Taiwan für ein halbes Jahr

Reisezeit: November 2009 - Mai 2010  |  von Michael Geiger

East Rift Valley

East Rift Valley

Leute jetzt passt mal auf: Was ich an diesem Wochenende erlebt hab ist eigentlich unbeschreiblich! Aber ich versuch es einfach mal. Wie schon so oft, hatte ich ein riesen Glück, von einer Bekannten, die mir mein deutsche Prof. vorgesellt hat, eine Email zu bekommen, in der sie sich erkundigt hat, ob ich einen Reisebericht oder so etwas schreibe?.....klar doch, mach ich! Kurz darauf wurde ich dann offiziell von der Regierung dieses Bezirkes zu einer Medientour durch das East Rift Valley eingeladen, um Werbung für den Tourismus in dieser Region zu machen. Das East Rift Valley ist ein langes und Breites Tal im Osten Taiwans, das von hohen Bergen im Westen und den Coastal Mountains im Osten eingeschlossen ist. Seit Jahren wird in der gesamten Region an einem engen Netz an Fahrradwegen und Fahrradverleihstationen gebaut. Im Gegensatz zum dicht bis überdicht besiedelten Westen von Taiwan ist der Osten sehr gebirgig, ist mit Ureinwohnern dünn besiedelt, hat wenige Städte und einer wunderschönen naturbelassenen Landschaft. Am Samstag in der Früh ging es mit dem Zug los nach Hualien, im Norden des ERV, wo wir dann in einen Reisebus umgestiegen sind. Wir waren ca. 20 Leute, alle außer mir waren Journalisten oder Betreiber von Reisebüros. Ich und Eric, ein Amerikaner, der seit 6 Jahren hier wohnt, englisch unterrichtet und für ein Reisemagazin (Travel in Taiwan) Berichte schreibt, waren die einzigen Ausländer dieser Tour. Das merkte ich auch recht bald, da ich die ganze Zeit Interviews geben musste, gefilmt wurde und Fotos von mir gemacht wurden. Damit ich auch was zum Lachen habe hab mir dann irgendwann einen Spaß daraus gemacht, den Reportern unseren running Gag unterzujubeln: "My name is Michael and I´m from Bavaria, that´s near Germany!" Hehe, mal schauen, ob das mal noch so in irgendeiner Zeitung gedruckt wird, wär schon ein Spaß!
Unser Reisebus brachte uns zu einem See, wo wir gleich mit Fahrrädern ausgestattet wurden. Die Viertelstunde Einweisung, wie ein Fahrrad zu bedienen ist ging ja noch, aber die halbe Stunde Aufwärmtraining vor dem Start war schon der Hammer. Auf meine Frage hin, wofür wir uns aufwärmen müssen, wir fahren doch nur 5 km und es ist 30°C heiß kam nur die Antwort: Damit wir uns beim Fahrradfahren nicht die Knochen brechen!!????!!??? Ok, keine Ahnung wie die hier Fahrrad fahren, ich hab mir in den letzten 29 Jahren trotz hemmungsloser Verweigerung gegenüber Aufwärmübungen vor dem Radln noch nix gebrochen.....Stellt euch mal die Szene vor: Morgens 5 vor 8 vor dem Palmenhof: Börni, Gisi, Schwarz und Schindi verzweifeln total, weil ich mich noch vor dem Weg in die FH aufwärmen muss, nicht dass ich mit gebrochenem Mittelfinger an der Ohm ankomme! Na gut, ich hab dann halt einfach mal aus Höflichkeit und weil ca. 5 Kameras auf mich gerichtet waren mitgemacht.

Schön brav mit Fahrradhelm, dafür ist aber der Bach recht schön

Schön brav mit Fahrradhelm, dafür ist aber der Bach recht schön

Ich mit Eric dem Amerikaner

Ich mit Eric dem Amerikaner

Die Reiseleitung: (v.l.) Tzu und Chinwen (hat die Reise für mich eingefädelt), ein großes Hoch auf Chinwen!

Die Reiseleitung: (v.l.) Tzu und Chinwen (hat die Reise für mich eingefädelt), ein großes Hoch auf Chinwen!

Nach den 5 lockeren km ohne Knochenbrüche sind wir an einem von Ureinwohnern vom Stamm der Ami (nein, nicht Amerikaner) betriebenen Restaurant angekommen um uns erst einmal zu stärken. Das Essen war echt unglaublich lecker und man muss noch dazu sagen, dass die Ureinwohner Taiwans der Meinung sind, dass das Zerlegen von Tieren mit Messern Unglück bringt. Deshalb wurden komplett gebratene Hühner zusammen mit Handschuhen serviert. Es wurde dann einstimmig beschlossen, dass die Langnase Michael das Huhn mit den Händen zerteilen darf. Leute das war ein Spaß! Alle haben sich gewundert, wie gut ich mich mit der Anatomie der Hühner auskenne....hab ja schließlich oft genug beim Bahnwirt in Woringen geübt.
Am Ende des reichhaltigen Mahles gab es dann noch Reiswein. Als ich dann nach einem Sechzentele nochmal nachgeschenkt haben wollte sagte die Reiseleiterin zu mir: Du bekommst nur dann nochmal etwas, wenn du mir versprichst, dass du nach dem zweiten Glas normal bleibst und keine komischen Sachen machst. Hmmm, ich brauchte zu Glück nicht antworten, das hat Eric für mich übernommen: "Hej, mach dir keine Sorgen, der ist aus Bayern, der kann die ganze Flasche Reiswein leertrinken und du würdest nicht mal was merken!" Gut, danach wurde mir dann ohne Worte immer wieder nachgeschenkt. Im ersten Stock des Restaurants hatten wir dann noch eine Vorführung, was die Ureinwohner so alles mit Baumrinde herstellen können. War für mich ein bisschen langweilig, aber die anwesenden Taiwanesen fanden es richtig cool, mal jemanden zu sehen, der einen Ast schält. Anschließend wurde ich mal wieder interviewed, worauf folgender Bericht entstand, einfach mal anschauen und grinsen: http://udn.com/NEWS/DOMESTIC/DOM1/5306314.shtml
Lustig finde ich vor allem die Überschrift: "Der rucksackreisende Teenager und Student Michael hat sich in den Osten Taiwans Verliebt." So oder so ähnlich wurde mir das übersetzt. Mach achte auf die Bezeichnung Teenager!!!! Und ich möchte keine dummen Kommentare hören, obwohl?! Zum Glück wurden die übelsten Aufwärmübungen vom Anfang rausgeschnitten, sonst würde ich den Link hier nicht veröffentlichen

Tataaa, jetzt wird das Huhn zerlegt

Tataaa, jetzt wird das Huhn zerlegt

Tor mit Tempel im Hintergrund. Fand ich toll!

Tor mit Tempel im Hintergrund. Fand ich toll!

Danach brachte uns der Reisebus zu einem Jadeworkshop, wo viele interessante Dinge über Jade erzählt wurden und jeder durfte danach sich noch sein eigenes Jadeteil (Schmuck, nicht was du denkst Harry)bearbeiten und nach Hause nehmen. Anschließend wurden wir zu einem Charcoal Workshop gebracht. Die machen hier das Gleiche wie bei uns ein Köhler, nur das hier die Kohle aus Bambus herstellt wird und Hauptsächlich zu essen gedacht ist, weil gesund! Hier gab es echt alles aus Bambuskohle zu kaufen: Eis, Erdnüsse mit Bambuskohlehülle, Trinkgefäße, Trinkzusätze, Klamotten.... vor allem die Erdnüsse waren aber echt lecker!

Scheffhandwerker beim jadeschleifen

Scheffhandwerker beim jadeschleifen

Zusammen mit Jessy beim Bambuskohleeisessen

Zusammen mit Jessy beim Bambuskohleeisessen

Zum Abendessen sind wir dann wieder in ein richtig schönes Restaurant auf einem Berg gebracht worden. Ich konnte wieder viele neue leckere und teilweise undefinierbare Sachen probieren und durfte das Huhn zerrupfen. So langsam sind auch alle Teilnehmer aufgetaut gewesen und haben sich sehr viel Mühe damit gemacht, mir chinesische und taiwanesische Schimpfwörter beizubringen, was zu einer sehr guten Stimmung führte, als Eric und ich uns gegenseitig als dumme Langnasen und ähnliches beschimpften. Im Gegenzug hab ich ihnen dann Schimpfwörter wie Volldepp oder Hundskrippl beigebracht.
Zum schlafen wurden wir in ein Hotspringresort ein gebucht. Wobei wir noch lange nicht ans schlafen gedacht haben. Ich war zusammen mit Eric in einem Häuschen. Eric arbeitet wie schon beschrieben für ein Reisemagazin und schreibt Artikel darüber, wie er als braver und unbedarfter Tourist Taiwan entdeckt. Dieses Mal wird er wohl zusammen mit seinem bayerischen Freund Michael das East Rift Valley entdecken. Mit dabei waren noch sein Fotograf und eine weitere Redakteurin des Magazins. Im Garten hatte jedes Häuschen in diesem Resort seinen eigenen aus Natursteinen gemauerten Hotspingpool, was wir natürlich auch voll und ganz ausgenutzt haben. Zu dritt sind wir unter dem Sternenhimmel im Pool rumgelegen und haben das von mir noch schnell organisierte Bier genossen, während der Fotograf um uns herumgeturnt ist und Fotos geschossen hat. Ich kann mir die Überschrift von diesem Artikel schon vorstellen: Der brave Amerikaner Erik und die brave Stella werden von Michael dem Bayern zum Alkoholkonsum verführt! Mal schauen, in der nächsten Ausgabe wird voraussichtlich der Bericht sein. Von Eric habe ich auch noch einige Tipps bekommen, was man noch so alles in Taiwan machen kann, ich hoff, ich kann davon noch einiges umsetzen.

Yeah, so solls sein! Eric, Stella and me.

Yeah, so solls sein! Eric, Stella and me.

Der "Hinterhof" von unserer heißen Quelle: Ananasfeld

Der "Hinterhof" von unserer heißen Quelle: Ananasfeld

Am Morgen habe ich versucht mich durch das taiwanesische Frühstücksbuffet zu probieren und hab mir einfach vorgenommen, mehr zu Mittag zu essen. Sehr gewöhnungbedürftig das alles, vor allem, daß das meiste nicht wirklich definierbar ist und nach Sojasoße schmeckt.
Anschließend sind wir zu einer Teefarm gefahren und haben den berühmten Mie Chiang Huang Cha probiert. Übersetzt heißt es: Nach Honig schmeckender schwarzer Tee. Der Honiggeschmack kommt von kleinen Käfern, die die Teeblätter beißen, wodurch diese dann ein bisschen nach Honig schmecken. Hmm, wie auch immer, der Tee war echt richtig gut, ich bin absolut begeistert, wie lecker und abwechslungsreich Tee schmecken kann, obwohl er meistens von den gleichen Sträuchern stammt. Ich muss mir hier unbedingt noch ein bisschen Wissen in Sachen Tee aneignen! Zusammen mit Eric gab es dann noch ein Fotoshooting in den Teefeldern. Leute: Teefelder!!! Hab noch nie welche zuvor gesehen, echt wunderschön!

Teeblattzupferinnen bei der Arbeit

Teeblattzupferinnen bei der Arbeit

Teeblattzupferinnen auf dem Weg zur Arbeit

Teeblattzupferinnen auf dem Weg zur Arbeit

Teetrinker bei der "Arbeit"

Teetrinker bei der "Arbeit"

An diesem Tag wurde ein neuer Fahrradweg in Rueisuei eröffnet Es gab ein riesen Eröffnungsfest, mit viel Folklore, Politikern und Ehrengästen: Wir! Ich konnte mir echt das komplette Programm an chinesischer und lokaler Folklore aus der ersten Reihe anschauen, von Tänzen über Trommelvorführungen bis hin zum Drachentanz. Faszinierend! Noch ein paar Interviews gegeben und dann, natürlich nach der Aufwärmgymnastik, die ich dieses Mal zu Glück umgehen konnte, ging es zu hunderten los auf dem neuen Fahrradweg. Ich muss euch sagen, der Weg ist mal ein richtiges nobel-Teil. Wunderschön angelegt, mit Blumen, kunstvollen Brücken und Bänken in einer atemberaubenden tropischen Landschaft, mit Palmen, Wasserfällen und viel Sonne. Hab ich eigentlich schon erzählt, dass es das ganze Wochenende über 28-30°C hatte und ich mir mal richtig einen abgeschwitzt hab?? Schön, in der Sonne zu liegen oder zu radeln während Leute im Allgäu oder im Nürnberg Schneeschippen müssen und sich einen abfrieren

Drachentanz, echt cool!

Drachentanz, echt cool!

Ausnahmsweise ein Radl, das nicht total zu klein ist

Ausnahmsweise ein Radl, das nicht total zu klein ist

Schöner Radweg oder?

Schöner Radweg oder?

Mittagessen gab es in einem kleinen Gästehaus in den Bergen. Es gab Fisch, Huhn (jetzt ratet mal, wer das zerlegt hat?), Shrimps, Krebs, Tintenfisch, Gemüse, Dumplings.....was soll ich sagen, mal wieder Hammer-lecker! Leider blieb nicht allzu viel Zeit, um die herrliche Aussicht hier zu genießen, denn es ging weiter nach Yulungchan. Weil wir an diesem Tag schon so viel geradelt sind gab es für alle E-Bikes für die folgende Runde um das Dorf. Mittlerweile war es schon Abend und wir sind leise surrend durch Bananenfelder, Ananasplantagen, Kokosnusswälder und Teefelder gerollt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie himmlisch es da riecht, mal Banane, dann Ananas und dann Teeblüten... Ich weiß gar nicht wie ich euch das beschreiben soll, das muss man einfach mal selber erlebt haben. Der ober Knaller war dann aber der Stopp an einer Kaffeeplantage!!! Ich war noch nie auf einer Kaffeeplantage und hatte auch nicht gedacht, dass es hier so etwas gibt! Es riecht zwar nicht nach Kaffee auf einer Plantage, dafür aber umso mehr im Haus, wo der Kaffee geröstet wird und wir uns schön durch die verschiedenen Sorten probiert haben. Hmmm lecker, mein erster Kaffee seit 2 Tagen und dazu noch sooo gut!

Routiniert bei der Arbeit. Hier wurde es nicht so ernst mit dem Unglück genommen, ich hab ein Messer bekommen 
Aber irgendwie mach ich mir beim Aetrachen des Bildes selber Angst.

Routiniert bei der Arbeit. Hier wurde es nicht so ernst mit dem Unglück genommen, ich hab ein Messer bekommen
Aber irgendwie mach ich mir beim Aetrachen des Bildes selber Angst.

Ahhhh Wasser

Ahhhh Wasser

Schee oder? Kaffeepflanze am Abend

Schee oder? Kaffeepflanze am Abend

Kaffeesüchtiger bei der Drogenbeschaffung

Kaffeesüchtiger bei der Drogenbeschaffung

Der Reisebus hat uns danach zu unserem Nachtquartier dem Master Bear Resort nördlich von Taitung gebracht. Hier war einiges geboten, zum Abendessen gab es Huhn....ihr wisst was das heißt, dazu dieses Mal Froschschenkel. Müssen ganz schöne Riesenfrösche leben, hier auf Taiwan, bei so großen Haxen! Waren aber sehr gut und dazu mein erstes Mal Frosch! Zudem wurden wieder schöne Schimpfwörter ausgetauscht. Danach wurde es dann ziemlich flach, Animationsprogramm für alle Gäste im Resort, welches gar nicht mal so klein war. Ihr könnt euch ja bestimmt vorstellen, wer sich am meisten zum Affen machen musste, genau, ich!!! Ganz große Klasse, da wurde die ganze Zeit auf chinesische Schlager!!!!!!!!! getanzt und es wurden lustige Spielchen gemacht, welche natürlich mit chinesischen Schlagern untermalt wurden. Und da die Langnase so lustig war stand ich so ziemlich die ganze Zeit auf der Bühne. Ich glaub sogar, ich war echt lustig, die haben sich mal richtig schön weggeschmissen und mir wars ja auch egal, mich kannte da ja niemand. Und sollte jemand eine Reportage von diesem Abend veröffentlichen, dann werdet ihr das sicherlich nie erfahren! Zum Dank für meine hervorragende Mithilfe beim Chinesen belustigen wurde ich später am Abend dann von der Managerin und ein paar Angestellten zusammen mit den lustigsten Leuten von unserer Gruppe in eine kleine Hütte eingeladen. Dort haben wir bei Freibier und allem was der Resortkiosk sonst noch so her gibt ein paar nette Gespräche geführt, ne Menge Spaß gehabt und ein Paar Fahrräder für unseren Ausflug am nächsten Morgen erschnorrt.

Frosch schmecken irgendwie wie Krokodil also gut!

Frosch schmecken irgendwie wie Krokodil also gut!

Scheffbelustiger in Aktion, mehr gibts nicht!

Scheffbelustiger in Aktion, mehr gibts nicht!

Gmütliches zusammensitzen: (v.l.) Komiker, Scheffanimateur, Managerin, unbekannter Schnorrer

Gmütliches zusammensitzen: (v.l.) Komiker, Scheffanimateur, Managerin, unbekannter Schnorrer

Geschlafen haben wir in wunderschönen Blockhütten, allerdings nicht lang, denn nach einer extrem kurzen Nacht haben sich ein paar Leute von unserer Gruppe, die sich alle durch die E-Bikes vom Vortag beleidigt und unterfordert fühlten zu morgendlichen vor-dem-Frühstück-den-Berg-wie-irre-hochbolz-Fahrradausflug getroffen. Oh ja, das war mal ein richtiger Berg, nichts zu vergleichen mit dem Anstieg zum Leuchtturm in Kaohsiung. Eineinhalb Stunden ging es hoch und danach dann wieder Vollgas zurück, um noch etwas vom Frühstück zu gekommen. Aus unerfindlichen Gründen hatte ich weniger Bock auf Frühstück und hab noch eine Abzweigung genommen um ein paar Fotos von der aufgehenden Sonne im Tal zu machen. Als ich zurück im Resort war konnte ich gerade noch verhindern, dass eine Suchmannschaft losgefahren ist um mich zu suchen, die dachten, ich hab mich verfahren.  Die kennen mich halt noch nicht! Da doch noch Zeit zu Frühstück war hab ich mir dann noch nen Kaffee mit ein paar Karotten und Gurkenscheiben genehmigt, hatte keine Lust auf den Rest vom Buffet.
Die Führung für diesen Tag hatte ein sehr bekannter taiwanesischer Komiker übernommen und ich muss sagen, der war echt gut, hab zwar nix verstanden, aber schon alleine von seiner Mimik und Körpersprache musste ich mich ständig wegschmeißen. Da kam mir gerade recht, dass als wir wieder gemütlich mit den Fahrrädern unterwegs waren zwei kleine taiwanesische Jungs am Straßenrand staden. Als wir vorbeigeradelt sind haben sie mich entdeckt, auf mich gezeigt und chiadoa gerufen...kurz nachgedacht und festgestellt, dass ich das Wort doch letztens mal beim Abendessen gelernt habe und dass das doch taiwanesisch für dumme Langnase ist.....Ha, und dann ist mir dazu noch einfallen, dass ich ja noch mehr Wörter gelernt habe! Hab dann ein freundliches baichi zurück geworfen, was Idiot bedeutet. Die haben mal richtig doof geguggt, dass da was von der Langnase zurück gekommen ist. Außerdem musste meine Gruppe anhalten, weil ein paar von uns vor Lachen fast vom Radl gefallen sind Ich muss aber zugeben, dass ich auf dem Fahrrad auch wirklich bescheuert ausgesehen haben muss. Komischerweise scheint es in Taiwan nur Kinderfahrräder (zumindest von der Rahmengröße her) zu geben. Hab zwar immer den Sattel ganz hoch gestellt, hatte aber dann trotzdem bald wunde Ellenbogen, weil ich immer mit den Knien drangestoßen bin
Auch an dem Tag haben wir eine ganze Menge gesehen, aber das alles noch zu erzählen wäre glaub echt zu viel. Kurz: Essen, Taifunzerstörungen von diesem Sommer anschauen, herrliche Täler durchfahren, Little League Baseball Memorial Hall angeschaut, durch Luye mit seinen wunderschönen Tee und Reisplantagen radeln, zurück nach Hualien gefahren und mit dem Zug zurück nach Taipei.

Da hat sich der morgendliche Ausflug doch mal gelohnt oder?

Da hat sich der morgendliche Ausflug doch mal gelohnt oder?

Meine Straße, meine Bäume, mein Land! Irgendwelche Fragen?

Meine Straße, meine Bäume, mein Land! Irgendwelche Fragen?

Ach ja: mein Dumpling!

Ach ja: mein Dumpling!

Do hot dr Aff d Banahna gfunda!

Do hot dr Aff d Banahna gfunda!

Scheeeeeeee!

Scheeeeeeee!

Sogar in Taiwan darf der Pyromane Kanonen abfeuern! Cool oder? Die sind zwar aus Bambus aber machen nen ordentlichen Rummmmms!

Sogar in Taiwan darf der Pyromane Kanonen abfeuern! Cool oder? Die sind zwar aus Bambus aber machen nen ordentlichen Rummmmms!

Das wars soweit von diesem verlängerten Wochenende. Hab ich eigentlich schon erzählt, dass mich das ganze nix gekostet hat? Krass oder? Ja Glück muss man haben und die richtigen Leute kennen. Was ich euch aber noch unbedingt erzählen muss: Die ganze Reise über, alle Führungen, Erklärungen usw. wurden in Chinesisch gehalten. Es war aber immer jemand aus unserer Gruppe da, der mir ins Englische übersetzt hat. Die haben sich sowieso alle unglaublich nett und zuvorkommend um mich gekümmert, mir war es manchmal schon richtig peinlich! Ich hab trotz Gegenwehr immer das größte Stück bekommen, wurde immer noch mit extra Andenken überschüttet und immer wenn ich mich zurückfallen hab lassen, um Fotos ohne Menschenmengen zu machen hat die ganze Gruppe auf mich gewartet. Außerdem hab ich jetzt eine ewig lange Liste, von Leuten, die mir angeboten haben was zu zeigen, mir bei was auch immer zu helfen, mit mir Badminton zu spielen, mir Infos zuschicken usw. Mit einigen davon stehe ich im Moment in Kontakt, da die ständig irgendwelche Sachen für mich einfädeln, aber dazu im nächsten Bericht. Und zum East Rift Valley kann ich nur sagen, dass der Reporter von dem Artikel oben, den ich verlinkt habe schon ein bisschen recht hat, hab mich irgendwie in die Landschaft und die Leute von Ost Taiwan verliebt und bin mir sicher, dass ich da nicht das letzte Mal war. Hab auch schon nen Plan, und was ich genau vor hab, das werdet ihr später bestimmt mal von mir erfahren!

Mit Angela beim lecker unbekanntes Essen essen.

Mit Angela beim lecker unbekanntes Essen essen.

Schon wieder diese föllerei!

Schon wieder diese föllerei!

Auf dem weg zur Little Baseball Memorial Hall

Auf dem weg zur Little Baseball Memorial Hall

© Michael Geiger, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich verbringe ein halbes Jahr in Taipei, Taiwan um dort meine Diplomarbeit an der Tatung University zu schreiben. Hier habt Ihr die Möglichkeit zu erfahren, was ich alles so erlebt habe und wie es ist, in Taiwan zu leben.
Details:
Aufbruch: 04.11.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: Mai 2010
Reiseziele: Taiwan
China
Der Autor
 
Michael Geiger berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.