilen durch Studienplätze). Andererseits besteht eine sehr starke wirtschaftliche Sympathie mit China.

Am Abend ging ich nochmals in das Khan-Brau auf ein gutes Bier und zurück über den beleuchteten Suchbataar-Platz, wo sich um 22 Uhr noch viele Mensch am Platz aufhielten, Kinder mit Trittrollern, Jugendliche mit Skateboard und Inlineskaters.

INFO:
Ulaanbaatar (mongolisch zu Deutsch "roter Held"; deutsch auch nach dem
russischen Namen Ulan-Bator) ist die Hauptstadt der Mongolei mit 1.044.500 Einwohnern (39 % aller Einwohner der Mongolei). Das Verwaltungsgebiet von Ulaanbaatar hat eine Fläche von 4.704,4 Quadratkilometern und ist damit etwa doppelt so groß wie das Saarland. Die Hauptstadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Mongolei. Die Stadt bildet eine eigenständige Verwaltungseinheit und gehört keinem Aimag (Provinz) an. Das Verwaltungsgebiet von Ulaanbaatar stellt kein zusammenhängendes Stadtgebiet dar, sondern wäre mit seiner recht geringen Bevölkerungsdichte und der außerhalb der eigentlichen Stadt dominierenden ländlichen Siedlungsstruktur eher mit einer kleinen Provinz vergleichbar. Zudem zählen noch die Exklaven Nalaich und Baganuur zum Stadtgebiet. Touristisch bedeutsam sind das Naturkundemuseum, das Süchbaatar-Denkmal auf dem gleichnamigen Platz, der Palast des Bogd Khan und das Zaisan-Denkmal, das an den Zweiten Weltkrieg erinnert. Es liegt auf einem Hügel südlich der Stadt, von dem aus man einen schönen Blick hat. Die öffentliche Bücherei stellt eine einzigartige Sammlung von Sanskrit-Manuskripten aus dem 11. Jahrhundert aus. Auch die buddhistischen Tempelmuseen und das Gandan-Kloster werden gern besucht.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ulan_Bator)

© Roland Bässler, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit der Transsibirischen Eisenbahn geht es zuerst von Moskau (RUSSLAND) nach Irkutsk (Sibirien), dann mit Bahn, Schiff und Bus eine Woche "rund" um und auf dem Baikalsee, bis nach Ulan Ude. Die Reise führt weiter mit der Transmongolischen Eisenbahn durch die Wüste Gobi bis Ulan Bator (MONGOLEI) und dann nach Peking (Beijing)(CHINA). Ein Abstecher nach Nordchina, nach Harbin und Yabuli, wird geplant.
Details:
Aufbruch: Juli 2009
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: August 2009
Reiseziele: Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Der Autor
 
Roland Bässler berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.