MOSKAU - PEKING 2009

Reisezeit: Juli / August 2009  |  von Roland Bässler

Irkutsk

Irkutsk gilt als die schönste Stadt Sibiriens, mit etwa 600.000 Einwohnern.

Die Abholung vom Bahnhof klappte perfekt, es kam die Chefin der Reiseagentur SiberianTimes persönlich, Frau Tatijana Sermjagina, sie spricht perfekt Deutsch, hat Germanistik an der Uni studiert. Mit mir hat sie noch ein Schweizer Ehepaar erwartet. Gemeinsam sind wir in ihr Haus gefahren, die Familie von Frau Sermjagina ist gleichzeitig auch die Gastgeberfamilie. Ich beziehe mein Zimmer, sauber und nett.
Frau Sermjagina bewirtet uns mit Tee, Süßigkeiten und einer selbstgemachten Beerenmarmelade. Köstlich! Dann bespricht Sie mit uns den heutigen Tag, gibt Tipps zum Besichtigen der Stadt und bespricht das morgige Programm. Auch die Schweizer Familie wird morgen mit der Baikalbahn fahren.

Um 11 Uhr breche zur Stadtbesichtigung auf. Ab jetzt gebe ich nur mehr die Ortszeit an! In Österreich ist die Uhr um 7 Stunden hinten! Bilder zu den Sehenswürdigkeiten stelle ich zu einem späteren Zeitpunkt ein. Die Stadt ist sehr schön, weitläufige Strassen, viele Parks und sehr sauber, wie ich dies auch schon in Moskau beobachtet habe.

Das Wetter ist hervorragend, Sonne mit 30 Grad, aber dazu ein kühlender Wind.
"Mittagsrast" mache ich um 16 Uhr im Restaurante Angara. Ein sibirisches Spezialitätenrestaurant, ein Tipp von Frau Sermjagina. Bestelle mir eine russische Bortschsuppe und russische Teigtascherl gefüllt mit Fleisch (sibirische Ravioli). Sehr köstlich! Das Lokal ist weiter zu empfehlen!

Dann wechsle ich in das "Venscoe Cafe" (Wiener Kaffee) und sitze hier bei einer original Wiener Melange vom Meinl am Graben, serviert in Original "Mohrentasse" und Wasser im "Mohrenglas". Bestelle mir noch einen kleinen Espresso nach. Ein grosser wird serviert! Das Personal spricht kein Deutsch und Englisch auch nicht! Köstlicher Kaffe, nach vier Tagen Löskaffe.

In der Zwischenzeit ist es knapp vor 18 Uhr, ich werde ein SMS senden, mit dem Hinweis, dass Ihr vielleicht am Abend (bei mir um 23 Uhr, bei Euch um 16 Uhr Online schalten könnt, zum Skypen, meine Gastfamilie hat Internetanschluss.

Bis 20 Uhr war ich unterwegs, habe fast alles gesehen. Duschen, sich Pflegen, in einem häuslichen Umfeld, ist jetzt was sehr angenehmes.
Sehr interessant war am Abend die Unterhaltung mit der Familie, alle sprechen Deutsch.
Frau Sermjagina (SIBTIMES) hat mit mir noch im Detail die weitere Reise bis Ulan Ude (für deren Ablauf sie zuständig ist) besprochen. SIBTIMES ist wirklich eine sehr professionelle Agentur.
So, noch Skypen, alles in das Netz stellen und Gute Nacht.

Morgen ist um 7 Uhr Frühstück angesagt!

INFO: Irkutsk erschien - wie viele andere Städte in Sibirien - erst Mitte des XVII. Jahrhunderts auf der Landkarte. Gegründet hatte man es als Winterlager an der Mündung des Flusses Irkut. Nach 9 Jahren, 1661, errichteten Kosaken unter der Leitung von Jakow Pochabiv ein Ostrog (Siedlung) auf dem steilen Ufer des Flusses Angara gegenüber der Einmündung des Irkut. Das Schicksal Irkutsks wurde von der günstigen Lage der Stadt bestimmt: Sie lag an den regionalen und Fern-Handelswegen, die den europäischen Teil Russlands mit China, der Mongolei und Russisch-Fernost verbanden. Rasch entwickelte sie sich. Schon 1686 erhielt der Ostrog das Stadtrecht.
Aus Sibirien kamen Rauchwaren - wertvolle Ware für den Fernhandel. Im XVII. Jahrhundert entstanden erste Betriebe in Irkutsk: Mühlen, Brauereien, Seifensiedereien und Gerbereien. In der Stadt arbeiteten viele Handwerker und Arbeitnehmer. Die Einwohner befassten sich mit Handel, Transport, Fischfang und Getreideanbau. 1840 wurde Irkutsk zu einem Zentrum der Goldverarbeitung und des Goldhandwerks im östlichen Sibirien, was die dortigen Kaufleute die reichsten in Sibirien werden ließ. Die Einrichtung der transsibirischen Eisenbahn über Irkutsk stärkte die Kultur- und Wirtschaftsverbindungen zum europäischen Teil Russlands.

Heute ist Irkutsk eine der größeren Städte der russischen Föderation und gehört zu den 7 Städten Russlands, die ein einzigartiges historisches Kulturerbe besitzen. Irkutsk hat mehr als 600 000 Einwohner und ist ein Verwaltungs-, Handels-, Betriebs-, Wissenschafts- und Bildungszentrum, das über 10 000 Betriebe verschiedener Größe umfasst, eine Niederlassung der sibirischen Abteilung der russischen Akademie der Wissenschaften mit ihrem Institutsnetz, dazu Universitäten und Hochschulen, an denen etwa 100 000 Studenten eingeschrieben sind.
Irkutsk ist eine sibirische Stadt, wo altertümliche Fachwerkhäuschen neben modernen Wolkenkratzern stehen. Auch die Kultur kommt nicht zu kurz: Schauspiel- und Musiktheater, Kindertheater, die Philharmonie mit Sinfonieorchester finden sich ebenso wie Konzerthalle mit Orgel. Das Heimatmuseum ist eines der ältesten in ganz Russland; es stellt reiche archäologische und ethnografische Sammlungen aus.[/k]

INFO:
Etwa 60 km ostlich von der Stadt Irkutsk liegt der Baikalsee. Der See ist eine Aneinanderkettung von Superlativen und Ausnahmen. Beeindruckend sind alleine schon die Ausmaße des Sees. Er ist 630 km lang, bis zu 80 km breit und 1620 m tief. Er ist damit der tiefste See der Welt und besitzt das reichste Sußwasservorkommen der Erde. In seiner Gegend leben 1200 verschiedene Tierarten, von denen es mehr als dreiviertel nur am Baikal gibt. Erwahnenswert sind die Robben, die sonst auf der Welt ausschließlich im Salzwasser existieren. 336 Zuflusse speisen den See, wobei er mit dem Angara nur einen einzigen Abfluss besitzt. Um die Große des Baikals zu verdeutlichen, kann man folgenden Vergleich anfuhren. Bekommt der See durch seine Zuflusse plotzlich kein Wasser mehr, so kann er aus seinem Volumen den Abfluss noch 400 Jahre lang mit Wasser versorgen. Die klimatischen Verhaltnisse sind in dieser Region ebenfalls ein Wunder dieser Erde. Im Norden ist der See zwischen Oktober und Juni etwa 8 Monate zugefroren, wahrend er im Suden nur 3 Monate, zwischen Januar und Marz vereist ist. Hat der See eine ruhige Wasseroberflache, kann man 40 m tief in den See hineinsehen. Man kann nur hoffen, dass der Umwelteinfluss durch mehrere Zellulosekombinate bald gestoppt wird, damit der See seine Klarheit und Einzigartigkeit fur immer behalt.

© Roland Bässler, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit der Transsibirischen Eisenbahn geht es zuerst von Moskau (RUSSLAND) nach Irkutsk (Sibirien), dann mit Bahn, Schiff und Bus eine Woche "rund" um und auf dem Baikalsee, bis nach Ulan Ude. Die Reise führt weiter mit der Transmongolischen Eisenbahn durch die Wüste Gobi bis Ulan Bator (MONGOLEI) und dann nach Peking (Beijing)(CHINA). Ein Abstecher nach Nordchina, nach Harbin und Yabuli, wird geplant.
Details:
Aufbruch: Juli 2009
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: August 2009
Reiseziele: Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Der Autor
 
Roland Bässler berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.